Possehl zieht den Stecker
Nach 18 guten Derby-Minuten geht bei Regionalligist TSG Harsewinkel nicht mehr viel. Loxten gewinnt das Torhüterduell deutlich.
Bis zur 18. Minute durften die Zuschauer im pickepackevollen Gästeblock am Samstagabend auf einen Sieg ihrer TSG Harsewinkel hoffen. Da führte ihre Mannschaft in der ausverkauften Versmolder Sparkassen-Arena mit 12:8. Anschließend war der Handball-Regionalligist im Derby bei den Sportfreunden Loxten allerdings so gut wie chancenlos und unterlag in einem dann recht einseitigen Duell mit 31:36 (14:17).
Angeführt von Kapitän Sven Bröskamp und Routinier Heiner Steinkühler spielte die TSG in diesen ersten 18 Minuten am Limit. Dann benötigten beide eine Pause, das Spiel der Gäste bekam einen Bruch – und Sportfreunde-Trainer Thomas Lay wechselte mit Torhüter Marco Possehl für den glücklosen Ex-Verler Alexander Greitens den Gamechanger ein. „Die kämpferische Leistung war top. Aber unsere Quote an technischen Fehlern war zu hoch und das Torwartduell haben wir haushoch verloren“, fasste TSG-Teammanager Karlheinz Kalze zusammen, was sich anschließend ereignete.
Mit einem 9:2-Lauf kamen die Frösche, bei denen der überragende Kreisläufer Jannis Louis in der Regionalliga offensichtlich unterfordert ist, zum 17:14-Pausenstand. Nach der Halbzeit blieb der Spannungsbogen flach und zuckte nur noch einmal kurz hoch. Beim 24:21 (43.) hatte Luca Sewing von Rechtsaußen die Chance, die TSG bis auf zwei Tore heranzubringen. Doch „Lucky“ scheiterte aus spitzem Winkel am ganz starken Possehl (14 Paraden inklusive zwei parierter Siebenmeter). „Danach war das Thema erledigt“, sagte TSG-Trainer Timo Schäfer, der den Knackpunkt der Partie ebenfalls in der ersten Halbzeit sah.
„Da ist der Faden gerissen. Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen, anstatt selbst mit einer Führung in die Halbzeit zu gehen.“ Schäfer bedauerte den kurzfristigen Ausfall des erkrankten Liam Lindenthal („Das hat uns richtig, richtig weh getan“), auch Florian Bröskamp (Fingerverletzung) hätte der Harsewinkeler Abwehr gegen Louis, Jan Schröder und Co. sicherlich mehr Stabilität verliehen. „So war die Kombi Deckung/Torwart einfach nicht gut und dann reicht es eben nicht. Mit 36 Gegentoren kannst du in der Regionalliga kein Spiel gewinnen“, so Schäfer. Dass sich Jannis Falkenberg zu einem Schlag an den Hinterkopf von Tim Weischer hinreißen ließ (38.) und folgerichtig mit „Rot“ auf die Tribüne geschickt wurde, war zudem auch nicht gerade förderlich für das Harsewinkeler Spiel.
Am Rande des Derbys gab Karlheinz Kalze bekannt, dass ab sofort Lukas Nickel den zeitlich zu sehr eingespannten Stephan Nocke als Torwarttrainer bei der TSG Harsewinkel ersetzt. Nickel, der einst aus der A-Jugend-Bundesliga von Handball Lemgo zur TSG A-H Bielefeld gewechselt war und nach einer Verletzung seine Karriere frühzeitig beenden musste, ist in gleicher Funktion für Frauen-Regionalligist TuS Brockhagen und in der Jugend des TV Isselhorst tätig.
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