Bericht der NW

Ernüchterung im Hasenbau

Regionalligist TSG Harsewinkel verfällt in alte Muster. 23 Fehlwürfe und zehn technische Fehler können nicht kompensiert werden.

 

Große Ernüchterung und riesige Enttäuschung im Hasenbau. Die starke zweite Halbzeit im Derby vor zwei Wochen bei den Sportfreunden Loxten (28:28) hat nicht zu einer Leistungsstabilisierung bei der TSG Harsewinkel geführt. Der Handball-Regionalligist verlor mit 29:34 (13:18) gegen die als Tabellenvorletzter angereiste zweite Mannschaft des ASV Hamm-Westfalen. Jetzt ist die TSG selbst Vorletzter.

„Die Saison ist eine Achterbahnfahrt“, stöhnte Teammanager Karlheinz Kalze, der im Vorfeld der Partie mit der Vertragsverlängerung von Robert Indeche bis 2027 noch ein positives Zeichen gesetzt hatte. „Schlechtes Spiel, verdient verloren. Mehr gibt es nicht zu sagen“, grummelte Hallensprecher Hansi Feuß in sein Mikrofon. Auf dem Spielfeld starrte Trainer Timo Schäfer auf seinen Statistikzettel. Zwei Zahlen verdeutlichten das ganze Dilemma der TSG am Freitagabend: 23 Fehlwürfe, nahezu gleichmäßig aufgeteilt auf beide Spielhälften, und zehn technische Fehler. „Wir sind in alte Muster verfallen. Es sind diese massiven individuellen Fehler, die uns das Spiel kosten. So wird es schwierig, in der Regionalliga Spiele zu gewinnen“, sagte der Harsewinkeler Trainer und kündigte an, dass man daran arbeiten werde, diese Fehler abzustellen. „Wir müssen an unserer Quote arbeiten, das ist absolut entscheidend. Jeder meint, er kann sich einen Fehler erlauben. Aber dann haben wir schon 16.“

Von Anfang an fehlte es im Angriffsspiel zudem am Zug zum Tor. Meist wurde der Ball ohne Druck einfach nur quergespielt. Und kamen die Harsewinkeler dann einmal frei durch, stand ihnen oftmals der gut aufgelegte ASV-Torhüter Marvin Makus (15 überwiegend hochwertige Paraden) im Weg. Weitere Stützpfeiler der Gäste waren der quirlige Rechtshänder Niklas Neumann (9 Tore) sowie sein Rückraum-Kollege Bram Van de Vreede (8) – U19-Nationalspieler der Niederlande, der in der vergangenen Woche sogar in die A-Nationalmannschaft berufen wurde.

Die TSG ging in den 60 Minuten nicht einmal in Führung und hatte sich beim 6:10 (16.) bereits den Rückstand eingehandelt, dem sie bis zum Ende hinterherlaufen sollte. „Ich wusste gar nicht, wen ich runternehmen sollte“, sah Timo Schäfer keinen seiner Spieler in Normalform. Nach der Pause stellte der Coach auf eine 3:2:1-Abwehr um und Torhüter Robin Wetzel (in Summe acht Paraden) bekam einige Bälle zu fassen. Seine Vorderleute wussten diese aber nicht erfolgreich zu veredeln. So blieben Drei-Tore-Rückstände das höchste der Gefühle, näher kam die TSG nicht mehr heran.

„Die tolle Atmosphäre hier ist überragend und nicht normal für die Regionalliga. Da hatten die Jungs richtig Bock drauf“, freute sich ASV-Co-Trainer Jens Gawer. „An der Unterstützung hat es definitiv nicht gelegen“, betonte Timo Schäfer, und Karlheinz Kalze ergänzte: „Wir haben die besten Fans in der Regionalliga.“

TSG Harsewinkel: Schröder/Wetzel – Indeche, Bruns, Engelhardt (2), Lindenthal (7/3), Borren (2), Grüger (1), Bröskamp (2), Kösters (5), Meyer (5), von Boenigk (3), Eichelsbacher, Wunsch, Steinkühler (2).