II. Herren: Saisonrücklick der Nordkreiskonkurrenten aus dem Haller Kreisblatt - Elli´s Konkurrenten

Hörste jubelt, Werther nicht
03.07.09
Von Tim Schneider

Altkreis Halle. Vor der Saison war kein klarer Favorit in der Handball-Kreisliga auszumachen, am Ende sicherte sich die Reserve der TG Hörste nach zwei Jahren die Rückkehr in die Bezirksliga. Bitter endete die Saison 08/09 für Bezirksliga-Absteiger TV Werther II, der als Letzter in die 1. Kreisklasse durchgereicht wurde.

TG Hörste II

Lange wollten sie es selbst kaum glauben, schließlich ergriffen sie aber entschlossen die Chance und sicherten sich trotz eines schweren Restprogramms und Schwierigkeiten bei der Trainingsbeteiligung den Titel. Die Neuzugänge Tino Topheide und Tobias Wittler erhöhten die Variationsmöglichkeiten im Angriff und stabilisierten die Abwehr, die den genesenen Spezialisten Nico Meyer-Thurow wieder zum Gegenstoß schicken konnte. Und wenn es mal nicht so lief, wuchs entweder einer der beiden Torhüter Jürgen Flagmeier oder Thorsten Lütgert über sich hinaus, oder André Lipka und Michael Kölkebeck warfen ihre individuellen Stärken in die Waagschale. Der teilweise schon integrierte Nachwuchs, Patrick Klack und Henrik Borgelt spielten bereits mit, und eine starke A-Jugend eröffnen gute Chancen für Hörstes Reserve, die Bezirksliga zu halten.

Spvg. Steinhagen III

Die dritte Mannschaft der Spvg. Steinhagen steuerte überraschend lange auf Titelkurs und das, obwohl ein Aufstieg in die Bezirksliga aufgrund der ebenfalls dort spielenden Steinhagener Reserve ohnehin von vornherein ausgeschlossen war. „Wir hätten gerne eine Meisterfeier ausgerichtet”, begründete der Verantwortliche der Spvg., Olaf Philipp, immer wieder die in dieser Saison nie nachlassende Motivation seines Teams. „Wir haben eine super Saison gespielt”, meinte Philipp trotz des verpassten Titels. Dabei profitierten die Routiniers besonders von der Eingespieltheit des seit Jahren kaum veränderten Teams. Die mit Abstand beste Abwehr der Liga kaschierte zudem die ein oder andere konditionelle Schwäche, die sich vor allem bei knapper Besetzung schon mal bemerkbar machte.
Spfr. Loxten II

Das Saisonziel (Platz sechs) wurde zwar übertroffen, es wäre dennoch mehr drin gewesen für Loxten II. Nach dem 26:24-Heimsieg über den bis dato Tabellenführer Steinhagen III folgten Niederlagen bei den direkten Konkurrenten Isselhorst II und Hörste II sowie eine schwache Leistung beim 23:33 gegen Versmold II. Danach hatten die Spfr. keine Chance mehr, noch in das Rennen um den Aufstieg einzugreifen. SFL-Trainer Dirk Brockmann gelang sowohl die Integration der Routiniers Marcus Otten und Ingo Walwei als auch der ehemaligen Versmolder Marco Rahe und André Westmeier. Marcus Otten wurde mit 187 Toren Altkreis-Torschützenkönig. Brockmann übergibt seinen Trainerposten nach einem Jahr an den ehemaligen Bockhorster Ralf Stinhans, dessen Söhne in Loxten spielen.

HSG Union ?92 Halle

Eine Saison, die einen Trainer nicht zufrieden stimmen kann, liegt hinter dem Haller Herrenteam. Nachdem die HSG zu Beginn sogar von der Tabellenspitze strahlte und die Mannschaft zur Halbserie noch aussichtsreich auf Platz fünf rangierte, holte die Union in der Rückrunde nur noch magere fünf Punkte. „Ich weiß nicht, woran das lag. Die Rückrunde verlief absolut enttäuschend”, bilanzierte HSG-Trainer Michael Reimus, dessen Sohn Maik das Team inzwischen in Richtung Versmold verließ. Trotz der vielen Gegentore, mit 766 kassierte Halle die meisten der Liga, ist sich Reimus sicher: „Wir haben die Spiele im Angriff verloren, weil wir zu viele Torchancen ausgelassen haben.” Ob er die offensive Ausrichtung der Abwehr in der neuen Saison dennoch ändert, weiß Reimus noch nicht.

TuS Borgholzhausen

Nach der starken Vorsaison hatte Piums Ex-Trainer Klaus Wien „mindestens Platz vier” als Ziel ausgegeben. Doch statt erneut um die vorderen Plätze mitzuspielen, steckte der TuS von Anfang an im Abstiegskampf fest. Zwar gelangen immer wieder überragende Spiele wie das 37:24 am vierten Spieltag über Isselhorst II, doch ware die Leistung nicht konstant genug, um frühzeitig den Befreiungsschlag zu schaffen. Durch die 26:29-Pleite bei Schlusslicht Werther II spitzte sich die Lage derart zu, dass Wien das Handtuch warf. Nachfolger Karsten Koch kassierte zwar zunächst eine 26:36-Klatsche gegen Verl II, hatte mit vier Siegen, davon drei mit einem Tor Differenz, am Ende aber doch ein glücklicheres Händchen. Stark präsentierte sich Linkshänder Daniel Potthoff und Nils Kubitzke, die nach ihrer Rückkehr viel Verantwortung übernahmen.

Spvg. Versmold II

Bildlich gesprochen lenkte Frank Tecklenborg das stark schwankende Versmolder Schiff in den sicheren Hafen Klassenerhalt. Die Spvg.-Reserve erlebte erneut ein turbulentes Jahr: Krzysztof Latos leitete das Team zu Saisonbeginn, dann übernahm Kai Spilker wie im vergangenen Jahr als Spielertrainer und schließlich führte Frank Tecklenborg das Team zum Klassen-erhalt, der nach seinem Geschmack schon viel früher in trockenen Tüchern hätte sein können. „Ich wünsche den Jungs viel Glück für die nächste Saison”, sagte »Teckel«, der aus beruflichen Gründen nicht mehr genug Zeit für die Betreuung des Teams, das auf einige Neuzugänge aus der Jugend setzen kann, findet. Sein Nachfolger wird Jörg Nuxoll, der die stark verbesserten Youngster Christian Gerloff und Jan Prange an die erste Mannschaft abgeben muss.

Spvg. Hesselteich II

„Ein drittes Kreisliga-Jahr hätte uns keiner zugetraut”, zieht Hesselteichs Trainer Rolf Hüllinghorst ein positives Saisonfazit. Sorgen bereitete ihm wie schon in den Jahren zuvor die schwache Trainingsbeteiligung, die seine Spieler aber auch in dieser Saison durch großen Einsatz in den Spielen wieder wettmachten. Im Tor war vor allem Michael Bohnemeier oft eine Art Lebensversicherung, vom Siebenmeterstrich bewies Jan Dauer erneut Nervenstärke. Ohne Walter Andert (wechselt in die Nähe von Kassel) und Torsten Blümel wird die Mission Klassenerhalt im nächsten Jahr nicht leichter. Immerhin hat Jochen Strieckmann sein Comeback angekündigt.

TV Werther II

Ein Problem zog sich wie ein roter Faden durch die völlig verkorkste Wertheraner Saison. Die Landesliga-Reserve schaffte es einfach nicht, ihr Potenzial über die volle Spielzeit abzurufen. Selbst hohe Führungen wie gegen Harsewinkel II oder Hesselteich II wurden von dem zu leicht nervös werdenden jungen Team in der Schlussphase reihenweise noch verspielt. Dadurch reichten auch überzeugende Siege wie gegen Versmold II (31:17) oder Rietberg-Mastholte (33:25) nicht zum Klassenerhalt. Der Neuaufbau in der 1. Kreisklasse wird wohl ohne die starken Youngster Thilo Sommer, Stefan Langer und Dennis Surmann stattfinden, die voraussichtlich in die erste Mannschaft aufrücken werden.