Was machen unsere Nachbarn aus Hörste denn so? Bericht aus dem Haller Kreisblatt

uhlmann ist heimisch geworden
29.07.09

von christian helmig

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von christian helmig

Hörste. Als relativ unbekannter Trainer war Sebastian Cuhlmann vor einem Jahr von der TG Schildesche zum Handball-Landesligisten TG Hörste gekommen. Dass schon wenige Monate später Clubs wie Oberligist TuS Brockhagen bei ihm anfragten, lässt ahnen, dass er seinen Job bei den »Rothosen« gut gemacht hat. Dass Cuhlmann dennoch eine weitere Saison in Hörste bleibt, zeigt jedoch ebenso, dass er mittlerweile heimisch geworden ist.

Nach einem Horrorstart mit 0:10 Punkten brachte Cuhlmann das Team alsbald auf den rechten Weg und schaffte am Ende als Neunter recht souverän den Klassenerhalt. Seine erste Saison gab ihm auch Zeit, einen typischen Charakterzug der Handballer aus dem Haller Ortsteil auszumachen. „Der Hörster an sich ist keiner, der in der Abwehr gerne aggressiv zupackt”, hat Cuhlmann erkannt. Hier möchte er den Hebel in der Vorbereitung ansetzen. Egal, ob in der 6:0- oder 5:1-Variante - „die Einstellung zur Deckungsarbeit muss besser werden”, sagt er.

„Schnittstelle zwischen Hobby- und Leistungssport”

Gleichwohl liegt sein Augenmerk auf dem spielerischen Element. Da der Kader nach wie vor über keinen klassischen Shooter im rechten Rückraum verfügt, sind Einfallsreichtum, Zusammenhalt und Flexibilität gefragt. Das gilt umso mehr, seit Frank Fronemann seinem verletzungsgeplagten Körper eine Pause gönnt. Er bleibt dem Team aber als Betreuer erhalten und wird auch als A-Jugendcoach eng mit Cuhlmann zusammenarbeiten.

An Fronemanns Stelle sollen künftig Spieler wie Alexander Wagemann, Jan-Arne Schubert oder Youngster Silvan Tarner lernen, von beiden Seiten Gefahr auszustrahlen. Um seine Schützlinge in dieser Hinsicht zu fordern, hat Cuhlmann ein Vorbereitungsprogramm zusammengestellt, dass ihnen in seiner Quantität und Qualität einiges abverlangen wird. „Die Landesliga ist die Schnittstelle zwischen Hobby- und Leistungssport”, begründet der Trainer, weshalb er bis zum Pflichtspielauftakt am 6. September im Kreispokal gegen die HSG Union ?92 Halle stattliche zehn Testspiele angesetzt hat.

Sie sollen unter anderem genutzt werden, um den einzigen echten Hörster Neuzugang ins Team einzubauen: Jan-Philipp Merkel wechselt von Cuhlmanns Ex-Club TG Schildesche in die Masch. Sein Plus: Er ist als Kreisläufer, Linksaußen und auf der vorgezogenen Abwehrposition vielseitig einsetzbar. Für eine gesunde Konkurrenzsituation sorgen außerdem die A-Jugendlichen Carlo Schäfer, Felix Rathert und Oliver Noske.

Mit insgesamt 18 Spielern verfügt Cuhlmann über einen nominell üppigen Kader mit reichlich Alternativen. Das Saisonziel setzt der Coach vergleichsweise bescheiden an. „Ich gehe davon aus, dass drei Mannschaften absteigen. Die müssen wir erst mal wieder hinter uns lassen”, sagt Cuhlmann. Erwischt das Team jedoch einen besseren Start und tritt ähnlich geschlossen auf wie in der Vorsaison, ist vielleicht auch etwas mehr drin. Die nächsten Anfragen an Cuhlmann würden dann wohl nicht lange auf sich warten lassen.