Die Glocke
6:0-Punkte für TSG Harsewinkel möglich, wenn alles passt
„Augenwischerei“ ist für Manuel Mühlbrandt eine allein aus den ersten beiden Spielen hergeleitete Favoritenstellung der TSG Harsewinkel im Freitags-Heimspiel.
Harsewinkel (zog) - Zwar kommen die Gäste des CVJM Rödinghausen mit 0:4 Punkten in den Hasenbau (Anpfiff 20 Uhr), wogegen das Team von Trainer Mühlbrandt seine beiden Auftaktpartien gewonnen hat. „Doch das besagt gar nichts“, hat Mühlbrandt eine ganz andere Rechnung aufgemacht.
„Leistung der letzten 90 Minuten wird nicht reichen“
Denn bis auf die überzeugenden ersten 30 Minuten im Auftaktspiel gegen den TuS Möllbergen haben dem Trainer die folgenden drei Halbzeiten weniger gefallen: „Wenn wir heute so eine Leistung zeigen, wie in diesen 90 Minuten, wird es gegen Rödinghausen nicht reichen.“
Niederlage der Vorsaison noch nicht vergessen
Zudem hat der TSG-Trainer aus der vergangenen Saison noch eine Rechnung mit den vom zurückgekehrten Pascal Vette trainierten Gästen aus dem Kreis Herford offen. Jene 32:33-Heimniederlage liegt Mühlbrandt noch im Magen, weil sein Team angesichts des da schon sicheren Klassenerhalts die Bereitschaft zum nächsten Entwicklungsschritt vermissen ließ.
60 Minuten Bereitschaft sind nötig
Bereitschaft und Einsatz vor allem in der Abwehr werden heute von Minute 1 bis 60 nötig sein, obwohl die Gäste Verletzungssorgen haben und mit Malte Heiniger und Neuzugang Alec Büttner auf Leistungsträger verzichten müssen. Auch Rückraumspieler Felix Bahrenberg musste zuletzt passen.
15 Spieler einsatzbereit
Die TSG Harsewinkel dagegen hat genauso wie in der Vorwoche im Derby bei der TG Hörste 15 einsatzbereite Spieler. Diese Auswahl war unter den fast tropischen Bedingungen in der Halle Masch auch nötig, um sich gegen kampfstarke Gastgeber zu behaupten. Erst Florian Bröskamp brachte nach seiner Einwechslung im zweiten Durchgang Ordnung in die Abwehr und sorgte mit fünf Treffern für mehr Gefahr im Angriff.
„Mit 6:0-Punkten wäre sogar ich zufrieden“
Andererseits kann bei nur 14 erlaubten Spielern nun auch die Nicht-Nominierung oder erst späte Einwechslung „mal einen treffen, der nicht damit rechnet“, so Mühlbrandt. „Doch wenn wir uns von den derzeitigen Punkten nicht blenden lassen und das Spiel der vergangenen Saison als Zusatzmotivation nehmen, dann haben wir zu Hause gute Voraussetzungen auf 6:0-Punkte. Und damit wäre sogar ich vollauf zufrieden“, sagt Mühlbrandt im Wissen, ein „mahnender Trainertyp“ zu sein.
NW
Handball: Regionalligist TSG Harsewinkel empfängt heute den CVJM Rödinghausen.
Augenwischerei auf beiden Seiten
Harsewinkel (dh). Der mit 4:0 Punkten in die Saison gestartete Handball-Regionalligist TSG Harsewinkel empfängt an diesem Freitag (20 Uhr) die mit 0:4 Zählern gestartete Mannschaft des CVJM Rödinghausen. „Das ist Augenwischerei“, lässt sich laut Manuel Mühlbrandt aus diesen Zahlen nicht ableiten, wie es um die Leistungsstärke beider Teams tatsächlich bestellt ist. Dabei bezieht sich seine Aussage des TSG-Trainers vor allem auf den aktuellen Gegner aus dem Kreis Herford.
„Sie hatten mit dem ASV Hamm II und der zweiten Mannschaft von LIT zum Auftakt gleich zwei Top-4-Mannschaften. Zudem haben noch einige wichtige Leute wie Malte Heininger, Felix Bahrenberg oder Alec Büttner verletzt gefehlt“, sagt „Mühle“ und verweist darauf, dass mit dem letztjährigen Oberliga-Torschützenkönig Marvin Stender, Mittelmann Corbinian Krenz sowie Torwart-Routinier Jan-Hendrik Coach auf Seiten des CVJM noch genügend Qualität vorhanden sei. „Und Levin Kaps sowie Silas Bartling, die beiden Neuzugänge aus Werther, haben voll eingeschlagen.“
Genau so trügerisch wie die null Punkte auf Rödinghauser Seite sei die unbefleckte „weiße Weste“ der TSG. Denn überzeugen konnten die Harsewinkeler bislang nur in der ersten Halbzeit gegen Möllbergen. Beim jüngsten 34:32-Derbysieg über die TG Hörste befriedigten Mühlbrandt lediglich die 34 auswärts geworfenen Tore. „In der Abwehr haben wir es nicht geregelt bekommen. Da hat jeder für sich alleine verteidigt und das nicht einmal mit voller Energie. Da Bedarf es einer höheren Bereitschaft im Kollektiv und vor alle mehr Kommunikation untereinander. Die Mannschaft muss Bock auf Abwehr haben. Gelingt uns das heute Abend nicht, dann werden wir in die Röhre schauen“, meint „Mühle“. Mit einem entsprechenden Fokus auf die Aufgabe müsse das als begeisterungsfähig bekannte Publikum im Hasenbau schnellstmöglich abgeholt werden. „Wir werden unsere Leistung nur abliefern, wenn wir bereit dazu sind, sie abzuliefern.“
Personell kann Manuel Mühlbrandt auf seinen kompletten 15er-Kader zurückgreifen, ein Akteur muss also wieder auf die Tribüne. „Vielleicht trifft es diesmal einen, der nicht damit gerechnet hat“, baut der Coach zusätzliche Spannung auf.