Kontroverse in der Handball-Oberliga

Nachdem Loxtens Manager dafür plädierte, den Wettbewerb auszusetzen, meldet sich Altenhagens Geschäftsführer zu Wort. Die NW schreibt dazu:

Das stillgelegte Rennen um den Aufstieg aus der Handball-Oberliga in die 3. Liga ist um eine interessante Entwicklung reicher: Andy Evers, Teammanager der SF Loxten, sprach sich dafür aus,den sportlichen Wettkampf ab sofort auszusetzen und die restlichen Partien als Freundschaftsspiele auszutragen. Die Pläne des Handballverbands Westfalen, nach einem Re-Start im April oder Mai Aufsteiger ausspielen zu wollen, sieht Evers skeptisch. Die Gefahr,dass es zu Wettbewerbsnachteilen kommt, sei zu groß. Im Endeffekt bedeutet dies,dass sich kein Oberliga-Team für die 3. Liga qualifizieren könnte. Auch die TSG Altenhagen-Heepen nicht.

Nun wollen die Sielefelder seit langem aufsteigen, sie haben längst den strukturellen wie wirtschaftlichen Hintergrund für diesen Schritt geschaffen. Ein weiteres Jahr in der Oberliga entspräche sicher nicht dem Wunsch der TSG-Verantwortlichen. Geschäftsführer Christian Sprdlik ist deshalb auch anderer Meinung als Evers: "Die Fakten sind, dass bisher erstens der Deutsche Handball-Bund erklärt hat, Aufsteiger in die 3. Liga aufzunehmen und zweitens der Handballverband Westfalen erklärt hat, einen Aufsteiger stellen zu wollen." Das begrüße er ausdrücklich. "Wenn es nun zu einer Aufstiegsrunde- in welcher Form auch immer- kommt, wollen wir uns dem stellen."

Gleichwohl ist Sprdlik die Problematik bewusst: Die Vorbereitungszeit nach dem zweiten Lockdown. "Mir ist natürlich klar, dass die Gesundheit unserer Spieler ganz oben steht. Aber eine vierwöchige Trainingsphase ist meiner Meinung nach ausreichend. Zumal die Spieler ja nicht bei null starten, sondern durch individuelle Trainingspläne die konditionellen Voraussetzungen mitbringen", sagt er. Im Normalbetrieb  haben die TSG-Spieler vier Trainingseinheiten pro Woche,eine davon im Kraftraum. Wie in einer "normalen" Saisonvorbereitung müsste der Umfang möglicherweise angepasst werden.

Grund für die Skepsis von Loxtens Teammanager Evers bezüglich einer Aufstiegsrunde unter dem Stichwort Wettbewerbsverzerrung: Ein Aufsteiger würde in nur wenigen Spielen ermittelt, da könne schon der Ausfall eines Spielers entscheidend für den Ausgang sein. Sprdlik: "Natürlich hätte ein Aufstieg nicht den sportlichen Wert, den eine vollständige  Runde mit 22 Spielen mit sich bringen  würde. Das hätte ich natürlich auch lieber. Aber die besonderen Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Und, wie gesagt, die Faktenlage gibt es aktuell her. Keine Mannschaft wäre benachteiligt."

Zum Einwurf aus Loxten sagt Sprdlik: "Ich kann nicht für andere Vereine sprechen. Wenn die Loxtener als Konsequenz aus der aktuellen  Situation entscheiden, nicht spielen zu wollen, dann ist das so." Bis dahin bleibt das Aufstiegsrennen spannend.