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Einige Fragezeichen im Kader
Regionalligist TSG Harsewinkel will nächste Woche weitere personelle Weichen stellen. Heute Abend kommt der TuS Bommern.
Von Dirk Heidemann
Scheibchenweise hat Handball-Regionalligist TSG Harsewinkel in jüngster Zeit personelle Entscheidungen für die kommende Spielzeit 2025/26 bekannt gegeben. Für die kommende Woche kündigt Teammanager Karlheinz Kalze nun ein ganzes Paket an. Der Inhalt: Vertragsverlängerungen mit Spielern aus dem aktuellen Kader, möglicherweise garniert mit weiteren Neuzugängen.
Geht man das derzeitige Aufgebot durch, dann wird schnell klar, wo sich noch Vakanzen befinden. Das Torhütergespann Maik Schröder/Mika Kordein besitzt ebenso wie die Feldspieler Robert Indeche, Liam Lindenthal, Luke Steinkamp und Sven Bröskamp über die Saison hinaus gültige Verträge. Mit Moritz Eichelsbacher wurde bereits verlängert. Jannis Falkenberg, Nico Schmeckthal sowie Julian Borren wollen und sollen auch bleiben. Hier geht es im Wesentlichen um Fragen bezüglich Beruf oder Studium. Fragezeichen stehen hinter Florian Bröskamp, Fynn von Boenigk, Luca Sewing und Heiner Steinkühler. Einzig sicherer Abgang ist bislang Jannis Hoff.
Und dann ist da ja auch noch die offene Frage nach dem Cheftrainer in der kommenden Saison. „Wir überprüfen derzeit interne wie externe Lösungen“, lässt sich Karlheinz Kalze nicht in die Karten schauen. Offensichtlich ist man bei der TSG mit der Arbeit von Timo Schäfer, der vor vier Wochen Manuel Mühlbrandt abgelöst hat, allerdings durchaus zufrieden. So könnte aus der Zwischen- auch eine Dauerlösung werden – wenn Schäfer Trainerjob, Beruf und Familie unter einen Hut bekommen kann.
Derzeit weilt Timo Schäfer mit seiner Familie auf einer bereits seit längerer Zeit geplanten Urlaubsreise und wird daher wie schon beim Derby in Loxten auch am heutigen Abend beim Heimspiel gegen den TuS Bommern (20 Uhr) nicht auf der Harsewinkeler Bank Platz nehmen.
Dennoch weiß der Coach natürlich, was heute Abend auf seine Mannschaft zukommen wird. „Bommern ist zwar keine absolute Spitzenmannschaft wie Loxten, dennoch müssen wir aufpassen“, sagt Timo Schäfer und hat dabei vor allem Rückraumspieler Kai Ferber im Blick, der beim jüngsten 35:32-Erfolg über LIT II 14 Treffer für den Tabellen-Sechsten erzielte. „Insgesamt hat er 17 oder 18 Mal auf das gegnerische Tor geworfen. Wir können also davon ausgehen, dass er die Hälfte der Angriffe von Bommern abschließen wird“, so Timo Schäfer.
Es wird daher auf eine gute Abwehrleistung in Kombination mit stark haltenden Torhütern ankommen. Beides ließ die TSG Harsewinkel zuletzt in Loxten vermissen. „Bei uns ist beides sehr stark aufeinander ausgerichtet. Wenn wir nicht gut decken, haben wir auch keine gute Torhüterleistung“, sagt Schäfer, der hofft, dass seine Mannschaft ähnlich mutig und leidenschaftlich auftreten wird wie beim 28:23 über Westfalia Herne.
Die Glocke
Harsewinkel will Heimsieg mit Zusammenhalt und Hasenbau
Mit dem Heimpublikum im Rücken, Zusammenhalt im Team wie Handball will die TSG Harsewinkel am Freitag punkten.
Fehlende Mentalität und Einstellung sowie das Nicht-Funktionieren als Mannschaft waren bei der Hinspielniederlage die Hauptkritikpunkte, die Trainer Manuel Mühlbrandt Ende September für die 30:32-Niederlage der TSG Harsewinkel beim TuS Bommern ausmachte. Das soll am Freitagabend, wenn der Klub aus Witten um 20 Uhr im Hasenbau zum Rückspiel antritt, ganz anders aussehen.
Timo Schäfer sieht starken Zusammenhalt im Team
Denn Timo Schäfer sieht, seitdem er das Traineramt beim Handball-Regionalligisten übernommen hat, einen starken Zusammenhalt im Team. „Da wird uns auch die Niederlage in Loxten nicht umwerfen“, setzt Schäfer nach dem Sieg über Herne vor zwei Wochen erneut auf zwei Heimpunkte.
Drei bis vier Quäntchen besser machen
Auch gegen Loxten sei ja nicht alles schlecht gewesen, hat der mit seiner jungen Familie in Dubai urlaubende Trainer bei der Stream-Übertragung ausgemacht. „Es waren Quäntchen, in der Summe fünf bis sieben Entscheidungen, die den Ausschlag gegeben haben. Davon müssen wir nun drei bis vier Quäntchen besser machen. Und das Heimpublikum ist sogar ein großes Quantum“, sagt Schäfer.
Nochmal Vertretung auf der Bank
Dass die Spieler „lauftechnisch" auf Stand“ sind, davon ließ sich Schäfer nach der Montagseinheit draußen bei minus 2 Grad im etwa 30 Grad wärmeren Urlaubsdomizil mittels Handybildern überzeugen. Genau wie in Loxten wird der Trainer auch heute von Dennis Laumann, Trainer der zweiten Mannschaft, und Co-Trainer Heiner Steinkühler noch einmal vertreten. Wobei sich Routinier Steinkühler nach zuletzt starken Leistungen auf der Platte vor allem als Spieler einbringen wird. In der Woche darauf im Spiel beim VfL Gladbeck sitzt Schäfer dann wieder auf der Bank.
„Haben nicht zu Unrecht paar Punkte mehr“
Der TuS Bommern reist erstens samt Fans im Bus und zweitens mit Selbstvertrauen an. Denn am vergangenen Wochenende gelang ein 35:32-Heimsieg über LIT II, bei dem Rückraumspieler Kai Guido Ferber 14-mal erfolgreich war. „Aber auch Ole Vesper ist ein richtig guter Spieler. Starke Torhüter haben sie auch. Das ist schon ein unangenehmer Gegner, der nicht zu Unrecht ein paar Punkte mehr hat als wir“, sagt Schäfer. Was nicht heißen soll, dass die TSG als Tabellenelfter mit 13:21-Punkten den Rangsechsten Bommern mit einer Bilanz von 20:16 nicht im Hasenbau schlagen kann.