Letzte Woche noch im Tal der Tränen, heute auf Wolke sieben

Am letzten Wochenende vergaben wir (weibl. A-Jugend) unseren Vorsprung kurz vor dem Abpfiff und unsere Mädels waren zutiefst enttäuscht.
Heute waren unsere Mädles nach dem Schlusspfiff hocherfreut. So kann es gehen und wie angekündigt, kehrte das Glück endlich zurück.
Aber der Reihe nach.

Wir mussten ohne Torwart nach bad Oeynhausen anreisen. Da Nadine noch Sportverbot hatte ( eh egal, sie ist derzeit auf Klassenfahrt) und Katta aus der B-Jugend nicht aushelfen konnte (B-Jugend-Spiel) mussten wir stark improvisieren. Die Auswahl viel auf Schecki. Sie sammelte in der Beachsaison Erfahrung zwischen den Pfosten und außerdem ist sie eine der wenigen, die nicht vor dem Ball wegrennen.
So war unsere Philosophie klar. Die Abwehr musste Beton anrühren, um unseren Torwart zu schützen.

Ein weiterer Vorteil heute war auch, dass wir nun insgesamt das vierte Mal gegen die HCE Bad Oeynhausen in dieser Saison angetraten. Die ersten drei Begegnungen hatten wir allesamt gewonnen. Und mit dem Respekt wurden wir auch behandelt. Auf ihrer Homepage sprachen sie uns die Favoritenrolle zu und lobten unsere Spielstärke. Doch von ihrem Vorteil hatten sie keine Ahnung.

Unser Bluff klappte. Schecki zog sich sehr professionell an. Die Socken über der Hose verschafften ihr riesen Respekt :-)

Das Spiel begann vielversprechend. Wir setzten uns zügig auf 4:0 ab, versäumten es aber weitere Treffer beizusteuern (2 verworfene 7m, 2 Würfe frei vorm Tor). Es dauerte 11 Minuten, bis Oeynhausen dann endlich ihren 1. Treffer markierte. Je länger das Spiel dauerte, um so mehr verloren wir den Faden. Unser Rückraum suchte nur noch den Kreis anstatt selbst zu werfen. Die Folge war, das unser Vorsprung schmolz und schmolz. Zur Pause stand es dann 11:11.

Nachdem in der Pause die Fehler angesprochen wurden und Schecki schon 12 Paraden aufzuweisen hatte, wollten wir nun mit neuem Selbstbewußtsein das Spiel gewinnen. Doch irgendwie wollte es nicht klappen. Einfache technische Fehler führten nun zu einfachen Toren der Gastgeber und diese konnten sich auf 12:15 absetzen. Nachdem wir eine 2 Minuten Strafe erhalten hatten und doíe Spielerin mit sich selbst haderte (leider hat sie ihre Gedanken ausgesprochen) wurde die Zeitstrafe auf 4 Minuten erhöht. Mist!

In dieser Zeitspanne konnte sich Oeynhausen nicht absetzten. Wir verkürzten sogar. Wir spielten jetzt zwar keinen schönen Handball mehr, aber auch die sogenannte Brechstange kann zum Erfolg führen. Wir kämpften und´s mit Einzelaktionen Tor um Tor ran. Beim 21:20 haben wir sogar die Führung übernommen. Nun ging es hin und her. Oeynhausen glich aus, wir trafen vorne auch wieder. Doch auf einmal hatten wir Ladehemmungen und Oeynhausen setzte sich auf 23:25 ab. Mit dem Anschlusstreffer zum 24:25 kassierte Oenhausen eine 2 Minuten-Strafe. Die zu spielende Zeit betrug noch 2 Minuten und 18 Sekunden. Leider konnte Oeynhausen im Angriff wie die beiden letzten Angriffe über Rechtsaußen abschließen. Das waren drei von vier Bällen, die Schecki von Außen kassierte (das wurmte sie sehr stark!). Im Gegenzug tankte sich Sabrina wieder durch und es satnd 25:26. Carla provozierte im Oeynhausener Spiel ein Offensivfaul und wir kamen 20 Sekunden vor Abpfiff noch mal in Ballbesitz.
Auszeit. Noch zu spielen: 19 Sekunden. Oeynhausen fast komplett. Ansage vom Trainer lange durchspielen und kurz vor Schluss werfen. Wir haben alles auf eine Karte gesetzt. Wir spielten durch, doch keiner wollte werfen. Pass Pass Pass. Noch zwei Sekunden. Rufe von der Bank hallten durch die Halle. Verena macht einen Verzweiflungsschlagwurf in kurze Eck. Die Abwehr reist ihre Arme hoch. Die Torhüterin fliegt in die linke Ecke. Doch da wird der Ball durch die Blockarbeit per Bogenlampe in obere rechte Eck abgefälscht. Der Ball senkt sich und geht in die Maschen. In diesem Moment ertönt der Schlusspfiff. Nachdem die Schiedsrichter das Tor bestätigten kannte die Freude kein halten mehr.

Mit sehr viel Kampf und Leidenschaft haben wir heute ein schon fast verlorenes Spiel noch gedreht. Das dieser Punkt wichtig ist, sieht man in der Tabelle. Wir liegen jetzt mit zwei weiteren Teams nur eine Punkt hinter dem Tabellenführer. Mal schauen, wie wichtig dieser Punkt nun endgültig für uns war.

Am Mittwoch fahren wir zum punktgleichen Tabellennachbarn nach Hahlen.