Der Spieltag endet wie er begonnen hat

Eigentlich war es wie immer. Wir treffen uns an der Sporthalle und fahren los. Na gut, die Uhrzeit war eine andere. Vielleicht lag es auch daran. Also Treff war um 8:45 Uhr. Einige Mädels saßen in den Autos andere standen draußen rum. Trikots da. Abfahrt.
Wir waren gerade auf dem Weg nach Wiedenbrück um die Zwillinge abzuholen, als plötzlich eine WhatsApp Nachricht uns erreichte. In ihr stand nur "Fuck". Ninive hat verschlafen und keiner hat es gemerkt. Das ist so wie die Zeitungsnachrichten: Ehefrau auf Rastplatz vergessen.
Also was tun? Das einzige Auto, dass noch einen Sitzplatz frei hatte ist in Wiedenbrück umgekehrt und hat die nun wache Ninive in Harsewinkel eingesammelt.

Trotz der Turbolenzen sind alle pünktlich eingetroffen und wir konnten das Aufwärmprogramm gemeinsam starten. Unser heutige Gegner war die TGV Kaiserau, der fast mit dem kompletten Bundesligakader angetreten war. Vielleicht aus diesem Grund sind sie der souveräner Tabellenführer unsere Staffel mit einem Torverhältnis von +30 Toren aus drei Spielen. Wir hingegen mussten auf unsere Haupttorschützen Verena verzichten, da sie erst an diesem Morgen von ihrer Klassenfahrt aus Italien zurück kehrte. Die Vorzeichen waren also perfekt.

Doch nun zum Spiel. Es begann auf beiden Seiten nervös. Doch irgendwie bekamen wir unsere Nervösität besser im Griff. Unter den Augen vom 1. Damentrainer Manu, der nur eine 5-Minuten-Anfahrt hatte, spielten unsere Mädels nun groß auf. Angeführt von unserer Torhüterin Nadine, die einen Ball nach dem anderen parierte kam nun auch der Angriff ins rollen. Für jede Abwehrformation unseres Gegners (6:0 ; 3:2:1 ; 5:0 + 1, 4:0 + 2) wussten wir eine Antwort. Hinzu kam, dass die Gastgeberinnen ihre Hallenwand wohl zerschießen wollten. Die vielen Fehlwürfe machten die Spielerinnen immer nervöser. Und wir? Wir bauten unsere Führung immer weiter aus. Zur Halbzeit stand es dann 8:14.
Nach der Pause legten die Skorpione, wie sich die Kaiserauer nennen, los wie die Feuerwehr und verkürzten schnell auf 13:17. Doch wir fingen uns. Nun glänzten die Torhüterinnen auf beiden Seiten. Kaiserau kam immer näher. 8 Minuten vor Schluss verkürzten sie dann sogar auf 17:18. Nach einer Auszeit wurde sich wieder auf das wesentliche konzentriert. Die Angriffe wurden besser ausgespielt und Nadine vernagelte ihr Tor. Selbst eine 2-Minuten-Strafe für Vanessa 4 Minuten vor Abpfiff brachte uns nicht aus dem Tritt. Am Ende netzten wir noch dreimal ein und gewannen überraschend aber auch verdient mit 17:21. Gut war für uns, dass die Rückraumspielerinnen aus Kaiserau durch ihre hohe Fehlwurfquote immer unsicherer geworden sind und sich deshalb zum Schluss nicht mehr getraut haben, aus der zweiten Reihe auf das Tor zu werfen.

Auf dem Heimweg, natürlich kurz vor den heimischen Gefilden, ist dem Trainer eingefallen, dass er seine neue Passmappe in Kaiserau hat liegen lassen. Fuck!

Die Pässe vabsolvieren nun die eimfahrrt nach Harsewinkel per Post. Unsere Hinrunde ist abgeschlossen und zum ersten mal in der Harsewinkeler Geschichte haben wir ein positives Punktekonto von 6:4 Punkten.

Mädels ihr habt wirklich super gespielt! Weiter so!