Die NW berichtet vom Spiel gegen TSG Altenhagen-Heepen

TSG Harsewinkel verkauft sich in Bielefeld 20 Minuten lang ordentlich. Dann zeigt der Oberliga-Tabellenführer seine ganze Klasse.

Endlich Pause

20 Minuten lang konnte die TSG Harsewinkel am Freitagabend dem Tabellenführer der Handball-Oberliga Paroli bieten. Dann häuften sich die Fehler – und die TSG A-H Bielefeld spielte nach dem 9:8 ihre ganze spielerische und individuelle Klasse aus. 42:25 (17:9) hieß es am Ende vor 739 Zuschauern im ausverkauften „Heeper Dom“.

Als Knackpunkt der Partie sah Manuel Mühlbrandt bereits die Szene beim Spielstand von 5:5 an, als Kreisläufer Max Schlögl an Dennis Doden scheiterte. „Und unsere erste Überzahl haben wir mit 0:3 verloren. Danach sind wir in einen negativen Lauf reingekommen“, sagte „Mühle“. Als „Wahnsinn“ bezeichnete es der TSG-Coach, wie beim Gastgeber im Angriff gearbeitet wurde. „Da hat man die ganze Qualität gesehen“, konnte Mühlbrandt oftmals gar nicht so schnell gucken, wie schnell die Bielefelder „abräumten“ und immer wieder ihre Außen in exzellente Abschlusspositionen brachten. Nicht von ungefähr waren es am Ende 19 Gegentreffer, die die Harsewinkeler von außen kassierten.

„Bei uns hat sich Angriff hingegen alles im Stehen abgespielt“, meinte „Mühle“, der seine Mannschaft immerhin 15 Minuten lang „präsent“ sah. „Die Jungs hatten auch Bock auf das Spiel. Aber dann geht es uns aus der Hand und Altenhagen macht es dann unfassbar gut. Auch durch unsere Fehler, denn wir haben das Spiel im Sechs gegen Fünf nicht hinbekommen.“ Die ersten drei Überzahl-Situationen der TSG Harsewinkel gingen mit 0:7 Toren verloren.

„Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir trainieren auf einem riesigen Niveau und haben das Selbstverständnis, das uns Anfang des Jahres ein wenig gefehlt hatte, wieder reinbekommen. Es ist ungemein schwierig, Woche für Woche heiß zu sein und die Leistung abzurufen“, sagte der Bielefelder Trainer Niels Pfannenschmidt, der bis tief in die zweite Halbzeit wild gestikulierend an der Seitenlinie entlang tigerte und mit seiner grimmigen Miene oftmals aussah, als würde seine Mannschaft nicht mit zehn Toren führen, sondern einem Rückstand hinterherlaufen. Das leichte Lächeln um seine Lippen wurde dem Coach nach der Schlusssirene schon als „Gefühlsausbruch“ ausgelegt.

Erfreut haben dürfte Pfannenschmidt, dass sich sein Sommer-Neuzugang Malik St. Claire bei seinem künftigen Klub mit einer hundertprozentigen Quote von der Siebenmeter-Linie vorstellte – und damit sogar seinen Gegenüber Florian Schöße ausstach, der in dieser Disziplin einmal an Maik Schröder scheiterte. Positiv aus Harsewinkeler Sicht: Moritz Herzog aus der 2. Mannschaft kam in den Schlussminuten zu seinem ersten Saisoneinsatz im Oberligateam und erzielte sogar zwei Tore.

Für die TSG Harsewinkel und Trainer Manuel Mühlbrandt steht nun die lang ersehnte Osterpause an, weiter geht es erst am 22. April mit dem Auswärtsspiel beim Soester TV. „Wir freuen uns auf eine Woche ohne Halle und ohne Handball“, sagte Manuel Mühlbrandt. Der Coach fuhr am Sonntagvormittag in den Urlaub auf die Nordseeinsel Norderney, wo er bis Donnerstag verweilen wird. Am Freitag besteigt „Mühle“ dann mit einer kleinen Gruppe, der auch die TSG-Spieler Jonas Kalter und Florian Bröskamp angehören werden, den Flieger in Richtung Mailand. Das Programm: Serie-A-Fußball mit den Partien AC Mailand – FC Empoli am Karfreitag, der in Italien kein Feiertag ist, und am Samstag Atalanta Bergamo – FC Bologna. Am Sonntag geht es dann zurück nach Ostwestfalen.