Die NW schreibt:
Derby gegen Hörste als Charaktertest
Oberligist TSG Harsewinkel muss nach dem Loxten-Rausch heute nachlegen.
Sechs Tage nach der 33:19-Gala bei den Sportfreunden Loxten stellt sich heute Abend die Frage, ob die Oberliga-Handballer der TSG Harsewinkel immer noch im Champagnerrausch schwelgen, oder ob sie auch bereit sind, das knochenharte Alltagsbrot zu kauen. Denn die Heimaufgabe gegen die stark abstiegsbedrohte TG Hörste (20 Uhr) hat Manuel Mühlbrandt zum Charaktertest erklärt.
„Es wird ein unfassbar schwieriges Spiel. Wir brauchen die gleiche Energie wie in Loxten, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Denn wenn diesmal nicht alles so leicht von der Hand geht, dann muss die Mannschaft um so mehr ackern“, arbeitet der TSG-Trainer daran, dass der in Harsewinkel schon öfters als Gast anwesende „Bruder Leichtfuß“ diesmal vor der Hallentür bleibt. „Keiner darf glauben: das schaffen wir schon, weil wir gerade eine gute Mannschaft hoch geschlagen haben. Das Derby wird kein Selbstläufer. Hörste wird jeden Strohhalm ergreifen, den sie ziehen können. Sie müssen eigentlich schon bei uns punkten, um als gallisches Dorf in der Oberliga zu bleiben.“
Der Nachbar steckt als Tabellen-Zwölfter (6:30 Punkte) tief im Abstiegskampf. Der auf dem ersten sicheren Nichtabstiegsplatz stehende TuS Bommern (16:20) ist schon weit enteilt. Umso schwerer wog die jüngste 27:36-Abfuhr im direkten Duell mit Bommern, am nächste Freitag Heimgegner der TSG. Um in dieser Partie nicht wieder unter größerem Druck zu stehen, sollte die TSG heute Abend besser gewinnen „Denn sonst siehst du aus wie der größte Depp“, meint „Mühle“, der Anfang der Woche aufgrund von Magenproblemen das Training nicht selbst leiten konnte und die Mannschaft erst am gestrigen Donnerstag das erste Mal betreute. Netter Nebeneffekt: Mit einem Sieg über Hörste würde die TSG zumindest vorläufig Loxten und Rödinghausen in der Tabelle überflügeln und auf Platz sieben springen.
Fehlen werden im Derby mit Moritz Grothues (Bänderriss im Sprunggelenk) und voraussichtlich auch Sergej Braun (beruflich verhindert) beide Rechtsaußen. Denkbar ist daher, dass der zuletzt angeschlagene Linkshänder Luca Sewing auf dieser Position zum Einsatz kommt, um Spielpraxis zu sammeln.
Die Glocke berichtet:
Gegen Hörste muss der dritte Harsewinkeler Heimsieg her
Nach dem irren 14-Tore-Sieg in Loxten folgt für Handball-Oberligist TSG Harsewinkel am Freitag gleich das zweite Kreisderby.
Um 20 Uhr in eigener Halle geht es dabei gegen Kellerkind TG Hörste. Bei elf Punkten mehr auf der Habenseite kann die Mühlbrandt-Sieben die Favoritenrolle nicht von sich weisen.
Doch der Trainer warnt eindringlich davor, deshalb von einem Selbstläufer auszugehen: „Wenn ein Spieler meint, wir würden gegen Hörste eben mal so gewinnen, wird er sich nachher bittere Vorwürfe machen“, verlangt Manuel Mühlbrandt, die Heimaufgabe mindestens genauso ernst zu nehmen wie das Loxten-Spiel.
„Sensationssieg nichts wert, wenn wir jetzt nicht gewinnen“
„Der Sensationssieg ist nichts wert, wenn wir jetzt zu Hause nicht gewinnen. Wir haben doch erst zwei Heimsiege geschafft und müssen dringend nachlegen“, fordert der Trainer ebenso viel Motivation wie in der Vorwoche und schiebt die Erläuterung gleich hinterher: „Werden die ersten Situationen nicht konsequent herausgespielt, werden die ersten Chancen nicht mit klaren Würfen genutzt, dann ist doch ganz schnell eine Situation mit maximalem Druck da.“
Hörste das „kleine gallische Handballdorf“
Was die Hörster als „kleines gallisches Handballdorf“ mit jeweils Oberliga bei Männern und Frauen und guter Jugendarbeit auf die Beine stellen, nötigt Harsewinkels Trainer Respekt ab. Und auch, wenn die Mannschaft von Trainer Matthias Baier erneut auf ihren an der Schulter verletzten Haupttorschützen Silvan Tarner als Dreh- und Angelpunkt verzichten muss und in der Vorwoche gegen Mitkonkurrent Bommern deutlich verloren hat, erwartet Mühlbrandt einen wehrhaften Gegner. „Sie werden alles versuchen, um mit einem Sieg auf acht Punkte zu kommen.“
Mit Sieg noch nicht im ruhigen Fahrwasser, aber raus aus der Strömung
Für die TSG mit bis auf Moritz Grothues (Bänderriss im Sprunggelenk, noch zwei bis drei Wochen Pause) komplettem Kader und vor erwartet voller Halle ist der dritte Heimsieg das klare Ziel: „Es wir noch lange dauern, bis wir ganz im ruhigen Fahrwasser sind, aber wir wären erstmal aus der Strömung raus“, so Manuel Mühlbrandt.
Nico Schmeckthal kehrt zu neuen Saison zurück
Nach überstandener Verletzungspause und mittlerweile im Polizeidienst verbeamtet, kehrt Nico Schmeckthal nach zwei Jahren zur TSG Harsewinkel zurück und wird dann mit Max Schlögl (Vertrag verlängert) das Kreisläufergespann bilden. Dieses Duo wird ergänzt von Eigengewächs Jannis Wunsch, der bereits zum Oberligakader gehört, sich aber auch verstärkt Spielzeiten in der zweiten Mannschaft holen soll.