Die NW berichtet

TSG Harsewinkel begeistert wie in alten Zeiten

Regionalligist gewinnt auch sein zweites Spiel unter dem neuen Trainer Timo Schäfer und überzeugt mit einem dynamischen Angriffsspiel sowie einer starken Abwehrreihe. 28:23-Sieg über Westfalia Herne ist ungefährdet.

Harsewinkel (dh). Wie ausgewechselt gegenüber der Derby-Niederlage vor drei Wochen gegen die TG Hörste hat sich Handball-Regionalligist TSG Harsewinkel am Samstagabend präsentiert. Die Zuschauer, die von Beginn an von der Mannschaft abgeholt wurden, sahen wieder ihre „alte“ TSG, die den HC Westfalia Herne sicher mit 28:23 (13:13) bezwang. In dieser Verfassung wird die TSG mit dem Abstieg ganz sicher nichts mehr zu tun bekommen.

Dynamisch, variabel und mit viel Tempo im Angriff, stabil und mit einem starken Torhütergespann in der Abwehr – da brannte gegen allerdings dezimiert angereiste Gäste nicht viel an. „Die vier Punkte, die wir jetzt geholt haben, tun uns mental gut“, sagte TSG-Trainer Timo Schäfer, der nach dem Coup in Rödinghausen auch sein Heimdebüt erfolgreich beendete.

Schäfer ließ seinen Kader kräftig rotieren und setzte Spieler auch auf fachfremden Positionen (zum Beispiel Robert Indeche als Linksaußen) ein. Dass mit dem erkrankten Julian Borren, Florian Bröskamp (Fingerverletzung) und Jannis Falkenberg (Pfeiffersches Drüsenfieber) drei Hochkaräter von der Tribüne aus zuschauen mussten, fiel am Samstag nicht ins Gewicht.

Maik Schröder hielt sofort die ersten Bälle und legte so die Basis für eine 4:0-Führung – der Hasenbau war, wie von Timo Schäfer erhofft, direkt angezündet. Doch Herne kam zurück, glich zum 5:5 (14.) aus und übernahm durch drei Tore in Folge von Tobias Spiekermann beim 10:11 (25.) erstmals die Führung. Nach dem 12:12 durch Fynn von Boenigk (28.) zeigte Schröder ein spektakuläre Doppelparade, mit einem 13:13 ging es in die Pause.

Aus der kam die TSG wieder mit einem 4:0-Lauf, Mika Kordein parierte gleich im ersten Angriff der Gäste einen Siebenmeter. Zwar kam Herne nach dem 20:16 (42.) auch diesmal wieder heran, knapper als beim 21:20 (47.) wurde es aus Harsewinkeler Sicht aber nicht mehr. Die Schlussphase gehörte dann den Hausherren, Kordein mit seinem zweiten parierten Siebenmeter sowie zwei Glanztaten wurde vom Publikum besonders gefeiert.

„Wir haben am Ende davon profitiert, dass wir zuvor sehr hart und krass gut verteidigt haben“, sah Timo Schäfer, wie bei den Gästen die Kräfte schwanden. „Da hat uns der Spielfluss gefehlt“, stimmte Westfalia-Trainer Stephan Krebietke zu. „Die Chancenverwertung wird auch ein Thema sein. Aber die Jungs haben alles reingeschmissen und nie aufgegeben“, so der Ex-Nationalspieler, der von einem verdienten Harsewinkeler Sieg sprach: „Der geht in Ordnung.“ Schäfer freute sich vor allem über die geringe Anzahl an Gegentreffern. „Mit 23 wird man in der Regionalliga relativ viele Spiele gewinnen“, ist sich der TSG-Coach sicher.

TSG Harsewinkel: Schröder/Kordein – Indeche (3), Raudies, Lindenthal (5), Steinkamp (2), S. Bröskamp, Schmeckthal (4), Brown (1), von Boenigk (3), Hoff (2), Steinkühler (1), Sewing (7/5).