Osterei für Sportvereine? aus der Online Ausgabe des Echo

Osterei für die Sportvereine!

Paukenschlag über Ostern für die Sportvereine der Stadt Harsewinkel. Die Sporthalle, die seit Jahren erwartet wird, steht wieder auf der Kippe. So ist bei der Vergabe der Gründungsarbeiten festgestellt worden, dass es kein Hochwasserschutzkonzept für den geplanten Standort direkt an der Lutter gibt.

Hochbauamtsleiter Reinhard Pawel zeigt sich sichtlich zerknirscht als er exklusiv zu dieser Zeitung sagte: "Bei der Bauleitplanung und den behördlichen Aktivitäten des Kreisbauamtes hätte dies auffallen müssen. Wir stehen jetzt wieder ganz am Anfang der Standortfrage. Bereits am Karfreitag haben wir mit den Vertretern von SW Marienfeld und der TSG Harsewinkel gesprochen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir an den ursprünglichen Plänen nichts ändern wollen. Eventuell brauchen wir einen neuen Standort."

Guido Linnemann als Mitarbeiter des Umweltamtes zeigte sich hingegen nicht überrascht: "Die Fläche ist seit Jahrzehnen, wenn nicht Jahrhunderten das natürliche Überschwemmungsgebiet der Lutter. Wie sonst ist wohl das Hühnermoor entstanden. Dies ist von Seite des Umweltamtes immer klar formuliert worden. Unter anderen auch im ersten Gutachten von Herrn Mund." Pikanterweise ist Guido Linnemann langjähriger Handballer in der TSG und insofern intimer Kenner der Hallennöte.

Karl-Heinz-Schröder - der Präsident der TSG Harsewinkel war beim österlichen Einkauf nur kurz zu sprechen: "Es kann nicht sein, dass die Lutter stärker als die Bankenkrise in Zypern ist – denn selbst die hat ja den Bau in Marienfeld nicht verhindert. Den Standort zu wechseln halte ich für falsch. Als Leiter der Klärwerksanlage Obere Lutter haben wir unsere Baumaßnahmen einfach durch Bodenaufschüttungen bis zu 4,7 Meter hoch abgesichert. Dies sollte hier auch möglich sein. Karl-Heinz Westbeld – Vorsitzender von Schwarz Weiss Marienfeld zeigte sich geschockt:“Ich muss dies erst mit meinen Vorstandskollegen abstimmen – Ostern ist nicht nur wettertechnisch bei uns ins Wasser gefallen.“

Am 11.04.2013 zur ungewohnten Zeit um 18:00 Uhr soll eine Sondersitzung des Rates und des Schul-, Kultur- und Sportausschusses sowie des Planungs- und Bauauschusses stattfinden. Die Bürgermeisterin Sabine Amsbeck Dopheide: "Ich bin gleich mit dem Fahrrad nach Marienfeld gefahren. Wir werden uns was einfallen lassen müssen.

Kommentar

Ein schönes Osterei, dass den Vereinen so ins Nest gelegt werden wird. Die hektische Betriebsamkeit des Rathauses mit einer Sondersitzung von gleich drei Gremien ist mehr als angebracht.
Die ersten Gewerke sind bereits vergeben und jetzt wackelt der Standort. Erinnerungen an den Flughafen in Berlin werden wach. Den Vereinen ist aber auch ein weiteres Warten nicht mehr zumutbar – nach mehreren Gutachten, Hallenbüchern und langwierigen Standortdiskussionen waren jetzt alle Ampeln auf Grün. Der Sport in der Stadt hat den Hallenneubau verdient – notfalls auf Pfählen.