Die TSG Harsewinkel ist in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit in der Oberliga eingestiegen.

In der NW ist heute zu lesen.

 

In diesem Jahr nicht abzusteigen, wird laut Trainer Manuel Mühlbrandt ein schwieriges Unterfangen.

Neuzugang Max Schlögl senkt direkt den Altersschnitt des Teams. Handballer der TSG wollen Klassenerhalt möglichst früh perfekt machen

Nur zwei Tage, nachdem die zweite Mannschaft der TSG Harsewinkel die Saison 2021/22 mit dem Kreistitel erfolgreich beendet hatte, startet das Flaggschiff des heimischen Handballs, das Oberligateam der TSG, bereits in die Vorbereitung zur Spielzeit 22/23. Mit Max Schlögl kam ein erst ein paar Tage zuvor verpflichteter Neuzugang gleich in den Genuss der ersten intensiven Laufeinheit auf der 400-Meter-Bahn des Moddenbachstadions. Weil Kreisläufer und Abwehrstütze Nico Schmeckthal seine bevorstehende Verbeamtung im Polizeidienst nicht durch Verletzungen gefährden will, wird der 26-Jährige bis auf weiteres nicht mehr im TSG-Trikot auflaufen. „Somit sahen wir uns kurzfristig gezwungen, nach dem Telefon zu greifen und uns um Ersatz zu bemühen. Das ist quasi auf den letzten Drücker gelungen“, sagt Trainer Manuel Mühlbrandt. Der kannte nämlich den Vater des 22-Jährigen, seit der Jugend beim ASV Senden spielenden Kreisläufers, gut. Dieser sorgte für sofortige Kontaktaufnahme. Und das war auch nötig. „Denn ich war schon sehr weit mit einem anderen Verein. Doch als die Harsewinkeler anriefen, da ging alles ganz schnell. Über die Atmosphäre in der Halle brauchen wir nicht zu diskutieren. Und alles andere hat auch ganz schnell gepasst“, sagte der in Münster wohnende angehende Polizist Schlögl erst ab und dann bei der TSG zu.

„Damit ist der Kader noch einmal jünger geworden“, verweist Mühlbrandt auch auf die beiden weiteren, erst 18 Jahre alten Neuzugänge Liam Lindenthal und den aus Harsewinkel stammenden Rückkehrer Jannis Hoff (beide von der Bundesliga A-Jugend der JSG LIT). Durch die Kreuzbandverletzungen von Kapitän Sven Bröskamp und dem fest für die erste Mannschaft eingeplanten Eigengewächs Simon Schmitz sowie dem Abgang von Tom Kalter (zu SF Loxten) werden Mühlbrandt und Karlheinz Kalze auch für die Position des Mittelmanns noch einmal ihre Fühler ausstrecken. Die Abwehrleistung zu verbessern, ist eine der Stellschrauben, an der der TSG-Trainer kräftig drehen will, wenn es im zweiten Vorbereitungsteil mit Testspielen und den Einheiten in der Halle ernst wird: „Wir können uns nicht immer darauf verlassen, dass wir 33 Tore werfen.“

Seit dem Wochenende steht fest, dass die am 3./4. September startende höchste westfälische Spielklasse in einer Staffel, also mit 17 Mannschaften gespielt wird. Die Abstimmung der Vereine ist mit 9:8 für die große Lösung ausgegangen. Die Alternative war, erneut mit einer Neuner- und einer Achter-Staffel die Vorrunde und anschließend eine Auf- und Abstiegsrunde zu spielen. „Nur eine Staffel, das wollten wir die ganzen letzten Coronajahre auch schon“, unterstreicht TSG-Teammanager Karlheinz Kalze. Die TSG Harsewinkel hatte sich bereits im Vorfeld klar für die 17er-Variante ausgesprochen. „Einmal jeder gegen jeden, 16 Heimspiele haben und dann auch mal einen Favoriten schlagen“, sieht Trainer Mühlbrandt zwei dieser drei Wünsche an das Spieljahr 22/23 bereits erfüllt. Das große Saisonziel „möglichst früh den Klassenerhalt zu erreichen“ wird bei etwa fünf Absteigern schwer genug. „Sollte jetzt jemand anbieten, dass wir erneut im Januar wissen, dass wir sicher drin bleiben, würde ich das sofort unterschreiben“, ergänzt Mühlbrandt.

„Die genaue Zahl der Absteiger orientiert sich neben den drei Aufsteigern aus den Verbandsligen daran, wie viele Teams aus der dritten Liga in die westfälische Oberliga herunterkommen. Vor allem aber wird entscheidend sein, welche Grundzahl die Oberliga im Jahr darauf erhalten soll. Ob dann also mit 14 oder 16 Teams gespielt wird“, erläutert Staffelleiter Bernd Kuropka. Für den Unnaer ist die Oberliga mit 17 Teams eine „Todesgruppe“. „Es gibt bereits jetzt keine Nachholtermine. Fallen also Spiele aus, muss unter der Woche nachgeholt werden. Und das bei weiten Fahrten“, gibt Kuropka zu bedenken. Neben den „üblichen Verdächtigen“ wie Kreisnachbar SF Loxten, CVJM Rödinghausen oder TuS Möllbergen („Haben sich nochmal erheblich verstärkt“, so Mühlbrandt) zählen die Drittligaabsteiger TSG Altenhagen-Heepen, TuS Volmetal und SG Menden zu den heißen Kandidaten auf die vorderen Plätze.