Vorberichte der Lokalpresse

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Personalprobleme verschärfen die Sorgen

Im Kellerduell der Regionalliga empfängt der Tabellenvorletzte TSG Harsewinkel heute das Schlusslicht TG Hörste und steht eigentlich in der Pflicht, das Spiel zu gewinnen.

Von Dirk Heidemann

Nach einer Heimniederlage im Januar gegen die TG Hörste übernahm Timo Schäfer beim Handball-Regionalligisten TSG Harsewinkel den Trainerjob von Manuel Mühlbrandt. Mit einer makellosen Heimbilanz von anschließend sechs Siegen führte Schäfer die damals akut abstiegsgefährdete TSG noch zum sicheren Klassenerhalt. Heute Abend (Anwurf 20 Uhr) schließt sich der Kreis. Wieder kommt die TG Hörste in den Hasenbau, wieder ist die TSG Harsewinkel akut abstiegsgefährdet – und im Duell des Vorletzten gegen das Tabellenschlusslicht eigentlich zum Siegen verdammt.

Doch ausgerechnet vor dem brisanten Kreisderby pfeift die TSG personell aus dem letzten Loch. „Die Situation ist katastrophal“, sagt Timo Schäfer. Aufgrund einiger angeschlagener Spieler und Akteuren, die heute Abend ganz sicher nicht auf der Platte stehen werden (Schäfer: „Wir sprechen von vier oder fünf Mann“), war auch die zurückliegende Trainingswoche alles andere als zufriedenstellend. Dabei hatte Timo Schäfer gerade erst im kämpferischen Bereich einen Aufwärtstrend ausgemacht. Mit 24:20 hatte seine Mannschaft vor einer Woche gegen LIT II geführt, sechseinhalb Minuten vor Schluss stand immerhin noch ein 28:27 auf der Anzeigetafel. „In den letzten fünf Minuten haben wir es dann nicht mehr hinbekommen, weil alle stehend K.o. waren“, so Timo Schäfer, der aber wieder Leidenschaft spürte. „Die werden wir auch gegen Hörste zeigen, um mit Mann und Mäuschen die Punkte zu holen, obwohl die Voraussetzungen zum ersten Mal in dieser Saison nicht die besten sind. Aber das dieses Spiel groß und wichtig für uns ist, muss ich auch gar nicht erst klein reden.“

Die Harsewinkeler Personalsorgen dürften sich bereits bis nach Hörste herumgesprochen haben und dort für zusätzliche Motivation sorgen. Obwohl Tabellenletzter, zeigt die Formkurve der TG nach oben. Nach sieben Niederlagen zu Saisonbeginn haben die Rothosen aus den letzten drei Spielen drei Punkte geholt (Sieg gegen Gevelsberg-Silschede, Remis gegen Bad Salzuflen). „Ich habe absoluten Respekt vor dem, was in Hörste geleistet wird“, sagt Timo Schäfer, der die Mannschaft natürlich seit vielen Jahren kennt.

„Der TSG-Kader ist erheblich besser als der aktuelle Tabellenstand. Das haben sie auch mit dem Auswärts-Unentschieden gegen Loxten gezeigt. Und jetzt drehen sie natürlich jeden Stein um, damit sie ihre Punktebilanz verbessern“, sagt TG-Trainer Matthias Baier, der mit einem emotionalen Kampfspiel rechnet, in dem seine Mannschaft die richtige Balance zwischen Leidenschaft und Kaltblütigkeit finden müsse.

Die Glocke:

Harsewinkel mit Personalsorgen ins Derby gegen Hörste

„Das ist das erste Mal, dass ich wegen Personalproblemen jammere“, sagt Timo Schäfer, Trainer des Handball Regionalligisten TSG Harsewinkel.

Und das ausgerechnet vor dem Nachbar- und Kellerderby heute gegen die TG Hörste, das um 20 Uhr im Harsewinkeler Hasenbau angepfiffen wird. „Verlieren verboten“ heißt das Motto, wenn der Vorletzte TSG mit 4:14-Punkten das Schlusslicht mit einer Bilanz von 3:17-Punkten empfängt.

Diesmal viele Ausfälle bei Harsewinkel

„Wir sind durch gesundheitliche und verletzungsbedingte Ausfälle sehr gebeutelt“, fasst Harsewinkels Trainer zusammen, ohne dabei ins Detail zu gehen. Auch könne er noch nicht genau sagen, wie etwaige Ausfälle ersetzt werden -  wahrscheinlich mit dem ein oder anderen Akteur aus der zweiten Mannschaft.

„Es bleiben Einsatz und Wille“

„Da bleiben uns vor allem Einsatz und Wille“, so Schäfer auch im Hinblick auf die Gäste: „Denn das sind Tugenden, die Hörste auf jeden Fall mitbringt. Die werden kämpfen mit allem, was sie haben. Und sie werden mit allen Leuten kommen, die sie in Hörste zusammenkriegen. Dagegen werden wir anstinken müssen.“

Nicht immer 60 Minuten lang 100 Prozent

Auf der anderen Seite hat der TSG-Trainer am vergangenen Samstag auch gesehen, dass sein Team lange Zeit dazu imstande war, den Tabellendritten LiT zu schlagen, als es eine gute Leistung abrief. Genau das ist derzeit das Problem. Die 1:11-Punkte zeigen, dass der Kader seine Stärke eben nicht immer zu 100 Prozent und 60 Minuten auf die Platte bringt, was dann wieder zu Verunsicherung führt.

„Wir werden die Halle brauchen“

Auch deshalb appelliert Timo Schäfer an das Harsewinkeler Publikum. „Einige Spiele von uns waren nicht gut. Aber wir werden die Halle brauchen, gerade in der aktuellen Konstellation, damit jeder unsere Jungs 100 Prozent und noch 20 dazu gibt.“ Vieles davon habe er in der Vorwoche gesehen, war für Timo Schäfer die Spielphase entscheiden, als aus einer 28:27-Führung, der 28:32-Rückstand wurde.

Im mittlerweile dritten Jahr spielt die TG Hörste in der höchsten westfälischen Spielklasse – genau wie auch die Frauenmannschaft. Erstaunlich für einen Verein, der in seinem Heimatdorf keine handballtaugliche Sporthalle hat und stattdessen in Halle trainiert und spielt.

Beide kennen sich in- und auswendig

„Ich kenne Trainer Matthias Baier schon viele Jahre, und auch die Mannschaften kennen sich in- und auswendig“, schließt Timo Schäfer, Trainer der TSG Harsewinkel handballerische Überraschungen im Derby gegen den Kreiskonkurrenten aus. Mit dem Unentschieden vor einer Woche gegen Bad Salzuflen haben die Hörster neben dem dritten Punkt auch Selbstvertrauen gesammelt.

Im Januar gewann Hörste 29:24

Dazu bei trägt auch die Erinnerung an das Derby in Harsewinkel vor gut 13 Monaten. Am 17. Januar gewannen die „Rothosen“ bei ähnlicher Konstellation im Hasenbau mit 29:24 und legten damit einen Grundstein zum Klassenerhalt. Und während dieser Sieg in die Hörster Vereins-Annalen eingegangen ist, war es für Manuel Mühlbrandt sein letztes auf der TSG-Trainerbank. Schäfer übernahm und führte die TSG zum Klassenerhalt.