TBV Lemgo kommt zur TSG Harsewinkel

Der Bundesligist absolviert ein Benefizspiel beim heimischen Oberligisten zugunsten des an Knochenkrebs erkrankten Sohns von TSG-Frauencoach Lutz Wilhelm.

Am Samstag, 23. Juli, präsentiert die TSG Harsewinkel mit dem Gastspiel des TBV Lemgo „ein absolutes Handball-Highlight“, wie Karlheinz Kalze findet. Allerdings mag sich der Teammanager der TSG nicht eines besonderen organisatorischen Geschicks rühmen, mit dem es gelungen sei, den Bundesligisten in die Provinz zu locken. „Lemgos Trainer Florian Kehrmann ist auf uns zugekommen, ob wir nicht etwas für den kleinen Levi tun könnten“, schildert Kalze.

Levi ist der zwölf Jahre alte Sohn von Lutz Wilhelm, der vor einigen Monaten an Knochenkrebs erkrankt ist, mit Chemotherapien, Operation und einem unglaublichen Lebensmut („Ich bin Levi und besiege den Krebs“) gegen sein Schicksal kämpft. Und Lutz Wilhelm ist der Trainer der TSG Harsewinkel II, der in der kommenden Saison das Frauenteam trainiert und die E-Jugend, in der auch Levis Bruder Milo spielt. „Weil die Wilhelms und die Kehrmanns sich kennen, weil man im Sport zusammenhält und füreinander da ist, hat es nicht lange gedauert, die Idee umzusetzen und ein Benefizspiel zu organisieren“, berichtet Kalze von ein paar Gesprächen mit Florian Kehrmann und dem endgültigen „Go“ durch Jörg Zereicke, dem Lemgoer Manager. Allerdings haben wir nicht mehr viel Zeit, für dieses Spiel zu werben“, erklärt der Harswinkeler Teammanager, der natürlich auf eine volle Halle für die Aktion („WIR für Levi, gegen den Krebs“) hofft. „Denn viele Spieltermine hat so ein Bundesligist in der Vorbereitung auf die Saison nicht frei. Da mussten wir nehmen, was wir kriegen konnten“, erklärt Kalze. Jetzt gelte es, so schnell wie möglich den Kartenvorverkauf zu organisieren.

Regelrecht aus dem Häuschen angesichts des prominenten Gegners seien die seit zwei Wochen über beinharte Athletikeinheiten im Vorbereitungstraining stöhnenden TSG-Spieler. Kalze berichtet, dass die unverbesserlichen Optimisten sogar vom ersten Sieg gegen den TBV Lemgo im dritten freundschaftlichen Vergleich nach 2012 und 2015 träumen würden. Er fürchtet aber, dass es gegen den Deutschen Pokalsieger von 2020 wohl eher darum geht, „ein bisschen zu lernen“. Neu im Aufgebot der TSG Harsewinkel sind seit vergangener Woche Robert Indeche und Jannik Ergun. Der Mittelmann vom Verbandsligisten LiT II soll die Lücke schließen, die durch den Ausfall des nach seinem Kreuzbandriss unlängst erfolgreich operierten Sven Bröskamp entstanden ist. Außerdem würde der 23-Jährige gut mit den ebenfalls von LiT gekommenen Nachwuchshoffnungen Jannis Hoff und Liam Lindenthal harmonieren. Der vom Kreisligisten SV Spexard gewechselte Ergun sei zwar für die zweite Mannschaft vorgesehen. Doch weil der Kreisläufer im mit 39:41 verlorenen Testspiel beim Soester TV eine erstaunliche Durchschlagskraft an den Tag gelegt hätte, ist Kalze gespannt, wo sein Weg hinführt. „Unsere Trainer Manuel Mühlbrandt redet ja nicht nur von Durchlässigkeit zwischen den Mannschaften, er macht die Tür auch auf.“ Er würde jedenfalls den Kampf um den von Nico Schmeckthal geräumten Platz am Kreis zwischen Zugang Max Schlögl aus Senden, Kevin Brown und dem aus der Jugend nachgerückten Jannis Wunsch gespannt verfolgen.

Nicht mit von der Partie in Soest waren „Flo“ Bröskamp, der wieder mit Knieproblemen zu tun hat, und Heiner Steinkühler. „Heiner ist zum zweiten Mal Vater geworden und wird jetzt von Mats auf Trab gehalten“, verriet Kalze.