Bericht der NW zum Spiel gegen die Sauerland Wölfe

Ratlosigkeit und Schockstarre im Hasenbau

Regionalligist TSG Harsewinkel zeigt in der ersten Halbzeit gegen die SG Menden Sauerland Wölfe eine unterirdische Leistung und geht mit einem 10:21-Rückstand in die Kabine. Die 25:35-Pleite wirft viele Fragen auf.

Was ist bloß mit der TSG Harsewinkel los? Diese Fragen stellten sich am Freitagabend nicht nur die knapp 400 Zuschauer im Hasenbau, die schon während der Partie des Handball-Regionalligisten gegen die SG Menden Sauerland Wölfe in eine Art Schockstarre verfielen. „Selten war es in so einer Phase so still“, sagte Hallensprecher Hansi Feuß, als die Schlussminute im Hasenbau anbrach und die Anhänger konsterniert auf ihren Sitzen klebten. Denn da war die Partie schon lange entschieden, die Gäste nahmen durch ihren 35:25 (21:10)-Erfolg beide Punkte mit.

Ratlosigkeit machte sich kurz danach bei den unterlegenen Hausherren breit. „Die Trainingswoche war brutal gut, in der Kabine haben alle noch gebrannt. Aber wir bekommen es einfach nicht auf die Platte“, presste ein völlig bedienter TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt hervor, der sich zu einer tiefer gehenden Analyse kurz nach dem Spiel nicht in der Lage sah. „Das sollen die Spieler selbst erklären. Zu den Zuschauern kann ich nur sagen: Sorry von meiner Seite aus für die katastrophale erste Halbzeit.“

Da bekam die TSG nämlich überhaupt nichts auf die Kette, während den Wölfen, angeführt von ihrem überragenden Mittelmann Christian Kleiner (elf Tore), alles gelang. „Wir kriegen keinen Zugriff, da war überhaupt kein Biss. Dazu Fehler ohne Ende“, stöhnte TSG-Teammanager Karlheinz Kalze. „Es ist zwar nicht die schwierigste, aber die enttäuschendste Phase, seitdem ich hier bin. Die erste Halbzeit war die schlechteste seit fünf Jahren. Ich glaube, wir werden intern Gesprächsbedarf haben.“ Eine Erklärung für die unterirdische Leistung im ersten Abschnitt hatte auch Kalze nicht. Machen sich die Spieler selbst zu viel Druck? Fehlt es der Mannschaft an einer Hierarchie? Gibt es zu wenig Führungsspieler? Fragen, die nach dem 1:15-Punkte-Erdrutsch im Anschluss an den 6:0-Punkte-Start schnellstmöglich geklärt werden sollten. Denn am Freitag gegen Hahlen und eine Woche später bei der HSG Gevelsberg-Silschede stehen Duelle gegen zwei Tabellennachbarn im Kampf um den Klassenerhalt an.

Der zweite Durchgang gegen Menden inklusive des Heimdebüts von Fabian Raudies war zumindest ein kleiner Lichtblick. Auch wenn Manuel Mühlbrandt das Geschehen richtig einzuordnen wusste. „Die zweite Halbzeit haben wir besser gestaltet. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass Menden immer einen Gang höher geschaltet hat, wenn es nötig wurde.“

TSG: Hendrich/Kordein – Indeche (1), Raudies (2), Lindenthal (1), Borren (2), S. Bröskamp (4), Schmeckthal, von Boenigk (2), F. Bröskamp (1), Hoff, Steinkühler (3), Sewing (5/3), Falkenberg (4).