Zwei Talentschmieden im Höhenflug

Heute in der NW

Die Frauen-Landesligisten TV Verlll und TSG Harsewinkel stehen in der Tabelle weit oben.
Für die Trainer ist das eine schöne Momentaufnahme. Sie hoffen, dass das Derby am 12. Dezember stattfindet.

Frauenhandball-Oberligist TV Verl kämpft  als Vorletzter seiner Gruppe gerade um das Überleben in der vierten Liga. Bis zum Patz drei sind es nur drei Punkte - alles ist noch offen.

Und in den Ligen darunter? Da sieht es für die Vertreter des Südkreises deutlich besser aus. ln der Landesliga-Staffel 2 nehmen die Handballerinnen des TV Verlll mit 9:3 Punkten, und die der TSG Harsewinkel mit 8:6 Zählern die Tabellenplätze  zwei und drei hinter dem vom ehemaligen Verler Oberligacoach Lutz Strauch trainierten TSV Oerlinghausen (12:2) ein. Ambitionen,dem Titelfavoriten die Aufstiegsfeier zu verderben, weisen die Trainer der Verfolger aber weit von sich.

"Mein Team wäre in den beiden letzten Spielzeiten abgestiegen,wenn die nicht wegen Corona abgebrochen worden wären.Wir genießen deshalb den Moment und schauen nur von Spiel zu Spiel",sagte der Verler Lars Jogereit nach dem allerdings sehr überzeugenden 26:18-Sieg gegen den VfL Schlangen.

"Meine Truppe kann in dieser Liga gegen jeden gewinnen,aber auch gegen jeden verlieren. Ich bin froh, wenn wir den Klassenerhalt sicher schaffen, nachdem wir letztes Jahr fast abgestiegen wären", stellte Moritz Schneider fest, nachdem seine Harsewinkelerinnen am Wochenende bei der 21:30-Pieite beim TuS Brackhagen die schlechtere der beschriebenen Möglichkeiten gewählt hatten.

Jogereit  durfte gegen Schlangen auf die stark haltende  Torfrau Johanna Tölke, Lena Werner und Nina Strohmeier aus der ersten Mannschaft  zurückgreifen "Das hat natürlich geholfen", räumte der 23-Jährige ein "Dafür fehlten die A-Jugendlichen, die normalerweise bei uns dabei sind." Die enge Verzahnung mit dem Nachwuchs und der Oberligamannschaft macht für Jogereit  Sinn: "Wir wollen und sollen ja junge Spielerinnen bei ihrer Entwicklung fördern." Andererseits seien mit Anna Dreier und Adeline Schmidt zumindest zwei Stammspielerinnen "jederzeit in der Lage, oben auszuhelfen". Dass der Erfolg gegen Schlangen wieder mal das Produkt einer guten Teamleistung gewesen sei, zeigt sich für Jogereit auch daran, dass in der Trefferliste zwölf Namen stehen.

"Wir müssen mehr Beständigkeit in unsere Leistungen bekommen", fordert Moritz Schneider bei der TSG Harsewinkel angesichtsder bisherigen Achterbahnfahrt durch die Saison. ln Brockhagen habe er schon beim Aufwärmen gemerkt, dass an diesem Tag nicht viel kommen werde "Da fehlte die Spannung, da fehlte die Konzentration", berichtete der ehemalige Oberligaspieler, der zu Beginn des vergangenen Jahres als Frauen-Coach zur TSG zurückkehrte "Eine Ursache dafür könnte sein, dass es der jungen Mannschaft noch an Erfahrung fehlt", überlegte Schneider. Tatsächlich war mit der Endzwanzigerin Laura Studt die älteste Spielerin mit sechs Treffern  die beste Werferin.

Gespannt sind Jogereit  und Schneider ob die Saison vor allem mit dem für den 12. Dezember angesetzten Derby planmäßig fortgesetzt werden kann. "Ich rechne mit Corana-Einschlägen im Spielplan", erklärte  der Harsewinkeler Coach "Bei uns sind alle Spielerinnen geimpft. Mehr können wir jetzt nicht tun."