Die NW berichtet über den Kreispokal

TSG verliert Halbfinale und Borren

Bei der Kreispokal-Endrunde läuft es für Harsewinkel überhaupt nicht gut. Das Aus gegen Werther schmerzt, noch schwerer, wiegt aber der Ausfall eines wichtigen Spielers.

Von Uwe Kramme

Versmold. Manuel Mühlbrandt behielt recht. „Am Ende gewinnt eh immer Loxten“, hatte der Trainer der TSG Harsewinkel vor der Endrunde des Handball-Kreispokals gesagt. Und mit einem 15:14-Sieg sicherte sich der Regionalligazweite gestern Abend auch tatsächlich wieder die Siegprämie von 300 Euro. Allerdings war der Finalgegner zum ersten Mal seit Jahren nicht der Ligarivale TSG Harsewinkel gewesen, sondern die HSG Werther/Borgholzhausen.

Der Spitzenreiter der Verbandsliga, Gruppe 1, hatte im Halbfinale mit einem 18:16-Sieg gegen die favorisierten Harsewinkeler für die Überraschung des Turniers gesorgt. „Unter dem Strich war unser Ausscheiden nicht unverdient“, räumte Mühlbrandt ein und kreidete seinen Spielern „etwas zu wenig Konzentration und deshalb ein paar technische Fehler zu viel“ an. Sein Gegenüber Albert Kreismann machte dagegen für den Überraschungserfolg seines Teams einen einfachen Grund aus: „Meine Jungs waren heißer, wollten es unbedingt.“

Viel mehr als die vermeidbare Niederlage in einem wichtigen Spiel beschäftigte Mühlbrandt allerdings, dass er dabei womöglichen einen wichtigen Spieler verloren hat. Nachdem er bei einem Sprungwurf attackiert worden war, knallte Julian Borren so hart auf den Hallenboden, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. „Da wurde eine Gehirnerschütterung festgestellt und am Montag soll abgeklärt werden, ob auch die Wirbelsäule und die Halsmuskulatur etwas abgekriegt haben“, teilte der TSG-Coach am Abend mit. Beiläufig erwähnte er auch einen Bruch des kleinen Fingers an der Wurfhand.

„Es ist zwar nur Pokal, aber dieses Ausscheiden passt nicht zu dem Weg, den wir einschlagen wollen“, ärgerte sich Karlheinz Kalze über das Ausscheiden des Mitfavoriten, denn auch der Teamchef hatte die TSG „sicher im Finale erwartet“. Obwohl im Spiel um Platz drei neben Falkenberg, Hoff, Eichelsbacher und van Boenigk auch noch Borren fehlte, sicherten sich die Harsewinkeler mit einer soliden Leistung gegen die TG Hörste mit 17:9 zumindest noch den Trostpreis von 100 Euro Prämie. Mühlbrandt mochte diesen Erfolg aber nicht überbewerten. „Denn das war doch von beiden Seiten ein Versteckspiel“, wies der Coach darauf hin, dass es in zwei Wochen zwischen den beiden Regionalligisten um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geht. „Der Unterschied heute war die Torwartleistung. Unser Maik Schröder war gut.“

Den Einzug ins Halbfinale hatte die TSG Harsewinkel mit einem nach dem 4:8-Start letztlich noch souveränen 38:19-Sieg gegen den Oberligisten Spvg. Steinhagen geschafft. In dieser Partie über die vollen zweimal 30 Minuten hatte Mühlbrandt mit Blick auf den Wiederbeginn der Serie bei Schlusslicht Möllbergen eine offensive Deckungsvariante getestet und über den konsequenten Einsatz des siebten Feldspielers das Überzahlspiel üben lassen.

„38 Tore sind mir zu wenig“, rieb sich der kritische Coach („Am Samstag dürfen wir auf keinen Fall verlieren“) nach dem Abpfiff dieses für den Regionalligaelften so wichtigen Vorbereitungsspiels an der Chancenverwertung. Liebend gerne hätte er zudem „eine noch schnellere Reaktionszeit in den Umschaltsituationen“ nach Ballverlusten gesehen. Auch beim Gegenstoß nach Ballgewinnen sah Mühlbrandt noch Steigerungsmöglichkeiten für den Kampf um den Klassenerhalt. „Denn in der 1. und 2. Welle hatten wir dann doch wieder zu viele Ballverluste.“