Die NW schreibt einen Vorbericht

Harsewinkel  steht beim Mitfavoriten TuS Möllbergen vor einer besonderen Herausforderung 60 Minuten dickes Brett bohren

Manuel Mühlbrandt, hauptberuflich Physiotherapeut und nebenher Trainer in der Handball-Oberliga, versteht offenbar  auch eine ganze Menge vom Tischlern. Jedenfalls liefert er vor dem zweiten Saisonspiel der TSG Harsewinkel  an diesem Samstag eine bemerkenswerte Aufgabenbeschreibung ab. „Der TuS Möllbergen ist ein ganz dickes Brett. Um da durchzukommen, muss der Bohrer schon 60 Minuten lang auf Hochtouren laufen.“
Großen Respekt vor dem Gegner zeigte „Mühle“ schon vor dem Saisonstart, als er Möllbergen als Aufstiegskandidat einstufte. Mit einem 26:26 in Loxten bestätigten die Mindener diese Einschätzung, obwohl  mit Arne Kämper einer ihrer besten Spieler verletzt fehlte. „Mit Robin Wetzel, der im letzten Jahr noch für Lemgo in der 3. Liga spielte, und
mit Sören Halstenberg  ist der TuS im Tor überragend besetzt. Und Arne Halstenberg, Sebastian Berg sowie Frederic Altvater wissen auch, wie es geht“, setzte der TSG-Coach sein Loblied auf den Gegner fort.
Die Erwiderung  kam prompt. André Torge, der den TuS Möllbergen im sechsten Jahr trainiert, vorher in Mennighüffen wirkte und deshalb als profunder Kenner der Oberliga gilt, bezeichnet die TSG Harsewinkel  als „Geheimfavorit“. Die eigenen Ambitionen formuliert Torge er nicht aus, räumt  aber ein: „Dies ist die beste Mannschaft,  die ich bisher beim TuS hatte.“
Mit dem Hinweis, 60 Minuten lang bohren  zu müssen, kritisierte der Harsewinkeler Coach seine Mannschaft auch für ihren Auftritt beim 33:31-Auftaktsieg  gegen den VfL Mennighüffen. Nach bärenstarken 25 Minuten (18:8) hatte die gleich zwei Gänge herausgenommen: „Das dürfen  wir uns in Möllbergen nicht erlauben.“
Die TSG kann zwar mit voller Kapelle antreten,  doch Rückraumspieler Florian Bröskamp machen Knieprobleme zu schaffen, und Kreisläufer  Nico Schmeckthal hat nach seiner Kreuzbandoperation noch Rückstand. „Bloß gut, dass Kevin Brown so gut in Schmeckis Rolle hineingewachsen ist“, freut sich Mühlbrandt über die Entwicklung des ehrgeizigen 32-Jährigen.