Vorberichte der Lokalpresse

NW

Mühle fordert „volle Pulle“

Oberligist TSG Harsewinkel will heute den guten Lauf mit Heimsieg gegen Hahlen fortsetzen und sich bei den Anhängern bedanken.

Mit dem 32:32 und einer überzeugenden Leistung beim Tabellenzweiten GWD Minden II (32:10 Punkte) haben die Oberliga-Handballer der TSG Harsewinkel (21:21) letzten Samstag ihren guten Lauf durch den Saisonteil 2024 fortgesetzt. Das größte Lob für den Tabellenneunten kam vom Gegner. „Da hat sich in der 2. Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe entwickelt“, lobte Christopher Kunisch das TSG-Team und sah sich in seiner Vorfeld-Einschätzung – „ein Gegner, der bislang unter seinen Möglichkeiten geblieben ist“ – bestätigt.

Am heutigen Freitag haben es die zuletzt so hoch gelobten Harsewinkeler wieder mit einer Mannschaft aus Minden zu tun. Allerdings steht diese Partie unter einem ganz anderen Vorzeichen. Hatte die Zweitligareserve von GWD noch – vergeblich – versucht, Anschluss an den jetzt schon um fünf Punkte enteilten Spitzenreiter Eintracht Hagen II zu halten, geht es für den Tabellenelften TSV Hahlen (14:28) darum, den Vorsprung von sechs Zählern auf die TG Hörste (8:34) zu wahren. Denn darauf verlassen, dass schon deren drittletzter Platz zum Klassenerhalt ausreichet, weil es für die westfälischen Vertreter in der 3. Liga im Abstiegskampf derzeit so günstig läuft, dass es den im Saisonverlauf befürchteten, vermehrten Abstieg nicht mehr geben dürfte, mag sich in Hahlen niemand. Schon gar nicht Alexander Röthemeier.

Deshalb las der Coach des Tabellenelften seinen Spielern nach der 19:30-Klatsche gegen eben jene TG Hörste gehörig die Leviten. „Wir können uns ja über alles als mögliche Gründe für diese Niederlage unterhalten, doch eines ist klar. Mit solch einer Leistung reicht es für uns am Saisonende nicht.“

Dabei hätte es sich Röthemeier leicht machen und den krassen Einbruch nach dem 13:16 mit dem Fehlen von verletzten Leistungsträgern wie Mittelmann Keanu Reimler, Kreisläufer Jesper Thielking oder Routnier Tjorben Wiese erklären können. Tat er aber nicht. Stattdessen hielt er fest: „Hörste hat den Sieg mehr gewollt als wir.“

Just dies, den Sieg mehr zu wollen, erwartet Manuel Mühlbrandt heute auch von seinen Harsewinkelern. Der Coach – übrigens schwer zufrieden mit den neun von zwölf möglichen Punkten, die seine TSG aus den letzten sechs Spielen geholt hat – will nämlich nicht nur den letzten kleinen theoretischen Zweifel am Klassenerhalt vertreiben. „Falls doch vier Mannschaften absteigen sollten, brauchen wir aus den letzten fünf Saisonspielen eben doch noch einen Sieg, um Hahlen auf Distanz zu halten.“

Vor allem will Mühlbrandt „unseren treuen Anhängern noch einmal so richtig etwas bieten.“ So ein „Dankeschön“ seiner Truppe für die engagierte Unterstützung in den nicht immer überzeugend verlaufenen Heimspielen des ersten Saisonteils, aber auch für die Begleitung zu den Auswärtsspielen, sei jedenfalls angebracht, findet der Coach. „Letzten Samstag waren 90 Leute in der Dankerser Halle, darunter 50 aus Harsewinkel – unfassbar.“

Um im vorletzten Freitag-Heimspiel dieser Saison noch einmal „volle Pulle“ Gas geben zu können, kann Mühlbrandt fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Moritz Grothues muss noch einmal passen. Anwurf im „Hasenbau“ ist um 20 Uhr.

 

Die Glocke

Harsewinkel: Klassenerhalt fix machen, Fans mitnehmen

Noch fünf Spiele. Die Spielzeit 2023/2024 in der Handball-Oberliga ist auf der Zielgeraden. 

Und die TSG Harsewinkel hat bei 21:21-Punkten in den bisher 21 Pflichtspielen dafür gesorgt, dass sie wohl auch im kommenden Spieljahr im westfälischen Oberhaus dabei ist, das dann im Zuge der Neubennenung der westfälischen Spielklassen als Regionalliga tituliert wird.

Klasse mit Heimsieg endgültig gesichert

Mit dem Heimsieg über den Tabellenelften TSV Hahlen kann die Mühlbrandt-Sieben den Vorsprung auf neun Zähler ausbauen und damit nicht mehr auf Hahlens viertletzten Tabellenplatz zurückfallen. Damit wäre der Klassenerhalt vorzeitig und endgültig gesichert. Diesen Aspekt stellt Harsewinkels Trainer vor der am Freitag um 20 Uhr im Hasenbau angepfiffenen Partie aber gar nicht in den Vordergrund.

Im Flow bleiben und Zuschauern etwas zurückgeben

Wichtig ist für Manuel Mühlbrandt, dass seine nach der Abfuhr gegen Spitzenreiter Hahlen Anfang Februar seit sechs Spielen ungeschlagene Mannschaft in diesem Flow weitermacht und dass sie heute die erhofften 500 Zuschauer in der Halle begeistert. Für Mühlbrandt gilt „Demut statt Hochmut“, und so komme es darauf an, dem Publikum etwas zurückzugeben.

Entwicklung zum Mittelfeldteam fortsetzen

Mit einem Sieg wäre die TSG wieder im Punkteplus. Sich als Mittelfeldteam zu etablieren, ist das langfristige Ziel und die Mannschaft dazu auf einem guten Weg. „Wir haben uns im Vorjahr in der brutalen Saison mit acht Absteigern entwickelt und sind jetzt weiter vorangekommen. Die Spieler einzeln und im Ganzen. Die Mannschaft muss wissen und verinnerlichen, was sie zu leisten im Stande ist“, sagt der Trainer.

Parallelen zwischen Harsewinkel und Hahlen

Zwischen Hahlen und Harsewinkel sieht Manuel Mühlbrandt etliche Parallelen. Beide trotzen der potenteren Konkurrenz im nahen Umfeld mit Gemeinschaft und familiärem Umfeld. Doch müssen die Hahler Hyänen darauf hoffen, dass nicht vier Teams absteigen und Platz elf verteidigen. Da gab es in der Vorwoche mit der 19:30-Heimniederlage gegen den Drittletzten Hörste einen Rückschlag für das durch verletzungsbedingte Ausfälle geschwächte Team von Alexander Röthemeier.

Luca Sewings Leistungskurve steigt an

 „Die kommen mit viel Wut im Bauch“, ahnt „Mühle“, der weiter auf Moritz Grothues und Yannec Ergun verzichten muss. Umso mehr freut sich der Trainer über den steten Anstieg der Leistungskurve bei Luca Sewing.