Die NW im Interview mit Marcel Machill

Der Gütersloher Verbandsvorsitzende Marcel Machill hofft auf ein baldiges Ende des Lockdowns und will sofort wieder einen Spielbetrieb organisieren. Die 50-Jahr-Feier hat er noch nicht abgehakt

Kreis befürchtet keine negativen Auswirkungen
Von Uwe Kramme
Am 1. April1971  schlossen sich die Handball-Kreisverbände Halle und Wiedenbrück zum Handball-Kreisverband Halle-Wiedenbrück zusammen. Zwei Jahre später, nach Abschluss der politischen Strukturreform, wurde diese Vereinigung analog zum Namen des neuen politischen Kreises in Handball-Kreisverband Gütersloh umbenannt. 50 Jahre später wäre nun eigentlich eine Feier fällig, um dieses Jubiläum angemessen zu begehen. Doch statt vorzubereiten, müssen die Verantwortlichen verschieben. Corona bedingt ruht der Handball-Spielbetrieb in den heimischen Hallen seit Anfang November, und die Meisterschaftsrunden 2020/2021 sind in der Folge bereits im Februar abgebrochen worden. Marcel Machill, Vorsitzender des 29 Vereine, Spielgemeinschaften und Jugendspielgemeinschaften zählenden Verbandes, ist daher bescheiden:”Wir wären schon froh, wenn wir im Frühjahr und im Frühsommer wenigstens über Freundschaftsspiele wieder aktiv werden könnten."

Aufgeschoben ist für den heimischen Handball-Chef in Sachen Jubiläum aber keineswegs aufgehoben. Der Gütersloher verrät:”Wir könnten uns vorstellen, etwas im Zusammenhang mit der nächsten Pokalendrunde, die Anfang Januar 2022 ansteht, zu machen." ln den Herbst, der zeitlich natürlich der bessere Zeitpunkt wäre, möchte der Kreisverband seine Feier jedenfalls nicht legen.”Wenn im Handball hoffentlich endlich wieder alles ganz normal läuft, haben unsere Vereine genug anderes zu tun", so Machill.

»Sobald es die Lage zulässt, sind wir bereit und willens«

Weil der Lockdown im Prinzip bis zum 28. März verlängert worden sei, kann und mag der Kreisvorsitzende nicht viel dazu sagen, wann und wie es hierzulande weitergeht. “Aber so viel steht fest: Sobald es die Lage zulässt, sind wir bereit und willens,einen Spielbetrieb zu organisieren. Und das nicht nur im Nachwuchs-, sondern auch im Seniorenbereich."

Natürlich  beschäftigt den Vorstand des Kreisverbandes, welche Folgen der fünfmonatige Lockdown nach sich ziehen könnte.”Ich glaube, dass es keine großen negativen Auswirkungen gibt", äußert sich Marcel Machill optimistisch. ”Ein Gradmesser dafür wären Abmeldungen. Aber davon kann zum Beispiel bei unseren Schiedsrichtern keine Rede sein. Im Gegenteil, wir haben zurzeit 30 Anwärter  in der Ausbildung." Ähnlich zuversichtlich beurteilt er die Situation bei den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern..”Zumindest liegen uns derzeit keine Indikatoren vor, die auf eine Abwanderungswelle hindeuten", erklärt  der Gütersloher. Natürlich hätten es viele Trainer, Übungsleiter und auch Aktive, mal ganz schön gefunden, nicht an jedem Wochenende  raus zu müssen, weiß Machill:.”Aber  doch nicht über einen so langen Zeitraum."
Die Zahlen scheinen den Kreisvorsitzenden zu bestätigen, auch wenn er zugibt, gespannt auf die Meldungen für die neue Saison zu sein. Mit Stand 1. Januar spielten im Kreisverband  Gütersloh 298 Mannschaften und damit acht weniger als ein Jahr zuvor. Diese Zahl ergibt sich aus 99 Seniorenteams (2020: 102) davon 60 Männermannschaften (63) und 39 Frauenteams (39). Im Bereich der männlichen Jugend wurden  55 Mannschaften (52) gezählt und im Bereich der weiblichen Jugend 63 Teams (67). Außerdem wurden  zu Jahresbeginn 34 Minimannschaften (33) und 47 gemischte Teams (52) gelistet.