Die NW berichtet aus Isselhorst

St. Claire ragt weit heraus Handball: Verbandsligist TSG Harsewinkel ist im Derby beim TV Isselhorst auch taktisch die überlegene Mannschaft und gibt eine Bewerbung für die Meisterschaft ab  Gütersloh. Mit der bisher besten Saisonleistung hat Handball-Verbandsligist TSG Harsewinkel am Samstag im Kreisderby beim TV Isselhorst eine starke Bewerbung für den Titelgewinn und den Aufstieg in die Oberliga abgegeben. Beim auch in der Höhe verdienten 35:27 überzeugte der „Herbstmeister“ mit einer außergewöhnlichen Mannschaftsleistung, aus der Linksaußen Malik St. Claire mit 15 Treffern herausragte.  Der jetzt mit 24:2 Punkten und sechs Zählern Vorsprung auf Altenbeken in die Rückrunde startende Spitzenreiter hatte seinen Matchplan kompromisslos umgesetzt. Er beruhte auf einer 5:1-Deckung mit dem für die Isselhorster unangenehm aggressiven „Störenfried“ Marius Pelkmann als Vorgezogenen sowie auf dem konsequenten Einsatz des siebten Feldspielers. Zudem reagierten die Gäste so souverän auf die Taktik des TVI, dass selbst der sonst so kritische Trainer Manuel Mühlbrandt voll des Lobes war: „Wir sind vom Aufwärmen an als Mannschaft aufgetreten und konnten so zeigen, was wir drauf haben und was wir erreichen wollen und können.“  Die Hausherren hatten zwar mit ihrer offensiven 5:1- und über weite Strecken sogar 4:2-Deckung den hochgelobten Rückraum der TSG im Griff . Dank der Isselhorster Vorgezogenen Matthias Boese und Niklas Reckmann kamen Heiner Steinkühler, Jonas Kalter, Florian Bröskamp und Sven Bröskamp jedenfalls nur auf insgesamt sechs Treffer. Nicht auf der Rechnung hatte der TVI indes, dass die TSG ersatzweise ein munteres Kreisläuferspiel über Nico Schmeckthal und Tobias Fröbel aufzog. Besonders ärgerlich war dabei für Coach Dirk Elschner („Darauf hatte ich extra hingewiesen“), dass sich Malik St. Claire mit „einfachen Ablegern“ als bester Anspieler entpuppte.  So klar ins Hintertreffen gerieten die Isselhorster ihrem tadellosen kämpferischen Einsatz zum Trotz allerdings, weil sie den siebten Feldspieler längst nicht so effektiv einsetzten wie die Harsewinkeler. „Wir haben viel zu viele Bälle im Angriff verloren“, räumte Elschner fehlende Durchschlagskraft ein. „Gut zwölf Gegenstoßtreffer, davon fünf ins leere Tor, und dazu noch sieben Strafwürfe – das konnten wir nicht mehr verteidigen“, rechnete der TVI-Coach vor und räumte ein: „Wir haben eine Lektion erteilt bekommen.“ Die Konsequenz daraus zog Teammanager Guido Marquardt: „Bei jetzt 14:12-Punkten müssen wir in der Tabelle wieder nach unten schauen.“  In der Anfangsphase des schnellen, kampfbetonten, mitunter hektischen, aber stets fair geführten Derbys schienen die Gastgeber indes für eine Überraschung in Frage zu kommen. Unter dem Jubel ihrer Zuschauer in der rappelvollen Halle sorgten Niklas Reckmann und Maurice Grabmeir für eine 2:0-Führung. Basierend auf der starken Torwartleistung von Maik Schröder und acht Treffern St. Claires von Linksaußen, von der Marke und nach Kontern übernahm die TSG jedoch das Kommando. Zur Pause führte sie zwar nur mit 14:12, setzte sich dann aber über das 20:15 (37.) ab. „Weil uns nach dem Ausscheiden von Jonas Dallmann wegen einer Gesichtsverletzung, die in der Pause genäht wurde, auch noch eine wichtige Alternative fehlte und nur Fred Grabmeir Normalform erreicht hat“, erklärte Dirk Elschner.  Das Fehlen des erkrankten, dem Vernehmen nach vor einem Wechsel zum Oberligisten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck stehenden Niko Krspogacin wirkte sich dagegen bei der TSG überhaupt nicht aus. Ihre vielen Fans begannen deshalb unverhofft früh mit dem Feiern des prestigeträchtigen Sieges.