Bericht der NW vom Spiel gegen TG Hörste

Die Breite des Oberligakaders der TSG Harsewinkel gibt beim Derbysieg über Hörste den Ausschlag. 
Sven Bröskamp wieder im Pech.

 

Mit Feuereifer bei der Sache

Oftmals bekommt man bei der TSG Harsewinkel schon vor dem Anwurf ein Gespür dafür, wie die anschließenden 60 Minuten verlaufen werden. Und meist ist die Mimik von Trainer Manuel Mühlbrandt ein guter Indikator dafür, in welcher Verfassung er seinen Handball-Oberligisten wähnt. Nach den Eindrücken vor dem Derby am Freitagabend bei der TG Hörste ließ sich in Summe feststellen: Da konnte eigentlich nichts schief gehen. Und es ging auch nicht schief. Die TSG fuhr mit einem souveränen 33:25 (19:16)-Erfolg den zweiten Saisonsieg ein und strebt mit 5:7 Punkten nun Richtung Mittelfeld.

„Mühle“ war vor dem Spiel bestens gelaunt – und nachher ohnehin. „Es war ein Start-Ziel-Sieg, unfassbar wichtig für uns. Mega großes Kompliment an meine Mannschaft, ich bin nach diesem Derbysieg mega zufrieden. Die Bank hat von der ersten Minute an unter Feuer gestanden“, sagte der TSG-Coach. In der Tat wurden bereits die ersten erfolgreichen Abwehraktionen frenetisch abgefeiert. Die TSG wollte, das war ganz eindeutig zu spüren. Und wenn die Harsewinkeler wollen, dann gewinnen sie in den meisten Fällen auch. Beim 8:4 (11.) schienen die Gäste Hörste das erste Mal am Haken zu haben, gaben dann aber wieder zu viel Leine, so dass sich die TG beim 9:9 (16.) wieder befreit hatte. Nächster Knackpunkt war die doppelte Harsewinkeler Unterzahl beim 11:9 (18.), die Hörste zum 11:11 ((21.) nutzte.

In der Vergangenheit kippten die Spiele dann oftmals, weil sich bei der TSG der Kopf einschaltete und das große Zweifeln begann. Diesmal nicht. Angeführt von Luca Sewing, der in Halbzeit eins neun Treffer erzielte, und dem hinten wie vorne gleichermaßen unermüdlich rackernden Heiner Steinkühler erarbeitete sich die TSG eine 19:16-Pausenführung.

Da fiel es auch nichts ins Gewicht, dass für Sven Bröskamp das Derby bereits nach sieben Minuten gelaufen war. Der Capitano bleibt der Harsewinkeler Pechvogel. Nach gerade erst auskuriertem dreifachen Bänderriss bekam er den Ellbogen von Kreisläufer Timon Lepper ins Gesicht, die Folge war ein stark blutender Cut über der rechten Augenbraue. Mit einem Turban verfolgte Bröskamp den Rest der Partie von der Bank aus.

Dort blieb zu Beginn der zweiten Halbzeit überraschend auch Sewing. Denn nun spielte Manuel Mühlbrandt die gesamte Breite seines Kader aus. Max Schlögl und Jannis Hoff wurden im Spielbericht nachgetragen und vor allem „Schleuder“ macht seinem Spitznamen alle Ehre: Hoff wuchtete die Kugel sechs Mal in die Maschen und erinnerte endlich wieder an alte Glanzzeiten. „Heute hat man gesehen, wie wichtig ein 17-Mann-Kader ist, das war ein kleiner Vorteil“, sagte Manuel Mühlbrandt

Zudem steigerte sich TSG-Keeper Maik Schröder enorm und sein Kompagnon Felix Hendrich parierte zwei Siebenmeter von Silvan Tarner. Der TG-Torjäger traf nur einmal aus dem Feld und blieb ab Minute 40 auf der Bank. Somit lastete das Spiel der Hausherren in der mit 600 Zuschauern voll besetzten Sporthalle Masch auf den Schultern von Max Schäper, der zwar überragte, es alleine aber nicht schaffen konnte. Vom 22:18 (39.) ging es ab dem 24:20 (45.) innerhalb von sechs Minuten in Richtung eines klaren TSG-Sieges, der spätestens beim 30:21 (51.) feststand.

„Wie wichtig dieser Sieg war, hat man nach dem Spiel gesehen. Da ist vieles von der Mannschaft abgefallen. Das wird uns allen richtig Selbstvertrauen geben“, sagte Sven Bröskamp. „Wir sind konzentriert geblieben und, anders als in der Vergangenheit, auch nicht extrem nervös geworden, als Hörste zwischenzeitlich auf eine 5:1-Abwehr umgestellt hatte.“

TG Hörste: Schneider/Stroth – Barrelmeyer (1), L. Burstädt (1), Kösters (3), Reckmann, Herschel, Lepper (3), Hagemann (1), Schäper (7), Steinlechner, Walkenhorst (1), S. Burstädt (4), Tarner (4/3).

TSG Harsewinkel: Schröder (1)/Hendrich – Indeche (1), Grothues (1/1), Lindenthal (1/1), Wunsch (1), S. Bröskamp (1), Eichelsbacher, F. Bröskamp (2), Hoff (6), Schlögl (3), Steinkühler (4), Sewing (10/2), Falkenberg (2).