Die Lokalpresse sieht schweres Spiel

NW

TSG Harsewinkel tritt heute Abend (20 Uhr) bei der SG Menden an.

Mannschaft muss auf die Zähne beißen

Eigentlich hat sich die TSG Harsewinkel durch die beiden jüngsten Siege über Soest und Bommern in der Handball-Oberliga eine gute Ausgangsposition für den Saison-Endspurt geschaffen. Die Betonung liegt indes auf eigentlich. „Die Tabelle lügt und ist trügerisch. Wir müssen weiter Gas geben“, sagt TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt vor dem schweren Gang zur SG Menden am heutigen Abend (Anwurf: 20 Uhr).

Die Sauerland Wölfe sind als Tabellendritter mit 39:17 Punkten längst aus dem Schneider und ganz sicher auch in der kommenden Oberliga-Saison dabei. Die TSG hält mit 29:25 Zählern derzeit den siebten Tabellenplatz, hat aber nur einen Pluspunkt mehr auf dem Konto als der Soester TV, der mit 28:28 Punkten als Neunter den ersten Abstiegsplatz belegt. „In drei Wochen ist die Saison zu Ende. Jetzt gilt es für jeden, in den verbleibenden fünf Partien auf die Zähne zu beißen“, sagt „Mühle“, wohlwissend, dass sich einige seiner Akteure schon seit längerer Zeit mit dem einen oder anderen Wehwechen herumplagen.

Auf Neuzugang Niko Bratzke trifft das zum Glück nicht zu. Nach seiner ersten Trainingswoche bei der TSG hat Mühlbrandt ausgemacht, dass der U19-Europameister „wieder Bock auf Handball“ hat. „Es hat Spaß gemacht, mit ihm in der Mannschaft zu arbeiten“, sagt der Coach, der den 20-Jährigen gegen Bommern als Mittelmann einsetzte, Niko Bratzke im Rückraum aber für variabel verwendbar ansieht. In der Kreissporthalle der Berufsschule Menden erwartet Mühlbrandt heute Abend einen „heißen Tanz“. Der TSG-Trainer hofft, dass seine Mannschaft die Partie lange offen halten und am Ende über den Willen für sich entscheiden kann. „Wir sind gut drauf“, meint „Mühle“.

Die Sauerland Wölfe haben sich nach dem Abstieg aus der 3. Liga im Gegensatz zum TuS Volmetal schnell an die neue Umgebung gewöhnt und verfügen über das vielleicht schnellste Umschaltspiel in der Oberliga. Das Hinspiel konnte die TSG nach einem Zehn-Tore-Rückstand zur Pause (14:24) mit viel Glück, Emotionen und der Kulisse im Hasenbau nach einer furiosen Aufholjagd noch mit 37:35 gewinnen. Zwölf Tore erzielte dabei Luca Sewing, der aus den bekannten Gründen (Daumenverletzung) bis zum Saisonende ausfallen wird.

 

Die Glocke

Wölfe wollen Revanche, TSG muss Konter verhindern 

Der Verlauf des Hinspiels war gelinde gesagt außergewöhnlich. Denn Handball-Oberligist TSG Harsewinkel hatte zur Pause der Heimpartie gegen die SG Menden Sauerland Wölfe eigentlich aussichtslos mit 14:24 in Rückstand gelegen und die Partie nach einem mit 23:11 gewonnenen zweiten Durchgang noch mit dem Endergebnis von 37:35 für sich entschieden. Da war was los im Hasenbau im Dezember 2022. „Und genau dafür werden die sich jetzt revanchieren wollen“, erwartet TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt bis in die Haarspitzen motivierte Gastgeber. 

Dass die Spielgemeinschaft in der Tabelle auf Rang drei steht, bei einer Bilanz von 39:17 zehn Pluszähler mehr geholt hat als die auf Rang sieben wohl bis zuletzt gegen den Abstieg kämpfenden Harsewinkeler, verdanken sie einem Top-Kader. Der ist nach dem Drittligaabstieg nicht auseinandergefallen und verfügt mit Christian Klein, Denker und Lenker auf der Mittelposition und Kreisläufer Rafael Dudczak über eine gut funktionierende Achse. Und dank extrem schneller Außen zählt das Umschaltspiel der Sauerländer über mit das beste Umschaltspiel der Liga. „Da sind die noch gefährlicher als zuletzt Bommern und Soest. Und die sind schon gut“, so Mühlbrandt. 

Allerdings hat die TSG Harsewinkel die beiden jüngsten Partien gewonnen, wogegen Menden in der Vorwoche bei den Loxtener Sportfreunden eine Niederlage kassierte. Die mit dem Bus (Abfahrt 17 Uhr ab Busbahnhof) anreisenden Harsewinkeler sollten bei allem gewachsenem Selbstvertrauen also auf viel Wiedergutmachungswillen beim Team von Andy Palm gefasst sein. 

Bis auf Luca Sewing (Daumenbruch), der in besagter zweiter Halbzeit des Hinspiels sagenhafte 13/2-Treffer erzielte, ist der TSGKader komplett, allerdings sind mehrere Akteure angeschlagen. Das gilt nicht für Torwart Felix Hendrich, der am frühen Samstagmorgen stolzer Vater von Töchterchen Luna geworden ist. Neuzugang Niko Bratzke hat mittlerweile die ersten Trainingseinheiten mit dem Team absolviert. „Das sieht schon nach Handball aus“, weiß Mühlbrandt um das Potenzial des bundesligaerfahrenen 21-Jährigen.