Harsewinkel punktet in Herne und ist bitter enttäuscht

Die Glocke berichtet online über das Spiel am Freitag in Herne

Für die TSG  Harsewinkel war das 29:29 bei Topteam Herne wie eine Niederlage, denn die Gäste hatten klar geführt und kurz vor Ende den Ball.

Die Spiele der Handball-Oberliga werden gefilmt und live übertragen. So fällt es auch im Nachgang nicht schwer, sich die Szene auf den Bildschirm zu holen, die Manuel Mühlbrandt wohl noch bis spät in die Nacht zum Sonntag beschäftigt haben dürfte.

„Unfassbar“, lautete der erste Kommentar des tief enttäuschten Trainers der TSG Harsewinkel, der auf den ersten Blick über einen Punktgewinn beim Tabellendritten HC Westfalia Herne mehr als zufrieden sein müsste.

Tor nicht gegeben, Ausgleich kassiert

Doch bei 29:28-Führung und Überzahl hatten die Gäste bei Ballbesitz die Siegkarten sicher auf der Hand. Aber zum einen begann der letzte TSG-Angriff mit einem nicht geahndeten Wechselfehler der Herner und endete in einem an sich blitzsauber erzielten Tor, bei dem TSG-Routinier Heiner Steinkühler einen Gegenspieler schön ausgewackelt hatte. Doch die Unparteiischen entschieden auf Stürmerfoul, Herne bekam nochmal den Ball und versenkte diesen kurz vor dem Abpfiff zum 29:29-Endstand im Tor.

T-Shirt schafft Zerreißprobe, grüne Karte nicht

Doch nach den ersten Aufregern („Wenn ich sage, dass ich auf 180 war, dann ist das untertrieben“) mit zerrissener grüner Karte und fast zerrissenem T-Shirt war der Trainer weit davon entfernt, die Ursache für den verlorenen Punkt nur in den knapp 30 Sekunden Spielzeit zu suchen.

Drama am Schluss nur das i-Tüpfelchen

„Das war nur das i-Tüpfelchen“, machte Mühlbrandt den Zeitraum nach der vermeintlichen Vorentscheidung mit 26:19- und 27:20-Führungen (45. und 47. Minute) für den verpassten Sieg verantwortlich. „Da passieren bei uns Dinge, die nichts mit Oberligahandball zu tun haben“, monierte der Trainer zwei dumme Zeitstrafen innerhalb einer Minute, sowie neue Ideen im Angriff, die aber nur zu Ballverlusten in den zuvor sicheren Pass- und Ballwegen führten. Und dann fingen die Hände an zu zittern und die Torquote sank bedenklich.

Bis zur 27:20-Führung ganz viel richtig gemacht

Doch bis zu diesem Bruch und der dramatischen Schlussphase hatten die Harsewinkeler überzeugt. Kreisläufer Max Schlögl („Macht ein Riesen-Spiel“) glänzte mit sieben Treffern. Das selbe Lob bekam der sechsmal erfolgreiche Heiner Steinkühler, der die Mannschaft anführte. Auch Rechtsaußen Moritz Grothues spielte stark, bis er in der 45. Minute umknickte und mit lädiertem linken Sprunggelenk ausfiel.

TSG Harsewinkel: Schröder/Hendrich – Indeche (1), Braun, Grothues (4), Lindenthal (3/2), Wunsch (1), S. Bröskamp, Eichelsbacher, Hoff (1), Schlögl (7), Steinkühler (6), Sewing (2), Falkenberg 

Spielfilm: 3:1, 3:4, 5:6, 5:9, 10:10, 12:14 – 15:17, 15:21, 19:26, 24:27, 27:29, 29:29