Die Glocke schreibt online

Mühlbrandt vergeht der Spaß nach 32:32-„Niederlage“

Beim Saisonstart im September hatten die Handballer  der TSG Harsewinkel 8:0-Punkte geholt. Nach drei Spielen der Rückserie  stehen nur 1:5-Zähler zu Buche.

Mit der tollen Kulisse konnte die Leistung der Harsewinkeler Handballer, hier Florian Bröskamp, nicht mithalten.

Zurück zum Spaß am Handball. Nach zwei Rückrundenniederlagen waren die sportlich Verantwortlichen bei der TSG Harsewinkel bestrebt, Druck von der Mannschaft zu nehmen. Spaß verbreiteten am späten Samstagnachmittag aber lediglich die verkleideten oder in orange erschienen 500 Zuschauer, die von Beginn an für mehr als oberligataugliche Stimmung sorgten.

Karnevalsspaß  nur auf der Tribüne

 Nach einer jecken, weil vogelwilden ersten Halbzeit und einer dramatischen Schlussphase war Trainer Manuel Mühlbrandt der Spaß dagegen so gründlich vergangen, dass er direkt nach Abpfiff des für seine beiden letzten Entscheidungen heftig umstrittenen Schiedsrichtergespanns Schmidt/Süsterhenn in einer Kabine entschwand und für das Trainerinterview via Hallenmikro nicht zur Verfügung stand.

Unentschieden für alle Harsewinkeler wie eine Niederlage

Denn das 32:32 (20:19)-Unentschieden, das auch dem TuS Volmetal bei bis zu neun drohenden Absteigern nicht weiterhilft, empfanden im Harsewinkeler Lager alle wie eine Niederlage.

Die tempo- aber auch fehlerreiche Partie war stets knapp, nie betrug die Differenz mehr als zwei Tore. Dafür schafften es die Gäste bis zum Pausenpfiff immer wieder, mit Rechtshänder Jonas Brieden im rechten Rückraum, über beide Außen, mit dem für einen Kreisläufer schmächtigen, aber sich immer wieder freilaufenden Max Kandolf oder viel zu einfachen Rückraumtoren von Timon Melhorn auf der linken Seite erfolgreich zu sein. Denn die Harsewinkeler Abwehr verdiente diese Bezeichnung eigentlich nicht. Und das Angriffsspiel kam nach der Manndeckung gegen Luca Sewing ins Stocken.

Erst nach dem Seitenwechsel mit konkurrenzfähiger Abwehr

Als die Gastgeber nach dem Wechsel in der Defensive mehr Zugriff bekamen, zogen sie auf zwei Treffer davon (25:23, 26:24). Beim 27:29 und 28:30 drohte die von beiden Teams nun mit dem siebten Feldspieler geführte Partie gleich wieder in die andere Richtung zu kippen. Die Harsewinkeler kämpften, steckten das bittere Abprallertor von Frederik Kowalski zum 31:31 in Überzahl weg, bevor es beim 32:32 in die nervenzehrende Schlussminute ging: Nach Fangfehler von Malik St. Claire (59:17) flog auch beim Gast der Ball ins Aus. Max Schlögl reagierte schnell und warf die Harzkugel von der Seitenlinie aus der eigenen Hälfte aufs leere Tor, verfehlte den rechten Pfosten aber knapp.

Höchst umstrittene Ecke,  genauso heiß diskutierte Kreisberührung

 Die Unparteiischen entschieden jedoch auf Ecke für die TSG, weil der zurücksprintende Brieden den Ball noch berührt haben haben soll - was nicht nur die Zuschauer auf „Ballhöhe“ bezweifelten. Der TSG blieben sechs Sekunden für die Ecke. Die warf Schlögl perfekt durch den Kreis auf den abspringenden Kevin Brown. Der fing den Ball im Flug und beförderte ihn ins Netz. Doch das Tor zählte nicht, weil Brown mit Kreisberührung abgesprungen sein soll, womit die Schiris die erste Fehlentscheidung quasi korrigierten und beide Lager in Rage brachten.

 

Zitate: „Wenn ich das Ding ins Tor werfe, gewinnen wir das Spiel. Der Ball musste rein.“

TSG-Kreisläufer Max Schlögl.

„Ein verlorener Punkt. Wir brauchen im Abstiegskampf Siege in den Heimspielen. Jetzt ist schon wieder ein Zähler weg, den wir in der Hinrunde geholt haben.“

Co-Trainer Christoph Dammann zur Bilanz von 6:0 in der Hin- und 1:5 in der Rückserie.

TSG Harsewinkel: Schröder/Hendrich – Indeche (1), Schmitz (n.e.), Braun (2), Lindenthal (2), Steinkamp, Wunsch, Kalter (n.e.), St. Claire (5), Brown, Fl. Bröskamp, Steinkühler (6), Hoff (3), Schlögl (1), Sewing (12/5)