Die Glocke schreibt zum 100jährigen Jubiläum

Was die TSG Harsewinkel zum 100-Jährigen plant

Harsewinkels Sportler sind in Feierlaune. Grund ist das 100-jährige Bestehen der Turn- und Sportgemeinschaft am Samstag.

Harsewinkel (jau/zog) - Ein Zeitsprung in die 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts: Harsewinkels Industrie wächst. Trotzdem bleibt die damalige Kleinstadt ländlich geprägt. Mitten in dieser Zeit wird die Turn- und Sportgemeinschaft, kurz TSG Harsewinkel, gegründet. Genauer gesagt am 5. März 1925 – damals noch als Spiel- und Sportverein Harsewinkel. An diesem Wochenende feiert die TSG ihr 100-jähriges Bestehen.

2317 Mitglieder und neun Abteilungen

100 Jahre TSG – der Festakt dazu beginnt am Samstag, 23. August, um 11 Uhr in der Dreifachsporthalle und in der Mehrzweckhalle. Im Anschluss stellen sich dort die Abteilungen des Vereins vor. Viele Mitmachmachaktionen aus alles Abteilungen warten auf die Besucherinnen und Besucher. Alle Interessierten sind von 11 bis 17 Uhr willkommen, teilt der Vorstand mit. Dann dreht sich vieles, aber nicht alles um den Sport. So haben die Organisatoren auch an Kaffee, Kuchen, Bratwurst und Pommes gedacht. Am Abend findet im Kulturort Wilhalm eine Jubiläums-Party statt. Der Zutritt ist allerdings auf Mitglieder beschränkt, die 16 Jahre oder älter sind.

Auf 2317 Mitglieder im Jahr 2024 und neun Abteilungen ist die Turn- und Sportgemeinschaft seit der Gründung im Jahr 1925 inzwischen angewachsen. Angeboten werden vom Verein die Sportarten Badminton, Fußball, Handball, Hapkido, Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis, Turnen und Volleyball. Und diese sportliche Vielfalt soll sich auch beim Jubiläum zeigen. Bis 17 Uhr läuft das Programm mit Fußball-Dart, Reaktionstest, Geschicklichkeitsspielen mit dem Volleyball, Darbietungen auf der Matte, Hochsprungstation, Handstandstation und vielem mehr.

Im „Hasenbau“ geht die Post ab

Die größten Abteilungen sind Turnen und Handball, wobei Letztere nach früheren, mittlerweile aber verblassten Glanzzeiten im Fußball das leistungsmäßige Aushängeschild des Vereins darstellt. Zu den Handball-Heimspielen in der Regionalliga strömen besonders an Freitagabenden bis zu 600 Zuschauer in die Dreifachsporthalle. Dass im „Hasenbau“ die Post abgeht, wenn die Handballer bei Stroboskoplicht einlaufen, hat sich in der Stadt herumgesprochen.Eine historische Aufnahme vom Turnfest 1956.

Ausschließlich für TSG-Mitglieder und nicht für die breite Öffentlichkeit beginnt um 19 Uhr im Kulturort Wilhalm die 100-Jahr-Party, bei der alte Geschichten und Anekdoten rund um den Sport in Harsewinkel wieder zum Leben erweckt werden und ausgiebig getanzt werden soll. Der Präsident der TSG Harsewinkel, Karl-Heinz Schröder, sowie die drei Vizepräsidenten Nicolas Kleine, Martin Uekötter und Fatima Romeira-Strake freuen sich an diesem Abend auf die geladenen Gäste.

Bereits Karneval gefeiert

Schon beim Karnevalsumzug im März hatten die TSG-Mitglider den „100.“ mit einer besonders großen Gruppe zelebriert. Im Mai fand die Deutsche Meisterschaft im Hapkido, ausgerichtet von der Abteilung der TSG, in Harsewinkel statt.

5. März 1925: Abends um 20 Uhr fand die Versammlung des Spiel- und Sportvereins Harsewinkel statt. Zum Vorsitzenden, Kassenführer und Schriftführer wurde Hauptlehrer Hermann Nückel gewählt. Es wurden dem Vorsitzenden 3,50 Mark an Kassenbestand überreicht. Bereits am 19. März 1925 folgte der Anschluss an die DJK-Bewegung mit Gründung einer Fußballabteilung und am 15. August 1925 die Gründung des Turnvereins Harsewinkel. 

Häufig den Namen geändert

1927 folgte der Zusammenschluss zum Turn-, Spiel- und Sportverein Harsewinkel. Kurz darauf: die erneute Trennung in zwei Sportbereiche – die Spiel- und Sportabteilung DJK Eintracht Harsewinkel (Fußball) auf der einen Seite und der Turnverein Deutscher Turnerschar mit den Abteilungen Turnen, Leichtathletik, Handball und ab 1933 einer speziellen Frauen-Turngruppe auf der anderen Seite. Beim Karnevalsumzug 2025 griff die TSG Harsewinkel bereits das 100-jährige Bestehen des Vereins auf.

Die Turngruppe der Frauen wurde von Änne Kleinehollenhorst geborene Terlutter gegründet, die bis in die 1960er-Jahre selbst noch als Übungsleiterin aktiv war, wie der Jubiläumsschrift 75 Jahre TSG Harsewinkel zu entnehmen ist. 1933 erfolgte die Auflösung aller DJK-Sportvereine in ganz Deutschland. Mit der Folge: Die DJK-Sportler wurden zwangsweise in den Turnverein Deutscher Turnerschaft Harsewinkel eingegliedert.

Neustart nach dem Krieg

Der Neustart nach dem Zweiten Weltkrieg, der auch in dem Sportverein große Lücken gerissen hatte, erfolgte am 30. Oktober 1945 mit der Gründung des FC Harsewinkel. 1950/1951 wurde eine mustergültige Sportanlage am Dechantsfeld errichtet. Am 31. Mai 1950 folgte dann der Zusammenschluss des FC Harsewinkel mit den Turnern zur Turn- und Sportgemeinschaft 1925 Harsewinkel. Der Verein hatte zu dem Zeitpunkt 334 Mitglieder – darunter 43 Fußballspieler, 216 Turnerinnen und Turner sowie 75 passive Mitglieder.

1958 wurde die Handballabteilung durch Klaus Dieter Viebke gegründet. 1959 schloss sich der selbstständige Tischtennisclub der TSG an. Anfang der 1960er-Jahre wurden die Leichtathleten als eigenständige Abteilung aktiv. 1969 fand der erste Volkslauf in Harsewinkel statt. 1978 dann die Gründung der Abteilung Volleyball. 1983 folgten die Badminton- und die Schwimmabteilung. 1992 wurde die selbstständige Gruppe Hapkido als Abteilung der TSG angegliedert. Ein weiterer Meilenstein: 1995 wurde das TSG-Clubheim eingeweiht.