Das WB schreibt

Vorentscheidung winkt

Handball: Verbandsliga-Spitzenreiter TSG Harsewinkel gastiert in Senden. Der TVI reist zum Verfolgerduell nach Altenbeken

Spitzenreiter TSG Harsewinkel (32:2 Punkte) spielt am Sonntag beim Tabellenfünften ASV Senden (18:14) – der Rangzweite TV Isselhorst (20:12) tritt bereits am Samstag beim Tabellendritten HSG Altenbeken (20:14) an: Am 18. Spieltag der Handball-Verbandsliga riecht es förmlich nach einer (Vor)Entscheidung im Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga.
„Lösen wir diese schwere Aufgabe, dann haben wir den Weg zum Titel geebnet.“ Selbst TSG-Coach Manuel Mühlbrandt, sonst immer Mahner („Noch haben wir nichts erreicht“) und Warner („Senden wird alles tun, um seine Misserfolgsserie zu beenden“), sieht eine „glänzende Ausgangsposition.“ Tatsächlich zählen Spieler und Fans der TSG längst den Countdown zum Titel herunter: „Noch vier Siege aus neun Spielen.“
Im Verfolgerduell favorisiert der Coach den Kreisrivalen TV Isselhorst. Seine Begründung: „Der TVI ist gut drauf, und Altenbeken muss ohne Felix Bahrenberg auskommen.“ Der drittligaerfahrene Rückraumspieler ist nach seiner blauen Karte in Hahlen automatisch gesperrt. Fraglich ist zudem, ob Nerdin Vunic, der herausragende Mittelmann der HSG, mittlerweile seine Probleme mit der Aufenthaltsgenehmigung geklärt hat und zurückkehrt . Im Fokus steht für Mühlbrandt indes die Vorbereitung auf das eigene Spiel in Senden.

»Wen sollen wir denn mit zehn Punkten Rückstand verfolgen?«

Die Münsterländer haben nach einer starken Vorrunde mit Niederlagen in Spenge und Brake sowie dem Remis gegen Steinhagen zu Beginn des zweiten Saisonteils den Anschluss verloren. „Womöglich haben sich die Gegner besser auf die giftige 4:2-Deckung des ASV Senden eingestellt, die uns beim 27:22-Sieg im Hinspiel auch Probleme gemacht hat“, überlegt Mühlbrandt.
Weil seine Truppe Karneval „gut überstanden“ hätte, was in Harsewinkel keine Selbstverständlichkeit ist, hat der TSG-Coach indes alle personellen Möglichkeiten, um die richtige Angriffstaktik auszuklamüsern. Für das richtungweisende Spiel hat Mühlbrandt jedenfalls auch den unter der Woche gesundheitlich angeschlagenen Florian Bröskamp und dem an einer Daumenverletzung laborierenden Sven Bröskamp fest eingeplant.

„Verfolgerduell?“, fragt Dirk Elschner schmunzelnd. „Wen kann man denn mit zehn Punkten Rückstand verfolgen? Harsewinkel ist durch und ist in dieser Saison der einzige Verbandsligist, der auf die Oberliga schielen darf.“ Trotzdem freut sich der Isselhorster Coach auf eine „Partie auf Augenhöhe“ in Altenbeken.
Dabei geht es ihm weniger darum, den unerwarteten zweiten Tabellenplatz zu verteidigen: „Angesichts unserer Probleme zu Saisonbeginn hatten wir ohnehin andere Ziele.“ Vielmehr strebt er an, Serie guter Leistungen, die aus seiner Sicht auf der stark verbesserten Abwehrarbeit beruhen, fortzusetzen und den Zusammenhalt der jungen Mannschaft weiter zu festigen. Elschner sieht deshalb auch die Gastgeber („Altenbeken läuft den eigenen Erwartungen hinterher“) im Zugzwang und freut sich alle Mann an Bord zu haben.