Vorbericht der NW

Außenseiter unter großem Erfolgsdruck

Regionalligist TSG Harsewinkel beim Tabellenzweiten Gladbeck gefordert.

(kra). Dem VfL Gladbeck war zugetraut worden, in der Handball-Regionalliga einen Durchmarsch der Sportfreunde Loxten in die 3. Liga zu verhindern. Beim knappen 32:33 gegen den großen Favoriten im ersten Saison-Spiel, aber vor allem mit fünf Siegen danach, bestätigte die von Trainer Thorben Mollenhauer und den Deffke-Brüdern in der Sportlichen Leitung zusammengestellte Mischung aus alten Haudegen und talentierten Nachwuchskräften diese Wertschätzung auch nachdrücklich. Doch am vergangenen Wochenende leistete sich der Tabellenzweite einen 24:30-Ausrutscher in Gevelsberg und liegt nun drei Punkte hinter Loxten zurück.

„Dieses Ergebnis war auch für mich eine Überraschung“, sagt Heiner Steinkühler. Der spielende Co-Trainer hat für den urlaubenden Chefcoach Timo Schäfer die TSG Harsewinkel auf das Gastspiel bei eben diesen Gladbeckern am morgigen Samstagabend vorbereitet und erwartet einen hochmotivierten Gegner: „Natürlich wollen die diesen Fehltritt sofort gutmachen.“

Trotzdem, und obwohl es bei der TSG zuletzt nicht gut gelaufen und sie mit 4:10 Punkten auf Abstiegsplatz 13 zurückgefallen ist, gibt sich Steinkühler zuversichtlich. „Denn die Stimmung bei uns ist gut, und wir haben ja auch schon gezeigt, dass wir Handball spielen können.“ Im Blick hat Steinkühler dabei vor allem die 28:28-Gala in Loxten.

Warum es in dieser Saison ansonsten nur noch zu einem Sieg gegen Menden und einem weiteren Remis in Gevelsberg gereicht hat, ist eine Frage, die Steinkühler natürlich beschäftigt. „Vielleicht ist es gut, dass wir jetzt wieder ein Spiel haben, in dem niemand etwas von uns erwartet.“ Der Co-Trainer überlegt nämlich, ob es der Druck ist, unbedingt punkten zu müssen, der die Mannschaft so oft gehemmt hat. „Denn du kannst ja mal eine Spielphase mit 0:2 verlieren, aber bei uns ist es immer gleich ein 0:4.“ Außerdem fehlt es dem Routinier mitunter an Konsequenz in der Abwehr und Entschlossenheit im Angriff.

Karlheinz Kalze führt die fehlende Konstanz als Grund an, warum die TSG Harsewinkel auch seinen Erwartungen so weit hinterherläuft. „Womöglich haben wir ja den Personalumbruch im Sommer, als sieben Spieler gegangen und sieben gekommen sind, noch nicht ganz vollzogen“, überlegt der Teamchef. Aber allmählich sei die TSG auch als Außenseiter „zum Punkten verpflichtet“, stellt Kalze beim Blick auf die Tabelle und Gladbeck fest.