SF Loxten sind im Regionalliga-Derby nur um Nuancen besser als die TSG Harsewinkel. Auch Hendrich kann 31:35-Pleite nicht verhindern.
Im März hatte die TSG Harsewinkel mit 33:19 einen triumphalen Auswärtssieg in der Halle des benachbarten Rivalen gefeiert, jetzt skandierten Spieler und Fans der Sportfreunde Loxten im Hasenbau „Derbysieger, Derbysieger, hej, hej“: Mit 35:31 (16:17) nahmen die „Frösche“ Revanche für die im Frühjahr erlittene Schmach. Mehr als 600 Zuschauer in der ausverkauften Halle sahen ein packendes Duell, in dem Nuancen den Ausschlag gaben.
Zum Beispiel die Leistung von Loxtens etatmäßigem Rechtsaußen Nils Patzelt, der in der zweiten Halbzeit auch aus dem Rückraum immer wieder in die Tiefe ging und die TSG-Abwehr in Zweikämpfen zermürbte. „Wir haben Harsewinkel immer wieder vor neue Aufgaben gestellt und verschiedene Elemente gespielt. Daraus die richtigen individuellen Entscheidungen zu treffen – das hat gut geklappt“, beschrieb Loxtens Trainer Thomas Lay die entscheidenden Phasen der Partie in der zweiten Halbzeit.
In der ersten Hälfte hatte Harsewinkel auf Loxtens guten Start (11:7 für die Gäste in der 20. Minute) noch die richtigen Antworten gehabt. Die Einwechslung von Felix Hendrich im Tor rüttelte die TSG-Abwehr wach. „Das ist Derby hier!“, herrschte der Routinier seine Vorderleute an. Er war für den am Daumen verletzten Mika Kordein reaktiviert worden. Der Weckruf kam an, zumal Hendrich selbst mit gelungenen Paraden den gegnerischen Angriff verunsicherte. Nach Loxtener Ballverlusten gelangen einige Gegenstoßtore. Und mit der Einwechslung des Rückraumduos Indeche/Borren fanden die Hausherren einen weiteren Türöffner, um über 11:11 zum 17:16-Pausenstand vorbeizuziehen.
Nach dem Seitentausch kehrte Harsewinkel wegen der aufwendigen Angriff-Abwehr-Wechsel zur alten Formation zurück. Mehr Erfolg hatte Loxtens Maßnahme, für Marco Possehl Axel Greitens ins Tor zu stellen. Der Ex-Verler und seine Vorderleute sorgten dafür, dass die verbesserte Defensive das Blatt erneut zum 22:19 (38.) für die Gäste wendete.
Der frühere Harsewinkeler Marlon Meyer vergab gegen Hendrich die freie Chance zur Vier-Tore-Führung. Kurz darauf hatte die TSG nach dem fälligen Siebenmeter (Sewing zum 20:22) wiederum Gelegenheiten, die Partie zu ihren Gunsten zu kippen. Aber zwei Fernwürfe aufs verwaiste Tor der Frösche verfehlten ihr Ziel. Und Tom Kalter setzte auf der Gegenseite den Wirkungstreffer zum 20:23.
Obwohl die Sportfreunde auf 24:28 (51.) erhöhte, steckten die Gastgeber nie auf, verkürzten bis zum 31:33 zwei Minuten vor Schluss mehrfach auf zwei Tore. Aber die Loxtener legten vorne immer wieder nach: Hübner, Patzelt und Co. waren in der wilden Schlussphase eine Spur kaltschnäuziger als der Gegner. TSG-Coach Manuel Mühlbrandt sah den ausschlaggebenden Punkt für die Niederlage in einem Faktor, den der Trainer auf der Taktiktafel kaum beeinflussen kann: „Das Bestrafen von leichten, individuellen Fehlern – das haben die Frösche besser gemacht.“
TSG Harsewinkel: M. Schröder/Hendrich (17.-60.) – Sewing (8/3), Hoff (7), Borren (3), Eichelsbacher (3), Lindenthal (3), Schmeckthal (2), von Boenigk (2), F. Bröskamp (1), Falkenberg (1), Indeche (1), Steinkamp, Steinkühler.
SF Loxten: Possehl (1.-30./58.-60.)/Greitens (1/31.-58.) – N. Patzelt (7), von Ameln (6), Hübner (6/4), Louis (4), Meyer (3), Kalter (2), Schidetzky (2), Weischer (2), Zwaka (2), Uhlmann.