Bericht der NW zum Spiel gegen ASV Hamm

Keine Mitel gegen Topteam

Auch die TSG Harsewinkel kann die Reserve des Zweitligisten ASV Hamm auf den Weg an die Oberligaspitze nicht aufhalten.

Der ASV Hamm II hat es wieder nicht unter 38 Toren gemacht. Bei 30 Gegentreffern besiegte die Zweitligareserve nach dem TuS 97, den Sf Loxten und der TG Hörste mit der TSG Harsewinkel am Freitag auch den vierten ostwestfälischen Handball-Oberligisten in Folge klar und setzte ihren Weg Richtung Tabellenspitze fort.

Dass der noch bis ganz oben führt, schloss Ralf Heinemann indes aus. Nicht nur, weil sein herausragender Spieler Mait Patrail auf einen Profivertrag in Saudi-Arabien spekuliert „und uns in der Winterpause verlassen dürfte“. Entscheidender ist für den Coach, dass er mit dem Neuaufbau beim Drittligaabsteiger „noch lange nicht fertig“ ist und „Gladbeck sowie Minden II deutlich weiter“ seien.

Obwohl sich die Hammer über die 19:13-Pausenführung letztlich souverän durchsetzten, war Heinemann mit ihrem Auftritt nur bedingt zufrieden. „Solche Zeit- und dann auch noch Matchstrafen dürfen wir nicht kassieren“, kritisierte er mit Abwehrchef und Kreisläufer Fabio Runkel sowie der ASV-Ikone Lars Gudat, die für die dritte Zeitstrafe (32.) und für ein Gegenstoßfoul an Jannis Falkenberg (45.) Rot sahen, zwei weitere Ex-Profis in seinem Team. „In der Folge hatten die Harsewinkeler vom 25:28 bis zum 28:31 Chancen, bis auf zwei Tore heranzukommen. Gelingt ihnen das, steht dieses tolle Publikum voll hinter ihnen und für uns wird es schwer.“

„Aber was treffen wir da für Wurfentscheidungen.“ TSG-Coach Manuel Mühlbrandt haderte an dieser Stelle mit einer Schwäche der TSG, die sich durch den ganzen Abend zog. Die Trefferquote von weit unter 50 Prozent reichte nie aus, um angesichts des nach dem 8:11 immer mindestens drei Tore betragenenden Rückstandes das Spiel „heiß“ zu machen. Dass Torjäger Lucas Sewing, der vom zweitligaerfahrenen ASV-Keeper Jan Wesemann ausgeguckt wurde, zwischenzeitlich nicht mehr werfen mochte, und erst wieder traf, als er von Halbrechts nach Außen wechselte, war vielsagend.

Und noch eine Schwäche wurmte Mühlbrandt: „Mir hat vor allem in der 1. Halbzeit die Galligkeit in der Abwehr gefehlt, um diesen starken Gegner wirklich herausfordern zu können.“ Tatsächlich durften die Hammer über den alten Bundesligahaudegen Patrail ihr Spiel ziemlich ungestört aufziehen und vor allem ihre Außen (Stange und Böttcher) stark machen.

Immerhin gelang es der TSG aber den ASV Hamm II nach den Hinausstellungen zu einer grundsätzlichen Änderung seiner Spielstruktur zu zwingen. Patrail wechselte an den Kreis und Joe Ballmann sowie Jannis Bihler übernahmen die Regie. Weil es für die TSG dennoch nicht reichte, die Gäste in Bedrängnis zu bringen, stimmte ihr Trainer zähneknirschend dem saloppen Fazit zu: „Hinten nicht gut genug, und vorne zu schwach.“