Bericht der NW zum Spiel gegen TG Hörste

Schon vier Eier im Osternest

Oberligist TSG Harsewinkel zieht sich gegen Hörste beim 38:27-Sieg nur eine kleine Leistungsdelle zu und ist inoffizieller Kreismeister.

Statt des von Manuel Mühlbrandt befürchteten Spannungsabfalls nach dem Hype um die Gala bei den Sportfreunden Loxten zogen sich die Handballer der TSG Harsewinkel im zweiten Kreisderby am Freitagabend gegen die TG Hörste nur eine kleine Leistungsdelle zu. Der Oberligist fegte den abstiegsbedrohten Nachbarn mit 38:27 (18:15) aus dem mit 650 Zuschauern so gut wie ausverkauften Hasenbau.

Damit holte sich die TSG mit 6:2 Punkten auch den inoffiziellen Titel des Kreismeisters, wie Hallensprecher Hansi Feuß bereits im Spieltagsheft ausgerechnet hatte. Das wiederum dürfte „Mühle“ am wenigsten interessiert haben. „Ich bin glücklich über die zwei Punkte. Die Anspannung war hoch, denn wir wussten, dass es eine heiße Kiste wird“, sagte der TSG-Trainer. So richtig heiß wurde es auf der Platte indes nicht, mit Ausnahme der eingangs erwähnten kleinen Delle. Die zog sich die TSG nach einem durchaus gelungenen Start nach dem 5:3 (7.) zu. Hörste drehte die Partie in eine eigene 8:6-Führung (11.), Mühlbrandt nahm die Auszeit. „In der Abwehr haben wir gepennt und die Absprachen nicht eingehalten. Da musste ich den Hebel ansetzen, die Dinge wurden klar und deutlich angesprochen“, so „Mühle“, dessen Engagement während der Auszeit niemandem in der Halle verborgen blieb.

Und seine Mannen hatten dem Chef offenbar sehr gut zugehört. Mit einem 7:0-Lauf auf 13:8 (17.) rückte die TSG die Verhältnisse wieder zurecht, Mühlbrandt selbst sorgte nach dem 16:10 (23.) mit zwei Wechseln dann noch einmal für unnötige Unruhe. Robert Indeche und Florian Bröskamp ersetzten Jannis Hoff und Sven Bröskamp – das tat dem Angriffsspiel der TSG nicht gut. Hörste kämpfte sich wieder auf 16:15 (28.) heran.

Mit der bewährten „Kapelle“ lief es in Durchgang 2 dann wieder besser, beim 25:18 (40.) war die Vorentscheidung gefallen. Bei den Gästen ließen nun auch immer mehr die Kräfte nach, zumal einige wichtige Spieler fehlten. „Harsewinkel hat qualitativ die besseren Wechselmöglichkeiten. In der ersten Hälfte gab es einige Phasen, mit denen ich nicht unzufrieden war. Der Sieg der TSG ist verdient, das Ergebnis allerdings zu hoch ausgefallen“, resümierte TG-Trainer Matthias Beier, dessen Team mit 6:32 Punkten weiter Drittletzter der Tabelle ist. „So lange die genaue Anzahl an Absteigern nicht feststeht, wollen wir in jedem Spiel ein unangenehmer Gegner sein und Hombruch sowie Jöllenbeck hinter uns lassen. Das wird schwer genug.“

Die TSG, bei der sich vor allem Jannis Hoff und Max Schlögl (Mühlbrandt: „Er hat momentan eine Granatenform“) sowie der wieder sehr treffsichere Jannis Falkenberg Bestnoten verdienten, legte sich hingegen die nächsten zwei Eier ins Nest. Aus den drei Partien vor Ostern hatte Manuel Mühlbrandt vier bis sechs Punkte gefordert, mit einem weiteren Erfolg am kommenden Freitag gegen Bommern könnte die maximale Ausbeute gelingen. „Wir haben jetzt 19 Punkte, damit ist der Weg zum Klassenerhalt geebnet. Das bringt uns ein bisschen mehr Sicherheit, aber noch ist nichts entschieden“, sagt „Mühle“. Drei Siege aus den verbleibenden sieben Spielen sollten der TSG aber zum sicheren Verbleib in der Oberliga reichen.

TSG: Schröder (1 Tor und 12 Paraden)/Hendrich (1 parierter Siebenmeter) – Indeche, Schmitz, Lindenthal (3), Wunsch (1), S. Bröskamp (4), Eichelsbacher (2), F. Bröskamp (1), Hoff (7), Schlögl (7), Steinkühler (1), Sewing (2), Falkenberg (9/2).

TG Hörste: Schneider/Stroth – Barrelmeyer (2), Schuster, Kösters (5), Reckmann, Herschel (1), Lepper (4), Hagemann (6/5), Schäper (4), Steinlechner (2), Walkenhorst, Schröder, Burstädt (3).