Die 1. Herren geht neue Wege,

Durch eine großzügige Spende eines Sponsors wurde es möglich. Die 1. Herrenmannschaft kam in den Genuss eines erfahrenen Coaches auf dem Gebiet der Teambildung und Motivation. Das Seminar wurde in der Mehrzweckhalle abgehalten. Danach ging es zum Bowling nach Oelde. Das Westfalenblatt berichtete ausführlich. Hier der Bericht:

Ein Aufsteiger wird im Kopf gemacht
Handball-Bezirksligist TSG Harsewinkel lässt sich von Mentaltrainer Albrecht Kresse schulen
Von Dirk Heidemann
Harsewinkel (WB). Manch einer mag die TSG Harsewinkel belächeln. Ein Handball-Bezirksligist, der extra einen Mentaltrainer aus Berlin anreisen lässt, um sich von ihm einen Tag lang coachen zu lassen? Die Beteiligten waren sich nach der Maßnahme zur Stärkung der Teambildung indes einig: Es könnte ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum angestrebten Ziel, dem Aufstieg in die Landesliga, gewesen sein.

»Wir spielen zwar in der Bezirksliga, in meiner Mannschaft stehen aber keine Bezirksligaspieler. Sie können viel mehr, als sie teilweise glauben«, macht Trainer Mike Bezdicek deutlich, dass das sportliche Potenzial in seinem Kader allemal dazu ausreichen müsste, um in der kommenden Saison Meister zu werden. Doch es ist keine all zu neue Erkenntnis, dass die richtungsweisenden Spiele auf dem Weg zum Titel vor allem im Kopf entschieden werden.
Um auch psychisch in den entscheidenden Momenten voll da zu sein, haben sich die Harsewinkeler am zurückliegenden Wochenende Mentalcoach Albrecht Kresse eingeladen. Zuvor wurde am Freitagabend Handball-Oberligist TV Verl ein 23:23 abgetrotzt (Bezdicek: »Ein Drei-Klassen-Unterschied war nicht erkennbar«) und anschließend Quartier im Harsewinkeler Hotel Amadis bezogen.
Albrecht Kresse, namhafter Experte im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Geschäftsführer der »edutrainment company« aus Berlin, ist auch für die Gütersloher Unternehmen Bertelsmann sowie Miele im Einsatz ist. »Er hat uns viele Dinge gezeigt, die langfristig ihren Nutzen haben werden. Nicht nur im Sport, sondern auch im alltäglichen Leben«, zeigte sich TSG-Kapitän Christoph Dammann beeindruckt.
Zu Beginn des Seminars ließ Albrecht Kresse die gesamte Mannschaft in einem Kreis aufstellen, um nur mit den Fingerspitzen einen Hula-Hoop-Reifen gemeinschaftlich zu Boden zu bringen. Verblüffend: Zunächst ging der Reifen sogar nach oben. »Eine Übung, um den mannschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Jeder soll Vertrauen zu seinem Nebenmann entwickeln. Im achten Versuch hat es dann geklappt, laut Albrecht Kresse ein guter Wert«, sagte Christoph Dammann.
Anschließend wurde in Kleingruppen erarbeitet, was in der kommenden Saison besser laufen soll und welche Erwartungen die Spieler haben. Die übereinstimmenden Erkenntnisse wurden dann auf einem Banner niedergeschrieben. »Das sind unsere internen Spielregeln für die neue Saison, die jeder beherzigen soll«, erläuterte Mike Bezdicek, der an dem achtstündigen Lehrgang übrigens nicht teilnahm, damit sich die Harsewinkeler Spieler öffnen konnten. Mit ihren Handabdrücken auf dem Banner dokumentierten dann alle Akteure ihren festen Willen, die Vorgaben entsprechend umsetzen zu wollen.
Aber auch der Spaß blieb am zurückliegenden Wochenende nicht auf der Strecke. Am Samstagabend stand in Oelde Bowling auf dem Programm, anschließend wurde im »Kiekes Rin« in Harsewinkel in Bezdiceks 41. Geburtstag reingefeiert. Dafür wirkte das Team beim abschließenden Frühstück am Sonntagvormittag erstaunlich fit. »Wir sind ein bunter Haufen, viele kennen sich nur über den Handball. In Zukunft soll noch viel mehr auf privater Ebene zusammen unternommen werden« fasste Christoph Damann das Wochenende als »äußerst gelungen« zusammen. Auch »Bezze« war zufrieden: »Ich denke, meine Spieler werden jetzt noch respektvoller miteinander umgehen und das Cliquenbildungen vermieden werden können.« Geht das Konzept auf, wird der heißeste Anwärter auf den Meistertitel in der Handball-Bezirksliga tatsächlich TSG Harsewinkel heißen.