Mit der letzten Kraft zum Auswärtssieg
TSG Harsewinkel siegt im Regionalliga-Derby in Hörste mit 34:32.
Das war knapp: Die TSG Harsewinkel hat auch das zweite Saisonspiel in der Handball-Regionalliga gewonnen, der 34:32 (20:18)-Erfolg beim Außenseiter TG Hörste forderte aber die letzten Kraftreserven. Vor einer stimmungsvollen Derby-Kulisse von gut 450 Zuschauern war auch Trainer Manuel Mühlbrandt hinterher völlig geschafft: „Wir sind glücklich, hier dreckige zwei Punkte mitgenommen zu haben.“
Die TSG startete im Angriff mit drei Treffern des früheren Hörster Jugendspielers Luca Sewing bis zum 6:5 zwar wie geplant. Aber als die Hausherren den Linkshänder aus dem Spiel nahmen, gaben sie selbst mit starken Angriffsaktionen immer wieder Kontra und führten bis zur Pause sogar zweimal.
Der Außenseiter startete mit einem Torwartwechsel zu Fabian Stroth optimal in die zweite Halbzeit. Als der frühere Verler spektakulär eine Doppelchance von Sewing vereitelte und Daniel Barrelmeyer im Gegenzug zur Hörster 21:20-Führung traf, wackelte die TSG. Auch ein Doppelschlag des zweimal zur Mitte eingelaufenen Linksaußen Jasper Steinlechner zum 25:25 (45.) war ein Wirkungstreffer zugunsten der Hausherren.
Aber sie schafften es nicht, noch einmal in Führung zu gehen. „Vielleicht waren es dann die zwei, drei Fehler mehr auf unserer Seite, die entschieden haben“, mutmaßte TG-Coach Matthias Baier und kannte auch die Gründe dafür: „Die vielen Wechselmöglichkeiten von Harsewinkel wirken sich eben aus, während unsere entscheidenden Leute 50 oder mehr Minuten gehen mussten.“ Die Gäste brachten in der zweiten Halbzeit einen frischen Florian Bröskamp, der sein Team wieder auf Kurs lenkte und von Mühlbrandt ein Sonderlob erntete: „Flo war ein absoluter Aktivposten in Angriff und Abwehr.“ Der Rückraumspieler war es auch, der in den entscheidenden Minuten der Partie bis zum 28:32 (57.) dreimal für die TSG traf.
In dieser Phase haderten die Hörster gleich bei drei Situationen in Folge mit umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen zu ihrem Nachteil und Trainer Baier schleuderte wutentbrannt seine Wasserflasche auf den Boden. Der Ex-Loxtener Max Schäper musste wegen Meckerns auf die Strafbank, aber trotz eines 29:33-Rückstands 90 Sekunden vor Schluss steckte seine Mannschaft nicht auf, verkürzte noch einmal auf 32:33, ehe Liam Lindenthal gegen die offene Deckung zum Endstand traf.
Manuel Mühlbrandt haderte generell mit dem fehlenden roten Faden in den Schiedsrichter-Entscheidungen. Der TSG-Coach hat aber vor allem mit der eigenen Mannschaft einiges aufzuarbeiten: „Wir haben uns selbst zu oft den Stock in die Speichen gesteckt und waren hinten zu offen. Da müssen wir wacher und präsenter sein, sonst werden wir in nächster Zeit Probleme haben, Punkte zu holen.“
TSG Harsewinkel: Schröder/Kordein – Falkenberg (11/3), F. Bröskamp (5), Borren (4), Hoff (4), Sewing (4/1), Lindenthal (3), Steinkamp (2), Indeche (1), von Boenigk, S. Bröskamp, Schmeckthal, Steinkühler.