NW und WB schreiben:

Mühlbrandt ist gegen Annulierung

Der hessische Handballverband hat die Saison 2019/2020 wegen der Corona-Krise bereits beendet. „Die Auf- und Abstiegsregelungen werden mit dem Tabellenstand der jeweiligen Spielklassen von Freitag, 13. März 2020, gewertet“, heißt es in dem entsprechenden Beschluss. Soweit ist der Handballverband Westfalen noch lange nicht. „Die Saison ist lediglich bis zum 19. April ausgesetzt. Und weil das Spieljahr bis zum 30. Juni dauert, haben wir noch Zeit“, sagt Andreas Tiemann. Das HVW-Präsidiumsmitglied macht deutlich, dass er auf eine Vorgabe des Deutschen Handball Bundes wartet, „die dann bis nach unten hin Gültigkeit“ hätte.

Als Vizepräsident Spieltechnik des HVW ist Tiemann auch für die Verbandsliga, Staffel 1, und die Landesliga, Staffel 2, zuständig, in denen mit der TSG Harsewinkel und dem TV Verl zwei heimische Teams mit deutlichen Vorsprüngen die Tabellen anführen. Deren Trainer Manuel Mühlbrandt und Thomas Fröbel könnten sich ohne Weiteres mit der hessischen Lösung anfreunden, müssten sie doch nicht mehr um die Krönung der Saison für ihre Teams bangen.

„Aber ob es so kommt?“, fragt Mühlbrandt. „Wir wissen doch noch nicht einmal, wann in Westfalen entschieden werden soll.“ Zu Protokoll gibt der Harsewinkeler Coach allerdings vorsichtshalber schon einmal, dass er eine Annullierung der bisher absolvierten Serie für ungerecht halten würde. „Mit unseren bisherigen Leistungen hätten wir die Meisterschaft und den Aufstieg verdient.“

Nicht nur aus sportlichen Gründen wäre es für Mühlbrandt wünschenswert, wenn die Serie Ende April ganz normal fortgesetzt werden könnte. „Wir haben noch drei Heimspiele zu absolvieren und hätten jedes Mal sechshundert Zuschauer. Fallen die Spiele aus, geht uns auch viel Geld verloren.“ Doch so recht an ein Fortsetzung glauben mag er genauso wenig wie der Kollege Fröbel in Verl. „Wer sagt uns, dass im April das Schlimmste in Sachen Corona schon vorbei ist? Und nach sechs Wochen Pause ohne ausreichende Vorbereitung einfach wieder anfangen, geht auch nicht. Dann habe ich ja nur noch Verletzte.“

Weil sie zurzeit nichts anderes machen können, als abzuwarten, haben Mühlbrandt und Fröbel, aber auch Dirk Elschner, der Coach des Verbandsligisten TV Isselhorst, ihre Spieler mit der Maßgabe in die Zwangspause entlassen, sich nach Möglichkeit fit zu halten. „Aber was können sie schon machen, außer ein bisschen laufen, denn die Fitnessstudios sind ja auch geschlossen“, merkt Elschner an.

Der TVI-Coach gibt zu: „Angesichts der der vielen schlechten Nachrichten und der Entwicklung, die sich abzeichnet, fehlt mir die Fantasie, mir vorzustellen, dass die Saison im April wieder angepfiffen wird.“