Berichte vom Spiel gegen Herne

NW

TSG verliert mit 26:31 in Herne

Handball-Oberliga

 Manuel Mühlbrandt richtete in der Kabine noch schnell einige aufmunternde Worte an seine Mannschaft, dann ging es für den Trainer des Handball-Oberligisten TSG Harsewinkel auch schon weiter in Richtung Volmetal. Dort schaute sich „Mühle“ die zweite Halbzeit des kommenden Heimgegners gegen Loxten an – und konnte sich ein wenig von der 26:31 (11:15)-Niederlage seiner TSG beim HC Westfalia Herne ablenken.

„Wir hatten uns alle viel mehr erhofft. Die Einstellung war auch da, aber es fehlte uns an Intensität in den Zweikämpfen. Sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive. An diesen Eins-gegen-Eins-Situationen müssen wir im Training weiter arbeiten“, sagte Manuel Mühlbrandt, der von einer gerechten Niederlage sprach. „Herne hat sich den Sieg über die Zweikampfstärke verdient. Sie waren einfach galliger als wir.“

Die TSG startete mit einer extrem griffigen Abwehr und lag bis zum 8:7 (22.) voll auf Kurs. „Dann wären wir am Ende auf die angepeilten 24 Gegentreffer gekommen“, so „Mühle“, dessen Mannen bis zur Pause aber noch sieben Tore bis zum 15:11 kassierten. Den Vorsprung von vier Treffern verteidigte Herne, beim 25:27 aus Harsewinkeler Sicht war die TSG fünf Minuten vor dem Ende aber wieder dran. „In der Summe waren es wieder zu viele individuelle Fehler im Pass, Wurf und in der Rückwärtsbewegung, die uns das Genick gebrochen haben“, sagte Manuel Mühlbrandt, der den Matchwinner aber im Hagener Torhüter Jörn Maiss sah. „Er war eine Bank und hatte ein Quote von über 55 Prozent gehaltener Bälle.“

Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass den Harsewinkelern einmal mehr die personellen Alternativen fehlten. Florian Bröskamp hatte sich am Samstag mit einem positiven Coronatest abgemeldet. „Und Heiner Steinkühler war im Grunde nicht spielfähig“, verordnete „Mühe“ seinem gesundheitlich angeschlagenen und gerädert wirkenden Routinier erst einmal eine Trainingspause.

TSG Harsewinkel: Schröder/Hendrich – Indeche (2), Schmitz, Ergun (1), Braun, Lindenthal, Steinkamp, Wunsch, Kalter, St. Claire (2), Brown (1), Steinkühler (1), Hoff (5), Schlögl, Sewing (14/1).

 

Die Glocke

Handball-Oberliga

Harsewinkels Offensiv-Motor stottert noch 

Die erhoffte Steigerung in der Defensive war da. „Der Abwehrmotor ist angesprungen. Dafür klemmte es diesmal im Angriff“, brachte Trainer Manuel Mühlbrandt die 26:31 (11:15)-Niederlage bei Westfalia Herne auf einen kurzen Nenner. Die direkte Wiedergutmachung für die Heimpleite gegen Kellerkind Haltern-Sythen in der Vorwoche hat Handball-Oberligist TSG Harsewinkel damit verpasst. 

Nach zwei Niederlagen in Folge belegt das Team mit 18:18-Punkten Rang neun. Dass die Offensive, an sich Prunkstück im TSG-Spiel, trotz 14/2-Toren von Luca Sewing nicht auf Touren kam, lag zum einen an Westfalia-Torwart Jörn Maiss. Der zeigte über 60 Minuten eine klasse Leistung und wehrte zahlreiche Würfe der TSG-Angreifer ab. Die trafen zudem zu oft die falsche Entscheidung, weil sie den eigentlich besseren Pass nicht spielten und so zu Würfen aus schlechten Positionen gezwungen wurden. „Herne hat es auch gut verteidigt, so dass wir nicht in die Tiefe, nicht zu Eins-gegen-Eins-Situationen gekommen sind“, ergänzte Manuel Mühlbrandt. 

Dadurch kamen die Harsewinkeler nach Anfangsvorteilen mit 5:3- und 6:4-Führung (15. Minute) ins Hintertreffen. Als die Westfalia mit 7:6 vorne lag und sich dann auf 10:7 und 15:11 zur Pause absetzte, kämpfte sich die TSG zwar immer nochmal bis auf drei und beim 26:24 sogar auf zwei Treffer heran, aber nicht mehr für einen Sieg in Frage. 

Als hätten die Mähdrescherstädter in dieser Saison nicht schon genügend Pech gehabt, fiel Rückraumspieler Florian Bröskamp nach positivem Coronatest am Samstagmorgen aus. „Das tut mir als Trainer, aber auch als Freund wahnsinnig leid für ihn. Er wäre natürlich genauso ein Spieler für den Zweikampf gewesen“, so Mühlbrandt. Auch Heiner Steinkühler war nach zweiwöchigem Infekt nur bedingt belastbar. 

Doch auch Westfalia Herne fehlte mit Oskar Kostuj der Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel aufgrund einer Muskelzerrung. 

Weiter geht es für die TSG Harsewinkel am kommenden Samstag zur ungewohnten Anwurfzeit bereits um 17.00 Uhr gegen TuS Volmetal. Es ist davon auszugehen, dass sich der Verein im jecken Harsewinkel dazu noch etwas Passendes überlegen wird.