Berichte zum Trainerwechsel

NW

Nachfolger für Timo Schäfer gefunden

Thilo Stinhans wird 2026 neuer Trainer des Regionalligisten TSG Harsewinkel.

von Dirk Heidemann

Nachdem die Gerüchteküche unmittelbar nach der Ankündigung von Timo Schäfer, den Handball-Regionalligisten TSG Harsewinkel zum Saisonende zu verlassen, zu brodeln begann, sorgte Karlheinz Kalze noch am Dienstagabend für klare Verhältnisse. „Ich habe die Mannschaft nach dem Training gegen 22 Uhr darüber informiert, dass Thilo Stinhans im Sommer 2026 die Nachfolge von Timo Schäfer antreten wird“, teilte der TSG-Teammanager am Mittwochmorgen mit.

Stinhans, aktuell noch Trainer des Oberligisten TuS Brockhagen, unterschreibt in Harsewinkel einen Zwei-Jahres-Vertrag. „So eine Chance kriegt man nicht jedes Jahr. Weder Kalle Kalze noch ich verschwenden ernsthaft einen Gedanken daran, dass die Mannschaft in Abstiegsgefahr geraten könnte. Dafür ist der Kader deutlich zu stark. Kommt die TSG in einen Flow, dann landet sie im Mittelfeld oder im oberen Drittel“, geht der 33-Jährige fest davon aus, die Harsewinkeler als Regionalligist zu übernehmen.

„Wir sind sehr davon überzeugt, dass Thilo seinen bislang erfolgreichen Weg bei uns fortsetzen wird“, sagt Kalze über den gebürtigen Versmolder, der hauptberuflich als leitender Physiotherapeut in einer Zweigstelle von Yannik Hansel in Borgholzhausen tätig ist. Thilo Stinhans hat viele Jahre als Linksaußen bei den Sportfreunden Loxten gespielt und begann zur Saison 2018/19 als Co-Trainer bei der Spvg. Versmold. Zwei Jahre später startete er seine Trainerkarriere beim Landesligisten Loxten II, den er bis 2023 betreute. Dann wechselte er nach Brockhagen und führte den TuS von der Verbands- in die Oberliga. „Brockhagen ist ein Herzensprojekt, wir haben dort eine Menge aufgebaut. Daher war es mir auch ganz wichtig, dass alle bezüglich meines Wechsels nach Harsewinkel schnell voll im Bilde waren“, spielte Thilo Stinhans gegenüber seinem Noch-Klub mit offenen Karten und informierte auch umgehend seine Mannschaft.

„Ich stehe für mutigen, modernen Handball“

„Thilo leistet in Brockhagen gute Arbeit, ist sehr ehrgeizig und in der Handballszene sehr gut vernetzt.“, sagt Karlheinz Kalze, der schon im vergangenen Jahr mit Stinhans in Kontakt getreten war und ihn nach Harsewinkel holen wollte. Doch der 33-Jährige stand bereits beim TuS Brockhagen im Wort. „Ich hab damals zu Kalle gesagt: Hättest du dich mal eher gemeldet“, sagt Stinhans schmunzelnd. Nun ging es um so schneller, „da ich keinerlei Bedenken hatte.“

Einige Ideen, die Kalze bereits mit Timo Schäfer hinsichtlich der kommenden Spielzeit entwickelt hat, sollen nun unter Thilo Stinhans fortgesetzt werden. „Ich stehe für mutigen und modernen Handball, mit klaren Vorgaben und einem sehr aktiven Deckungssystem“, sagt Thilo Stinhans, der sich von seinen Trainer Dirk Schmidtmeier („Mein Entdecker, der mich enorm geprägt hat und mir viel Selbstvertrauen mitgegeben hat“), Thomas Lay („Klare Formulierungen, Trainings- und Spielstruktur“), Dirk Elschner („Typ Schleifer“) und Elvir Selmanovic („Viel Erfahrung als Ex-Profi“) einiges abgeschaut hat.

Zu seinem Team soll auch Heiner Steinkühler gehören, mit dem er privat befreundet ist. „Ich kann mir eine Zusammenarbeit mit Heiner in jeglicher Konstellation vorstellen. Ob als Spieler, Co-Trainer oder in anderer Funktion, das muss er mit seiner Familie klären.“

Die Glocke

TSG Harsewinkel: Thilo Stinhans übernimmt zur neuen Saison

Die am Dienstag vom Sportlichen Leiter Karlheinz Kalze in Aussicht gestellte baldige Verpflichtung des Trainers für die kommende Saison wurde damit nur einen Tag später vollzogen - wohl auch, um weiteren Spekulationen vorzubeugen: Thilo Stinhans heißt im nächsten Spieljahr  der Chef auf der Trainerbank des Handball-Regionalligisten als Nachfolger von Timo Schäfer.

Der hatte am Montag („Die Glocke“ berichtete) bekanntgegeben, aus privaten und beruflichen Gründen dann nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Aktuell Trainer des Oberligisten TuS Brockhagen

Aktuell trainiert Stinhans nach dem Aufstieg nun im zweiten Jahr den Oberligisten TuS Brockhagen. Als Spieler war der 33-Jährige, der bei der TSG einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnete, bei den SF Loxten aktiv und am Aufstieg in die Oberliga (jetzt Regionalliga) beteiligt – gemeinsam mit dem jetzigen spielenden TSG-Co-Trainer Heiner Steinkühler und dem in dieser Saison von Loxten nach Harsewinkel zurückgewechselten Marlon Meyer.

Bereits in der vorigen Saison im Austausch gewesen

So schnell fiel die Entscheidung auch, weil sich Kalze und Stinhans bereits nach der vorigen Saison über einen Wechsel in den Hasenbau ausgetauscht hatten. „Da stand ich aber in Brockhagen im Wort und wir waren dabei, den Aufstiegskader für die neue Liga zusammenzustellen“, kam für den Versmolder ein Wechsel da nicht in frage. Zudem Timo Schäfer für die Saison als TSG-Cheftrainer zusagte.

Kaum Bedenkzeit: „Chance und Ehre“

„Nun sehe ich es als Chance und Ehre, und es bedurfte kaum Bedenkzeit. Auch für Brockhagen ist es gut, früh Bescheid zu wissen, um in Ruhe einen Nachfolger zu finden, der ins Profil passt“, so Stinhans. Der künftige Trainer wird sich nun an den Tagen, an denen er nicht in Brockhagen tätig ist, gemeinsam mit „Kalle“ Kalze damit beschäftigen, den Harsewinkeler Kader für die neue Saison zusammenzustellen.

Kann Menschen für eine Spielidee begeistern

„Ich denke, eine meiner Stärken ist, Menschen für eine Spielidee zu begeistern, sodass alle hinter dem gleich Ziel, hinter der gleichen Konzeption stehen“, sagte der in leitender Position tätige Physiotherapeut gegenüber der „Glocke.“

Drei Fragen an ...  Thilo Stinhans

Die Glocke: Warum die schnelle Entscheidung für die TSG?

Stinhans: Weil das eine wahnsinnig reizvolle sportliche Herausforderung ist. Der Kader ist interessant, die Struktur dort ist klasse und einige Harsewinkeler gehören auch zu meiner Vergangenheit als Spieler. Da bestand immer eine Verbindung und ich halte viel vom Konzept.

Die Glocke: Was geht denn noch mit dem TuS Brockhagen in dieser Saison?

Stinhans: Um dort jetzt eine lahme Ente zu werden, dazu bin ich viel zu heiß und zu ehrgeizig. Ich habe eine klare Zielvorstellung davon, wie die Saison weitergeht. Ich hoffe, dass nach sieben bis acht Monaten und noch 20 Spielen alles so läuft wie bisher, nämlich in geregelten Bahnen und ohne schlechtes Gefühl.

Die Glocke: Wie groß ist der Sprung von der Ober- zur Regionalliga?

Stinhans: Groß. Darüber durfte ich mich schon als Spieler nach dem Aufstieg mit Loxten erschrecken. Die Struktur ist professioneller, die Breite ist besser. Ich habe mit Brockhagen in der Vorbereitung schon zweistellige Klatschen auch gegen Harsewinkel kassiert. Die Spieler sind oft besser ausgebildet; Tempo, Umschaltspiel und das allgemeine Niveau sind besser.