Am Wochenende weilten Bezze, Guido, Wolfgang und Holger auf dem 10. HVN / Hildesheimer-Trainerseminar, um ihre Trainer-Lizenzen zu verlängern. Es hat sich gelohnt!
Die vom Handball-Verband Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Zweitbundesligisten Eintracht Hildesheim ausgerichtete Veranstaltung war organisatorisch und inhaltlich ähnlichen Veranstaltungen des HV Westfalen weit überlegen. Qualifizierte, erfahrene und bekannte Referenten / -innen boten, zusammen mit den von Eintr. Hildesheim gestellten Demoteams, bekannte und neue Übungsformen im Rahmen teils guter, teils sensationeller Trainingseinheiten dar.
Am Freitagabend gab Renate Schubert, ehem. DHB-Trainerin und Autorin zahlreicher Publikationen zum Thema Kinderhandball, nacheinander einen Einblick in das Training für F- und E-Jugendliche. Die kleinen Hildesheimer Handballer erlebten Variationen bekannter motorischer Übungen. Im Anschluß daran zeigte R. Schubert mit den Torhütern der mB- und mA-Jugend Ausschnitte aus den Übungen des Bielefelder Torhüter-Projektes, das sie vor etwa 2 Monaten ja auch bereits in Harsewinkel vorgestellt hatte.
Am Samstagvormittag kam der Referent aus der Damen-Bundesliga. André Fuhr, Trainer von Pro Vital Blomberg, nahm sich, zusammen mit den Niedersachsenmeisterinnen und Regionalligaaufsteigerinnen von Eintr. Hildesheim, des Themenkomplexes "Verbesserung der Paßgeschwindigkeit und der Entscheidungsfähigkeit" an. In einer super Trainingseinheit konnten wir erleben, wie schnell Handball sein kann!
Auf André Fuhr folgte nach der Mittagspause Klaus Oltmanns, Mitarbeiter im Philippka-Verlag und Athletiktrainer im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen. Sein Credo:" Athletiktraining ist aus gesundheitlichen Gründen und zur Steigerung der sportlichen Leistung unabdingbar. Handball ohne Krafttraining funktioniert nicht!" Und da man damit spätestens im Grundlagentraining anfangen sollte, diente die Hildesheimer C-Jugend als Demomannschaft.
Das absolute Highlight war dann die Darbietung von Michael Biegler (Bundesligatrainer 1. Herren SC Magdeburg) am Samstagabend. Zunächst erlebten wir und die Hildesheimer Zweiligatorhüter, warum Torwarte zu den durchtrainiertesten und konditionell stärksten Spielern einer Mannschaft zählen sollen. Beim "Leistungsorientierten Torhütertraining" gab es keine Zeit zum Verschnaufen! Ball auf Ball flog auf das Tor und mußte nach oder trotz vorheriger Belastung technisch perfekt abgewehrt werden. Im Anschluß daran wurden dann die Feldspieler des Zweitligateams "eingenordet" und durften den gigantischen Unterschied zwischen 1. und 2. Liga am eigenen Leib erfahren. In sog. "Works" wurden mehrfach aufeinanderfolgende, z. T. komplexe Abwehraktionen gefordert, die, bei hoher Intensität und kaum vorhandenen Pausen, zu erheblicher konditioneller Belastung führten. Da konnte man sehen, wie schnell und intensiv Handball sein kann, wenn alle Beteiligten beim Training 'mal wirklich Gas geben und nicht bloß chillen wollen!
Zum Abschluß, am Sonntagvormittag, referierte Klaus Feldmann, Sportwissenschaftler, A-Lizenz-Trainer und Initiator der Handballakademie, über die Themen "Abwehr in Über- und Unterzahl" sowie "Gegenstoß und Gegenstoßverteidigung". Die A- und B-Jugendlichen von Eintr. Hildesheim wurden läuferisch und kognitiv voll gefordert.
Insgesamt eine Super-Veranstaltung, die uns allen gezeigt hat, wie Training aussehen kann, wenn sich alle Spieler und Spielerinnen körperlich und geistig voll ins Training einbringen.