Es geht auch in grün und weiß
Regionalligist TSG Harsewinkel feiert in den Sondertrikots zum 100-jährigen Bestehen einen nie gefährdeten 41:39-Sieg gegen LIT 1912 II, obwohl es viele Chancen auslässt und nachlässig verteidigt.
Von Uwe Kramme
Die Handballer der Turn- und Sportgemeinschaft Harsewinkel können auch in grün (Hosen) und weiß (Hemden) gewinnen. Am Freitag setzten sie sich in den laut Hallensprecher Hansi Feuß „extra für dieses Spiel in den ursprünglichen Vereinsfarben angefertigten Sondertrikots 100 Jahre TSG Harsewinkel“ verdient mit 41:39 gegen LIT 1912 II durch, verbesserten sich auf 21:25 Zähler und machten deutlich, dass sie im gehobenen Tabellenmittelfeld finishen wollen.
„Ich bin stolz auf meine Mannschaft, denn sie hat wieder alles gegeben“, sagte Timo Schäfer, als er sich via Mikrofon bei den gut 500 Zuschauern im „Hasenbau“ für die „tolle Unterstützung“ bedankte. Die warmen Worte hatten einen guten Grund. „Denn die Partie heute ist eigentlich genauso gelaufen wie die letzte Woche in Hamm. Nur dass wir da am Ende den kürzeren gezogen haben, weil wir den Sack nicht zumachen konnten“, erklärte der TSG-Coach.
Tatsächlich schien der Erfolg der TSG am Freitag zwar nie gefährdet zu sein, weil sie ab dem 7:6 (12.) führte und das nicht nur zur Pause (21:17) mit vier Toren, sondern auch beim 28:24 (40.) oder 39:35 (57.). Allerdings schafften sie es nie, sich klar abzusetzen, weil sich stets Fehlwürfe oder Technische Fehler einschlichen, wenn das möglich gewesen wäre. Und Beim Stande von 36:33 hätten die Gäste auf zwei Tore verkürzen können, wenn Mika Kordein nicht einen Gegenstoß bravourös abgewehrt hätte (54.). Schäfer legte nach dem fünften Heimsieg in Folge unter seiner Führung den Finger allerdings in eine andere Wunde: „Wir haben 39 Tore gekriegt, da habe ich einen anderen Anspruch.“
Im Blick hatte er dabei weniger die letzten beiden Treffer der Gäste, als seine Truppe nur noch rumgedaddelt hatte, sondern vor allem die Probleme mit Tjorven Sturhahn und Eimantas Grimuta über die gesamte Spielzeit. Der beste Gästespieler war mit seinen Durchbrüchen 15 Mal erfolgreich und der zu GWD Minden II wechselnde Kreisläufer traf siebenmal.
Gästetrainer Julian Grumbach war mit der Deckungsleistung seiner Mannschaft aber viel unzufriedener. „Wir sind zu oft zu passiv gewesen“, ärgerte er sich über die einfachen Rückraumtore der Hausherren. Tatsächlich langten Jannis Hoff mit Wucht und Heiner Steinkühler „mit Auge“ (Feuß) ordentlich hin. Und wenn dann auch noch Linksaußen Jannis Falkenberg heiß läuft und Liam Lindenthal clever seine Chancen nutzt, reicht das zu einem verdienten Erfolg in einem flotten Spiel, zumal dann der Hasenbau auf Touren kommt. TSG Harsewinkel: Schröder/Kordein – Indeche, Lindenthal (6), Schmeckthal (4), Brown (1), von Boenigk (1), Eichelsbacher (2), Grothues, Hoff (8), Steinkühler (7), Sewing (4/4), Falkenberg (8/1).