Vorbericht

NW

Timo Schäfer packt eine Wundertüte

Neuer Trainer des Regionalligisten TSG Harsewinkel hält sich vor Debüt bedeckt.

Harsewinkel (dh/ag). Hinter den Handballern der TSG Harsewinkel liegt eine emotionale Woche. Die Trennung von Trainer Manuel Mühlbrandt, der seit 2011 in verschiedensten Funktionen für den Verein tätig war, schmerzt immer noch enorm. Dennoch muss und wird es für den Regionalligisten weitergehen – und zwar gleich mit einer Herkulesaufgabe. Denn Spiele an einem Sonntagnachmittag beim CVJM Rödinghausen (17 Uhr) galten bislang nicht gerade als Paradedisziplin der TSG Harsewinkel.

Doch vielleicht ist diesmal ja alles ganz als in den Vorjahren. „Wir haben jetzt einen Neustart und alle werden sich reinhauen“, sagt Mühlbrandt-Nachfolger Timo Schäfer, der bei seinem Debüt als Chef auf der Harsewinkeler Bank zuversichtlich ist: „Wir werden versuchen, den Bock umzustoßen.“ Viel mehr will Schäfer vor dem Spiel seines abstiegsbedrohten Tabellenelften (9:19 Punkte) beim Tabellenachten (16:14) nicht verraten. „Ich kann Rödinghausen nur versprechen, dass wir anreisen werden“, spricht Timo Schäfer von einer Wundertüte, die er für die Fahrt an den Wiehen packen wird.

Klar ist, dass sich die Mannschaft nach den beiden Niederlagen in diesem Jahr beim Tabellenletzten Möllbergen (3:23 Punkte) sowie im Derby gegen die mittlerweile auf Platz zwölf gekletterte TG Hörste (7:23) sportlich in einer schwierigen Lage befindet. Nun liegt es an Schäfer, die Mannschaft wieder aufzubauen. Auch für ihn war die Trennung von Manuel Mühlbrandt („Wir bleiben weiterhin beste Kumpels“) nicht leicht, beide prägen den Harsewinkeler Handball seit vielen Jahren. Unvergessen das Jahr 2016, als Timo Schäfer mit dem „Goldenen Jahrgang“ um Florian Bröskamp, Malik St. Claire oder Marius Pelkmann A-Jugend-Oberligameister wurde und anschließend nur knapp die Qualifikation zur Jugendhandball-Bundesliga verpasste.

„Das kann ich am Sonntagabend nach dem Spiel sagen“, antwortet CVJM-Coach Pascal Vette auf die Frage, was in der Harsewinkeler Wundertüte steckt. Wie die personell eigentlich bärenstark besetzte, den Erwartungen jedoch weit hinterher hinkende Mannschaft auf die Beurlaubung von Manuel Mühlbrandt reagiert, sei „schwierig einzuschätzen“, meint Vette. „Das darf uns nicht beeinflussen. Wir müssen bei uns bleiben. Fakt ist, dass die TSG ihre PS nicht richtig auf die Straße bekommt“, so Vette. Seine Mannschaft überzeugte zuletzt beim stark heraus gespielten 34:29-Sieg beim Spitzenteam von LIT 1912. „Da hat es gepasst, sowohl spielerisch als auch von der Einstellung. Kriegen wir das auch am Sonntag auf die Platte, müssen wir uns vor Harsewinkel nicht verstecken“, sagt der CVJM-Coach.