Feuß fürchtet Folgen des Lockdowns

NW und WB bringen einen Kommentar von Hans Feuß

 

Hans Feuß, Vorsitzender des Kreissportbundes Gütersloh, ist mit dem generellen Verbot des Amateursports durch die Bundesregierung nicht einverstanden. Insbesondere im Interesse von Kindern und Jugendlichen hält der ehemalige Sportlehrer und frühere Landtagsabgeordnete der SPD den Lockdown für nicht ausreichend abgewogen.

„Wir lassen sie nicht mehr in die Sporthallen und Bäder und auch nicht auf die Sportplätze gehen. Aber im Fernsehen können wir weiter Spiele der Fußball-Bundesliga und andere Spitzensportereignisse sehen“, erklärt Feuß. Wenn es auf der einen Seite darum gehe, große wirtschaftliche Schäden von Profivereinen und Berufssportlern abzuwenden, müssten andererseits auch die Folgen ernst genommen werden, die Kindern und Jugendliche drohen, „wenn sie privat sich selbst überlassen und sich vorwiegend mit Medien aller Art beschäftigen.“

»Die wenigsten Jugendlichen werden brav zu Hause bleiben«

„Was machen die Kinder und Jugendlichen in den Zeiten, die sie sonst beim Training verbracht haben?“, fragt Feuß und schickt seine Vermutung gleich hinterher: „Die wenigsten werden brav zu Hause bleiben. Sie werden Möglichkeiten finden, sich zu treffen.“

Im Sportverein könnten sie dagegen in einem kontrollierten Raum zusammenkommen. Trainer und Übungsleiter hätten bereits Erfahrungen mit der Anwendung und Beachtung der Coronabedingungen gesammelt, die Hygienekonzepte der Vereine hätten sich seit Wochen in der Praxis bewährt. „Es muss ja kein Wettkampf sein. Aber ich hätte mir gewünscht, dass zumindest das Training fortgeführt werden kann“, sagt Feuß, der gleichzeitig auch Leiter der Handballabteilung des TSG Harsewinkel ist.

Was die Folgen der politischen Entscheidung betrifft, hält es der Funktionär mit den Worten des Speerwurf-Olympiasiegers Thomas Röhler: „Das wird uns viele Schritte zurückwerfen. Die Kids lernen so viel im Sport – Werte, Regeln, das Soziale. Das steht nun

alles still.“