800 Zuschauer sehen klaren 36:31-„Frösche“-Sieg
Nach starkem Beginn mit Vier-Tore-Führung stand nach 60 Derbyminuten eine verdiente 31:36-(14:17)-Niederlage für die TSG Harsewinkel zu Buche.
Es war die erste für den Handball-Regionalligisten nach dem Trainerwechsel und darauf zwei Siegen unter dem diesmal nicht auf der Bank sitzenden Timo Schäfer als Cheftrainer.
Loxten hat in beiden Derbys die Nase vorn
Die Niederlage in der bis auf den letzten Platz gefüllten stimmungsvollen Sparkassen-Arena in Versmold untermauerte die Erkenntnis, dass die Harsewinkeler nach zwei Derbysiegen im vergangenen Jahr dem Kreiskonkurrenten Sportfreunde Loxten in dieser Spielzeit nicht das Wasser reichen können. Das zeigt schon der Blick auf die Tabelle, wo die Gastgeber als Rangzweiter völlig andere Zielsetzungen haben als die TSG auf Platz elf.
Für Harsewinkel zählt vor allem, nicht nochmal abzurutschen
Die sollte sich von der zweiten Derbypleite nach der 31:35-Hinspielniederlage nicht umwerfen lassen. Für Handball-Harsewinkel, das von bis zu 200 Fans hervorragend unterstützt wurde, geht es in den ausstehenden neun Partien dieser Saison vor allem darum, nicht in untere Abstiegsregionen abzurutschen. Dass die mit finanziellen Abstrichen in die Serie gestarteten Loxtener seit August einen großen Schritt nach vorn auch in Sachen Etat gemacht haben, zeigt die Verpflichtung von Drittligaspieler Florian Schöße, zu dem zuvor wohl auch die TSG ihre Fühler ausgestreckt hatte. Doch zurück aufs Spielfeld.
Laumann führt Regie, starke Anfangsformation
Dennis Laumann, Trainer des TSG-Bezirksligateams, der den mit Frau und Kind in einem lange vorher geplanten Urlaub weilenden, das Spiel aber per Stream verfolgenden Timo Schäfer vertrat, hatte eine Anfangssechs aufgeboten, die mit Toren durch den einstigen Loxtener Heiner Steinkühler, durch Kapitän Sven Bröskamp und dem genesenen Jannis Falkenberg mit 2:0, 7:5, 11:7 sowie 12:8 vorne lag.
Mit Wechseln wechselt auch das Momentum
Als die beiden Routiniers in der tor- und temporeichen sowie hart, aber fair umkämpften Partie Pausenbedarf signalisierten, ging das Momentum von den Gästen aus dem Hasenbau hinüber zu den Fröschen. Und dort blieb es. Erst profitierte das Team von Thomas Lay von vielen einfachen Fehlern und Ballverlusten der Harsewinkeler, die konsequent mit Tempospiel ausgenutzt wurden.
Lindenthal krank, „Rot“ für Falkenberg
Dann schwang sich im Loxtener Tor Dennis Possehl zu einem mitentscheidenden Faktor auf. Mit 14 Paraden, davon zwei Siebenmeter, bekam „Google“ deutlich mehr zu packen als die allerdings auch weniger von ihren Vorderleuten unterstützen Maik Schröder und Mika Kordein. Als Jannis Falkenberg ab Minute 37:08 nach einer roten Karte beim Gegenstoßfoul an Tim Weischer nicht zurück aufs Feld durfte, ging eine wichtige personelle Option verloren. Zudem hatte sich mit Liam Lindenthal ein Schlüsselspieler morgens grippekrank abgemeldet
Chance zum 24:22 vergeben und vier Treffer kassiert
Dennoch hielt die TSG lange den Drei-Tore-Rückstand vom Seitenwechsel und hatte in der 44. Minute eine gute Gelegenheit auf 24:22 heranzukommen, die Luca Sewing jedoch ziemlich uninspiriert von Rechtsaußen vergab. Kurz danach patzte auf links Robert Indeche und dann erneut Sewing, sodass beim 28:22 eine Vorentscheidung gefallen war.
Bei den Loxtenern ragten mit 11/4 Toren und klasse Leistung Kreisläufer Jannis Louis sowie Rückraumspieler Jan Schröder (9) heraus, während sich die Gäste immer schwerer taten, zu Torfolgen zu kommen.
Zitate:
„Ein Flo Bröskamp, der wegen seines Fingers noch pausieren muss, hätte uns gut getan. Uns ist nachher zu wenig eingefallen, und wir haben im zweiten Durchgang keinen Zugriff in der Abwehr mehr bekommen.“
Karlheinz Kalze, Sportlicher Leiter TSG
„Dass Liam Lindenthal so kurzfristig ausfiel, war echt bitter. Die rote Karte war dann noch ein Rucksack oben drauf. Wir haben gekämpft mit guter Einstellung, waren aber nicht clever genug. Nach dem guten Start ist mit den Wechseln der Faden gerissen und wir haben uns den Schneid abkaufen lassen. Mit 31 Toren kannst du ein Auswärtsspiel gut gewinnen, doch mit 36 Gegentoren verlierst du wohl auch jedes.“
Timo Schäfer, Trainer TSG per Telefon aus dem Urlaub.
Loxten - Harsewinkel 36:31 |
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TSG Harsewinkel: Schröder/Kordein – Indeche, Raudies (3/1), Borren (6), Steinkamp (2), S. Bröskamp (4), Schmeckthal (2), Brown (1), von Boenigk (3), Hoff, Steinkühler (5), Sewing (1/1), Falkenberg (4/1) |
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SF Loxten: Greitens/Possehl – Weischer (1), Harnacke, Brockmeyer, N. Patzelt (3), Schidetzky, Zwaka (3), Louis (11/4), Meyer, Schröder (9), von Ameln (5), Kalter, Hübner (4) |
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