Keine Freude über einen Punkt

Bericht der NW aus Herne

Oberligist TSG Harsewinkel reicht beim Topteam Westfalia Herne eine 27:20-Führung nicht zum Sieg. Mühlbrandt konsterniert.

Die TSG Harsewinkel hat den nächsten Punkt bei einem Topteam der Handball-Oberliga geholt. Glückwünsche für das 29:29 (14:12) beim Tabellendritten Westfalia Herne nahm Manuel Mühlbrandt allerdings nicht an. Denn seine Mannschaft hatte in der 47. Minute mit satten sieben Toren geführt. Den 27:20-Vorsprung brachten die abstiegsbedrohten Harsewinkeler indes nicht ins Ziel. Sehr zum Unmut ihres Trainers.

„Wir brechen dann komplett ein. Fehler, Unkonzentriertheiten, plötzlich neue Ideen – wir müssen uns an die eigene Nase fassen, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben“, sagte „Mühle“, der nach der Trainingseinheit am Donnerstag „auf Sieg gepolt“ war. Sein gutes Gefühl sollte sich am Samstagabend lange bewahrheiten, zumal seine Mannschaft nach der Halbzeit „abging wie die Feuerwehr“.

In Durchgang eins machte die TSG aus einem 1:3-Rückstand eine 5:3-Führung. Beim 10:10 war die Partie wieder ausgeglichen. Gestützt auf eine gute Deckung kamen die Gäste zur 14:12-Pausenführung. Dann zogen die Harsewinkeler richtig an und bauten ihren Vorsprung binnen siebeneinhalb Minuten auf 21:16 aus. Beim 26:19 (45.) waren es erstmals sieben Tore, bis zum 27:20 (47.) sprach alles für die TSG.

„Ich bin konsterniert, was danach passiert ist“, vermisste Mühlbrandt nun alles, was das Spiel seiner Mannschaft zuvor ausgezeichnet hatte. In der „Crunchtime“ vergab Liam Lindenthal beim 29:28 für Harsewinkel einen Siebenmeter, dennoch waren die Gäste 35 Sekunden vor Schluss wieder in Ballbesitz. „Herne kam komischerweise gar nicht raus, aber wir laufen nach vorne. Ich wollte eine Auszeit nehmen – und dann wurde uns eine falsche Sperre abgepfiffen“, ärgert sich Manuel Mühlbrandt. Dann nahmen die Hausherren ihrerseits eine Auszeit und mit der letzten Aktion des Spiels traf Tobias Spiekermann zum 29:29. „Dabei wussten wir, dass er der Schütze sein würde. Der Ball rutscht unserem Torwart dann auch noch durch die Finger“, stöhnte „Mühle“. „Wir bestrafen uns massiv selbst, aber auf Oberliganiveau erwarte ich von der Mannschaft auch mehr.“ Zu allem Überfluss knickte der bis dahin starke Rechtsaußen Moritz Grothues in der zweiten Halbzeit auch noch um und zog sich eine Verletzung am Sprunggelenk zu.

TSG Harsewinkel: Schröder/Hendrich – Indeche (1), Braun, Grothues (4), Lindenthal (3/2), Wunsch (1), S. Bröskamp, Eichelsbacher, Hoff (1), Schlögl (7), Steinkühler (6), Sewing (2), Falkenberg (4).