NW
Erhobenen Hauptes nach Hause gefahren
Regionalligist TSG Harsewinkel kassiert beim Titelaspiranten GWD Minden II stark ersatzgeschwächt zwar eine 28:30-Niederlage, überzeugt aber mit großem Einsatz.
Auch wenn es für die Handballer der TSG Harsewinkel gestern in der Regionalliga nicht zum erhofften „Lucky Punch“ bei GWD Minden II gereicht hat, durften sie „erhobenen Hauptes“ nach Hause fahren. Das gestand ihnen jedenfalls Manuel Mühlbrandt zu, der „im Spiel gegen eine der Spitzenmannschaften in unserer Liga viele gute Sachen gesehen“ hatte. „Auf jeden Fall haben sich die Jungs nie aufgegeben und immer weiter gekämpft, obwohl die Umstände schwierig waren“, berichtete der Coach der mit nun 6:10 Punkten am Rande der Abstiegszone balancierenden Harsewinkeler.
Flo Bröskamp und Heiner Steinkühler hätten wegen Verletzungen eh schon nicht im Aufgebot gestanden. „Und dann kriege ich am Morgen noch die Krankmeldungen von Luca Sewing und Fynn von Boenigk“, zählte Mühlbrandt die Ausfälle auf. Doch damit nicht genug: Nico Schmeckthal und Robert Indeche hätten „angeschlagen auf die Zähne gebissen“, so der Coach. In der 45. Minute schlug Mühlbrandt deshalb entsetzt die Hände vors Gesicht, als Maik Schröder nach einem Zusammenprall mit dem Mindener Kreisläufer sein Tor mit Knieproblemen räumen musste.
„Trotzdem haben wir immer weiter gemacht“, registrierte Mühlbrandt zufrieden, dass die TSG nach dem 11:13-Pausenrückstand zwar beim 16:21 (45.) deutlich um fünf Tore zurückgefallen war, sich aber immer wieder herankämpfte und auch den 25-29-Zwischenstand nicht auf der Anzeige stehen ließ. In den Schlussminuten verkürzten Jannis Hoff (2) und Jannis Falkenberg noch auf 30:28.
„Aber wir sind halt auch in der Pflicht, unseren Anhängern etwas zurückzugeben“, erklärte Mühlbrandt diesen Einsatz. Im Blick hatte er dabei nicht nur, dass die Hälfte der 90 Zuschauer in der kleinen Dankerser Sporthalle am Sonntagabend TSG-Fans waren, sondern auch das Heimspiel gegen Hamm II am Freitag. „Auch wenn die einen Lauf haben, da müssen und werden wir dagegenhalten.“ TSG Harsewinkel: Schröder, Kordein – Indeche, Raudies (1/1), Lindenthal (2), Borren (1), Steinkamp (3), S. Bröskamp (1), Schmeckthal (2), Eichelsbacher (1), Hoff (8), Falkenberg (9/2).
Die Glocke
28:30 und Keeper Schröder verloren
Bei einer personell sehr schwierigen Ausgangslage hat Handball-Regionalligist TSG Harsewinkel gestern mit 28:30 (11:13)-Toren bei GWD Minden II zwar die fünfte Niederlage in Folge kassiert, aber viel Moral bewiesen und laut Manuel Mühlbrandt gute handballerische Elemente gezeigt.
Am Sonntagmorgen erhielt der TSG-Trainer die krankheitsbedingten Absagen der Linkshänder Luca Sewing und Fynn von Boenigk. Ebenfalls nicht eingesetzt werden konnten Florian Bröskamp (Knie) und Heiner Steinkühler, (Zahn). Nach etwa 40 Minuten musste auch Robert Indeche passen, nachdem er auf den Rücken geknallt war. Am schlimmsten erwischte es aber nach 42 Spielminuten Keeper Maik Schröder, dem der GWD-Kreisläufer ins Knie fiel.
Positiv bewerte Manuel Mühlbrandt deshalb den aufopferungsvollen, emotionalen Auftritt seines Teams. „Das war Handball mit Leidenschaft, vor 90 Zuschauern, von denen 45 aus Harsewinkel kamen und uns gepusht haben. Nur das Ergebnis passt mir nicht“, hofft der Trainer auf den Umschwung am kommenden Freitag daheim gegen Hamm II.
Am Ende kosteten annähernd 20 Fehlwürfe einen nicht unmöglichen Punktgewinn. Gleich zu Beginn, als die TSG vier Minuten lang ohne Tor blieb, wurden vier Chancen – darunter drei „Hundertprozentige“ – vergeben.
Positiv waren die acht Treffer von Jannis Hoff, der die letzten sechs TSG-Tore im Alleingang erzielte. Auch Rechtsaußen Luke Steinkamp erhielt ein Lob, Linksaußen Jannis Falkenberg überzeugte mit neun „Buden“. Nico Schmeckthal biss sich trotz Schulterproblemen durch. Und der lange verletzte Fabian Raudies kam für zwei Siebenmeter zu den ersten Einsatzminuten in dieser Saison. Mika Kordein war im Tor ein guter Ersatz für Schröder. „Doch Maiks Ausfall wäre für uns ein Waterloo“, hofft der TSG-Trainer auf eine positive Diagnose der heute beginnenden Untersuchungen.
TSG Harsewinkel: Schröder/Kordein – Indeche, Raudies (1/1), Lindenthal (2), Borren (1), Steinkamp (3), S. Bröskamp (1), Schmeckthal (2), Eichelsbacher (1), Hoff (8), Falkenberg (9/2).