Schalala-Lalala-Lalala!

Die NW berichtet

 Aus den Boxen dröhnte ein Stimmungsklassiker der Harsewinkeler Partyband „Die Landeier“ mit dem eingängigen Refrain „Schalala-Lalala-Lalala“, auf dem Parkett tollten die Oberliga-Handballer der TSG wie kleine Jungs umher. Mittendrin: Felix Hendrich. Der Torhüter hatte im Verbund mit einer bärenstarken Abwehr den Löwenanteil am so wichtigen 28:22 (11:10)-Erfolg über den TuS Möllbergen.

„Die Abwehr hat es mir aber auch leicht gemacht, denn die Kommunikation war heute wirklich gut“, übte sich Hendrich, der das Torhüterduell gegen den so hoch gelobten Robin Wetzel um Längen gewann, in Bescheidenheit. „Irgendwann war ich dann in den Köpfen der Möllbergener Spieler drin“, so Hendrich, der auf 17 Paraden inklusive eines gehaltenen Siebenmeters kam und bei Überzahlsituationen sogar zweimal selbst mit Würfen über das komplette Feld ins verwaiste Gästetor traf. „Jetzt müssen wir weitermachen, schließlich sind wir voll im Abstiegskampf“, meinte der TSG-Keeper nach dem ersten Teil des Heimspiel-Hattricks bereits mit Blick auf den kommenden Freitag, wenn die HSG Gevelsberg Silschede im Hasenbau aufkreuzt.

Dort klemmte am vergangenen Freitag nicht nur ein Tribünenteil, das sich nicht herausziehen ließ, auch die beiden Offensivreihen taten sich wahnsinnig schwer. Die TSG adaptierte den Möllbergener Schlafwagenhandball und spielte entgegen ihrer Natur dir Angriffe lange aus – traf aber nicht. So schleppte sich die Partie über ein 6:6 (19.) bis zum 11:10 zur Pause dahin. Vor allem Luca Sewing, der weiß Gott nicht seinen besten Tag erwischt hatte, schoss reichlich Fahrkarten.

Nach der Pause brachte Möllbergen den in einer Blitzaktion vom Drittligisten HandbALL Lippe II verpflichteten Dominik Schmidt als Mittelmann, doch die im Angriff vor allem über die Außen und den Kreis nun effektivere TSG ließ lediglich beim 12:12 noch einmal den Ausgleich zu. Über 15:12 (37.) und 20:15 (46.) war beim 25:18 (53.) die Entscheidung gefallen.

„Was heute in der Abwehr geackert und gekämpft wurde, war einfach nur geil. Die Jungs waren am Limit“, sagte TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt, der, wie im Vorfeld angekündigt, persönlich das Aufwärmprogramm übernommen hatte. Prompt war eine deutlich höhere Spannung erkennbar als in den Partien zuvor. Laut „Mühle“ hatte sich dies bereits abgezeichnet, denn die Trainingswoche war „top, top, top. Das zahlt sich am Freitagabend dann aus“.

„Der Harsewinkeler Sieg ist verdient, daran gibt es nichts zu deuteln“, sagte TuS-Trainer André Torge. „Du musst hier ganz anders auftreten, daher bin ich von der Mannschaft schon enttäuscht.Wenn du nur 22 Tore wirfst, dann weist du, wo der Fehler lag“, so Torge weiter. Der Gast ließ aber nicht unerwähnt, dass ihm vier Rückraumspieler gefehlt hätten („Und das sind nicht die schlechtesten“) und sich nach zehn Minuten auch noch Arne Halstenberg verletzt hätte.

„Wir hatten eine extrem heiße und junge Harsewinkeler Mannschaft auf der Platte, die das Spiel auch für Heiner Steinkühler gewonnen hat.“ Mühlbrandt verwies darauf, dass ihm mit seinem Routinier und dem ebenfalls erkrankten Kevin Brown die beiden ältesten und erfahrensten Spieler gefehlt hätten.

Der Sieg ist allerdings zunächst nur mental ein Schritt in die richtige Richtung, tabellarisch tritt die TSG auf der Stelle. Bei 21:21 Zählern beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer weiter drei Punkte,, da Bommern gegen Haltern-Sythen gewann und nun punktgleich mit Möllbergen (beide 24:18) ist.