Hamm II gewinnt auch im Harsewinkeler Hasenbau
Der ASV Hamm II fährt gern nach Ostwestfalen. Nach torreichen Siegen über Jöllenbeck, Loxten und Hörste war nun auch Harsewinkel fällig.
Handball kann so einfach sein. Maik Patrail schickt den Außen als Einläufer Richtung Kreis, prellt anschließend den Ball und wirft dann selbst oder spielt den freistehenden Mitspieler am Kreis oder auf der gegenüberliegenden Außenbahn an. Doch diese Kurzanalyse passt nur zur ersten Halbzeit, in der der ASV Hamm – angeführt vom 400-fachen Bundesligaspieler – die TSG Harsewinkel vor 500 Zuschauern an die ganz kurze Leine nahm.
Im zweiten Durchgang herangekommen
Im zweiten Durchgang dagegen nahm die Handball-Oberligapartie einen ganz anderen Verlauf. Die Mannschaft von Manuel Mühlbrandt kämpfte sich nach zwischenzeitlichem 15:24-Rücktand viermal auf bis zu drei Tore heran (24:27, 25:28, 26:29, 28:31). Doch nach 60 Minuten – und das spricht für die Qualität des Drittligaabsteigers – schaffte Hamm mit 38:30 den vierten Sieg im vierten Spiel über einen Gegner aus OWL. Dabei warf die Mannschaft von Ralf Heinemann dreimal 38 und einmal gar 40 Tore.
Hamms Qualität ist die geringe Fehlerquote
Die Qualität des Gästeteams, das fünf Siege in Folge feierte, seitdem der auf einen neuen Profivertrag hoffende 35-jährige Patrail wieder dabei ist, liegt an der geringen Fehlerquote. „Welche Würfe nimmt Hamm, welche Würfe nehmen wir?“, verglich TSG-Trainer Mühlbrandt die langen und bis zur guten Wurfchance herausgespielten Angriffe der Gäste mit zu überhasteten Würfen des eigenen Teams, die leichte Beute des bundesligaerfahrenen ASV-Keepers Wesemann wurden.
Doch als Hamms Kreisläufer Fabio Runkel bereits in der 32. Minute mit der dritten Zeitstrafe „Rot“ sah, und der mit Patrail zuvor überragende Mittelblock der Hammer Abwehr umgebaut werden musste, kam Harsewinkel besser ins Spiel.
Hammer Zweitligareserve bleibt ruhig
Gleichzeitig rückte Patrail von der Angriffsmitte an den Kreis. In der 45. Minute sah Hamms Linkshänder Lars Gudat ebenfalls die rote Karte, doch auch diesen Rückschlag steckte das Gästeteam weg, blieb ruhig und ließ nicht zu, dass die Harsewinkeler, bei denen Luca Sewing nach einer schwachen ersten Halbzeit nun von Rechtsaußen traf, auf zwei Tore herankamen.
Pech bei Pfosten und Latte
Dazu kam noch Pech bei fünf Latten- und Pfostentreffern. In der Abwehr zeigten die Gastgeber im zweiten Durchgang endlich Biss und Galligkeit. Dafür bekamen Torwart Maik Schröder und auch Felix Hendrich im Tor kaum etwas zu fassen. Die TSG wartet nun seit dem 29:28 über Gladbeck am 26. August auf den zweiten Heimsieg.
TSG Harsewinkel: Schröder/Hendrich – Indeche, Lindenthal (3/2), Wunsch, S. Bröskamp (4), Eichelsbacher, Fl. Bröskamp (4), Hoff (6), Schlögl (1), Steinkühler (2), Sewing (6), Falkenberg (4)
Jetzt drei Wochen Pause
Das nächste Oberligaspiel steigt erst in drei Wochen beim CVJM Rödinghausen, bevor das Harsewinkeler Handballjahr am 15. Dezember mit dem Heimspiel gegen die Menden Sauerland Wölfe endet.