Vorberichte

NW

Schlüssel zum Klassenerhalt in der Hand

Während an Christi Himmelfahrt die Väter traditionell mit ihren Bollerwägen durch die Natur ziehen, haben die Oberliga-Männer der TSG Harsewinkel ein ganz anderes Ausflugsziel. Beim TuS Ferndorf II (Anwurf 14.30 Uhr) können die Handballer den vorzeitigen Klassenerhalt bereits am drittletzten Spieltag perfekt machen. Wenn die Konkurrenz mitspielt. Denn verliert am Abend der Soester TV gegen Bommern und Hahlen in Volmetal, dann kann in Harsewinkel richtig gefeiert werden.

Erste Voraussetzung dafür wäre natürlich ein eigener Sieg. „Es ist das Maximum an Schlüsselspielen. Jetzt müssen wir den Schlüssel nur feilen, damit er passt, ihn in die richtige Richtung drehen und die Klinke drücken, um die Tür zu öffnen“, beschreibt TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt mit einer für ihn typischen Metapher, wie der Weg zum Ligaverbleib eingeschlagen werden soll. Doch der bereits abgestiegene TuS Ferndorf II wird der TSG nicht den Gefallen tun, sich kampflos zu ergeben. Ganz im Gegenteil. „Ihre letzten Ergebnisse waren wahnsinnig gut. Ein großes Lob an Spielertrainer Leon Sorg und seine Jungs. Sie haben Bock auf Handball und stecken nicht auf“, sagt „Mühle“, der explizit auf den jüngsten Ferndorfer Auftritt in Loxten verweist. Dort lag der TuS nach 45 Minuten mit 19:23 hinten. Andere Teams hätten das Spiel dann abgeschenkt. Doch Ferndorf drehte die Partie mit einem 7:0-Torelauf in eine 26:23-Führung. Nur mit Mühe gewann Loxten 30:28.

„Uns wird dort kein Sommerhandball erwarten“, weiß Mühlbrandt. Erschwerend kommt hinzu, dass nach Luca Sewing nun auch für Robert Indeche die Saison gelaufen ist. Der Mittelmann zog sich beim Sieg gegen Mennighüffen eine Spiralfraktur des Ringfingers an der linken Hand zu, die eingegipst werden musste. Indeche wird am Dienstag operiert und fällt für sechs bis acht Wochen aus.

Die Glocke

Feiertag heute in Ferndorf beim Wort nehmen 

Der Countdown im Finale der Handball-Oberliga, in dem es für die TSG Harsewinkel um nichts weniger als den Klassenerhalt geht, hat begonnen. In den neun Tagen bis zum übernächsten Samstag stehen für die Mannschaft von Manuel Mühlbrandt noch drei Partien auf dem Spielplan. Holt das aktuell 31:27-Punkte aufweisende Team dabei drei Zähler, hat es mit 34 Pluspunkten den Klassenerhalt sicher, weil es nicht mehr vom TSV Hahlen, TuS Möllbergen (beide 27:31-Punkte) und auch nicht vom Soester TV (28:30, direkter Vergleich für die TSG) eingeholt werden kann. „Deshalb ist das heute für uns ein absolutes Schlüsselspiel“, will Mühlbrandt am liebsten schon den heutigen Feiertag beim Wort nehmen und gegen die als Absteiger feststehende zweite Mannschaft des Drittligisten TuS Ferndorf zwei Zähler mit nach Hause nehmen. 

Dem stehen zwei Hürden im Weg. Die eine davon ist der klare Formanstieg der Gastgeber aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein. Seit drei Monaten beweist die von Leon Sorg als Spielertrainer geführte „Reserve“ mit einer Bilanz von 15:5-Punkten, dass sie absolut konkurrenzfähig ist. Da Sorg sich beruflich Richtung Leverkusen verändert und im kommenden Spieljahr für den Drittligisten TuS Opladen spielt, wird ihn das Team im letzten Heimspiel mit einer Topleistung verabschieden wollen. 

Zum anderen tritt die TSG Harsewinkel die längste Auswärtsfahrt inklusive Umweg aufgrund der gesprengten Rahmedetalbrücke mit Personalsorgen an. Der Ausfall von Robert Indeche (Mittelhandbruch) vergrößert die Sorgen im Rückraum. Immerhin stellt sich Routinier Heiner Steinkühler auch mit dickem Knöchel in den Dienst der Mannschaft. Als Ergänzungen fahren Kreisläufer Yannec Ergun und Rückraumspieler Moritz Herzog von der zweiten Mannschaft mit, die nicht mehr aufsteigen kann. Um das Schlüsselspiel zu gewinnen, müssen für Manuel Mühlbrandt im übertragenen Sinne drei Voraussetzungen passen: „Erstens müssen wir den Schlüssel so feilen, dass er ins Schloss passt, dann müssen wir ihn in die richtige Richtung drehen. Wenn sich die Tür dann öffnet, müssen wir verhindern, dass sie knarzt und klemmt.“ 

Gespielt wird nicht in der „großen“ Halle, in der um 17 Uhr das Drittligateam in der Aufstiegsrunde gegen die HSG Hanau spielt, sondern in der Nachbarhalle. „Die Drittligahalle muss um 15 Uhr geräumt sein. Dann hätten wir um 13 Uhr spielen und gegen 8 Uhr losfahren müssen“, ist Mühlbrandt froh, dass die Kompromisslösung gefunden wurde. Nun beginnt das Spiel um 14.30 Uhr, der Bus startet um 9.45 Uhr in Harsewinkel.