Berichte der Lokalpresse zum Spiel am Freitag gegen Möllbergen

NW

Nur das Bier ist nicht kalt

Regionalligist TSG Harsewinkel legt mit dem 27:19-Erfolg über Aufsteiger TuS Möllbergen einen vielversprechenden Saisonstart hin.

Dass an einem ersten Spieltag noch nicht alles reibungslos funktioniert, liegt in der Natur der Sache. Im Handball-Regionalligaspiel zwischen der TSG Harsewinkel und dem TuS Möllbergen dauerte es am Freitagabend bis zur 47. Minute, ehe Hallensprecher Hansi Feuß die „wichtigste Nachricht“ an die gut 500 Zuschauer im Hasenbau überbrachte: „Das Bier ist jetzt eiskalt!“

Die Kühlung brauchte also etwas Zeit, um auf Temperatur zu kommen. Ganz im Gegensatz zur TSG, die dem Aufsteiger in der ersten Halbzeit deutlich die Grenzen aufzeigte und eine 16:7-Pausenführung vorlegte. Dass der zweite Durchgang mit 11:12 verloren ging und die Partie schließlich „nur“ mit 27:19 gewonnen wurde, war der einzige „kleine Wermutstropfen“, der Manuel Mühlbrandt eingeschenkt wurde.

„Wir hatten in der zweiten Hälfte brutal freie Chancen“, zählte „Mühle“ fünf vergebene Würfe des glücklosen Rechtsaußen Luke Steinkamp, vier von Aushilfs-Linksaußen Liam Lindenthal (Mühlbrandt: „Mein Fehler, dass ich Moritz Eichelsbacher nicht nominiert habe“), zwei auf das leere Tor und einen Siebenmeter auf. „Da müssen wir noch mehr Killer sein. Dann hätten wir auch die richtige Antwort auf den siebten Feldspieler gegeben.“ Mit dieser taktischen Maßnahme reagierte Gästetrainer André Torge auf die schwache erste Hälfte seiner Mannschaft („zu ängstlich, zu mutlos“), in der die TSG ihr Potenzial mehr als andeutete.

Im Rückraum starteten Robert Indeche, Heiner Steinkühler und Luca Sewing. Es übernahmen die Neuzugänge Julian Borren und Fynn von Boenigk. In der 25 Minute legte „Mühle“ dann mit Sven Bröskamp und Jannis Hoff, der gleich dreimal traf, nach – welch ein personeller Luxus. Da zudem Linksaußen Jannis Falkenberg bis zu seinem verletzungsbedingten Ausfall gewohnt treffsicher und Torhüter Maik Schröder (14 Paraden/zwei Tore) sehr gut aufgelegt war, gab es für Möllbergen nicht viel zu holen.

„In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut verteidigt. Das war gigantisch und wir sind hochzufrieden in die Kabine gegangen. Ziel war, auch die zweite Hälfte zu gewinnen. Das haben wir leider nicht geschafft. Aber ich bin überglücklich, dass wir beide Punkte im Hasenbau behalten haben“, sagte Manuel Mühlbrandt, der laut Titelblatt „Fünf neue Trümpfe“ in seiner Hand hält – neben Borren, Steinkamp und van Boenigk waren dort auch die Konterfeis von Nico Schmeckthal und Mika Kordein auf Spielkarten zu sehen.

André Torge hingegen fehlten einige Trümpfe, er hält die am Freitagabend nicht eingesetzten Routiniers Arne Halstenberg, Frederik Altvater und Sebastian Berg aber noch in der Hinterhand. Die wird er wohl auch brauchen, denn nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nils van Zütphen war das Niveau beim Aufsteiger überschaubar. Wäre nicht Torhüter Robin Wetzel gewesen, der 19 (!) Bälle hielt, hätte es für den TuS Möllbergen ein Debakel gegeben.

TSG Harsewinkel: Schröder (2)/Kordein – Indeche (1), Lindenthal (2), Borren (2), Steinkamp, S. Bröskamp (2), Schmeckthal (1), von Boenigk (2), F. Bröskamp, Hoff (3), Steinkühler (1), Sewing (6/1), Falkenberg (5/1).

TuS Möllbergen: Wetzel – Hübner (4), Mattausch (2), Tesi (3), van Zütphen (1), Schulz (1), Bischoff (3), Schläger (5/1), Pedersen.

Zuschauer: 500

Schiedsrichter: David Michalski/Sebastian Ott (Lütgendortmund).